Ardour - mein Bug, dein Bug?

hier dreht sich alles um midi-sequencing und harddiskrecording mit linux.
hier bist du also genau richtig, wenn du dich von programmen wie cubase, logic oder protools trennen willst...
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metasymbol
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

Mitsch hat geschrieben:
http://www.riotmusic.de/linux-audio/02.Track%2002.ogg (Eine Live-Aufnahme - das Ausgangsmaterial war teilweise durchwachsen... Hätte man im Studio deutlich besser hinbekommen.)
Supertrack, allerdings auch sehr minimalistisch. Mir geht es ja aber weniger darum, ob man mit Ardour aufnehmen kann (Was man zweiflesohne kann, hab schon ganze Konzerte mit Ardour aufgenommen) sondern mehr um einen Produktionsflow.
Mitsch hat geschrieben:
http://www.riotmusic.de/linux-audio/WakeUpRemix.ogg (Wurde vom ursprünglichen Künstler, der die Synthesizer aufgezeichnet hat, schon mal ganz gut (auf Windows) vorproduziert, aber es klang doch sehr anders - und meines Erachtens nicht professionell: http://vavrek.com/mp3/vavrek.com_wake_up_0.2.mp3 )
Ich habe auch schon ein ganzes Album mit Ardour nachgemischt, was mit Cubase vorproduziert wurde. Aber dieses vorproduzieren will ich verdammt nochmal auch mit den Linux Apps machen. Deswegen gilt dieses Beispiel nicht. (BTW - Ich mach diesen Fehler auch immer aber man produziert nicht mit einem BS Musik sondern mit einem Studioprogramm!!!)

Deswegen frage ich nochmal: Gibt es Tracks mit ähnlich komplexer Elektromukke, die ausschließlich mit Linux produziert werden? geht mal in das "Feedback" oder die "Charts" von recording.de: Sind solche "amtlich" klingenden Amateur Produktionen mit komplexen nativen Sounderzeugern unter Linux möglich? Es geht hier nicht um Geschmacksfragen oder persönliche Vorlieben. Es geht nicht darum zu beweisen das man mit Linux "aufnehmen" kann. Es geht darum ob man zB Clubtauglichen Sound, komplexe Art Rock Werke oder sogar an moderne Filmmusik angelehnte Werke ohne weiteres als Musiker mit Linux auf die Reihe kriegt. Ich meine damit auch nicht die Versatzstückchen auf Ardour.org. Und klar kann man mit Ardour ganz prima ein Orchester aufnehmen wenn man es sich leisten kann. Klar kann man mit Hydrogen Bossabeats programmieren. Aber ist die Qualität der Samples nur annähernd vergleichbar mit zB Latin Percussion in Live? Vor allen: kann man komplexe gemischte Produktionen mit Akustischen und virtuellen Instrumenten unter Linux SORGEN und ABSTURZFREI produzieren?
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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khz
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von khz »

hört sich gut an!
metasymbol hat geschrieben:Deswegen frage ich nochmal: Gibt es Tracks mit ähnlich komplexer Elektromukke, die ausschließlich mit Linux produziert werden?
was mich an den thread erinnert. wäre echt lustig so was mal zu starten :)
http://www.audio4linux.de/forum/viewtop ... f=14&t=986
(wobei "ausschließlich" - heißt dann auch ohne gitarre/micro/kabel/... also 100% digital linux?)
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metasymbol
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

khz hat geschrieben:
hört sich gut an!
metasymbol hat geschrieben:Deswegen frage ich nochmal: Gibt es Tracks mit ähnlich komplexer Elektromukke, die ausschließlich mit Linux produziert werden?
was mich an den thread erinnert. wäre echt lustig so was mal zu starten :)
http://www.audio4linux.de/forum/viewtop ... f=14&t=986
(wobei "ausschließlich" - heißt dann auch ohne gitarre/micro/kabel/... also 100% digital linux?)
Da stellt sich die Frage - darf man nur freie Software verwenden? Wenn man aber auch "Unfreies" benutzen darf bei einer 100% Linux Produktion bin ich dabei. Weil mit Renoise, den Synths Aspect und Discovery und ein bisschen Freeware (zB MDA Epiano) krieg ich doch einiges Zustande. Ich spiel das ja immerhin noch selber, schraub an den Sounds (überigens mit Renoise als VST Host stundenlang ohne Abstürze) und als Basis läuft das gute AVLinux BEAT Edition.

Ach ist das alles kompliziert...

Hier mal ein echter Elektro Künstler mit Renoise:

http://www.youtube.com/watch?v=ggvqN6vi ... r_embedded#!
Zuletzt geändert von metasymbol am Mi Sep 29, 2010 3:25 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von stevie777 »

metasymbol hat geschrieben: Ach ist das alles kompliziert...
Richtig. Gerade hat sich Ardour bei mir bei der dritten Spur ohne Plugins verabschiedet. Ich habe nur ein bisschen geschnitten, sonst nix. :lol: :lol: Aber in einem hast Du recht: Renoise ist top.

edit: übrigens mit dem Renoise-Künstler hast Du recht. Tierisch. :lol: :lol:
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khz
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von khz »

eine daw ist eine hilfe/werkzeug aber nicht die endlösung/wunderwaffe. professionelle musik produzenten verwenden - so vermute ich - auch nicht nur das eine. das zusammenspiel von HW/SW isses IMHO. und da hat sich - in meinen 10 jahren linywelt - doch einiges ins wow super getan. 4 /me
aber ich kann da eh net mit reden da ich es verachte meinen müll aufzunehmen. nene die sollen nichts nach meinem ableben von mir haben. außer evt. sinnloses gelaber ^^
btw was hat das noch mit dem root threat zu tun? ;)
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von nowhiskey »

khz hat geschrieben: btw was hat das noch mit dem root threat zu tun? ;)
na, jar nüschts.

doc
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linuxchaos
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von linuxchaos »

metasymbol hat geschrieben:Es geht darum ob man zB Clubtauglichen Sound ... auf die Reihe kriegt.
ja, clubtauglich ist heute wohl leider (fast) alles. die allermeisten benutzen im club ableton live und keiner beschwert sich. dass dies programm eine unglaublich schlechte audioengine hat geben sogar alle ableton-user zu, die ich bisher gesprochen habe. sie verwenden im studio meist logic (und wenn der track in ableton vorproduziert wurde, dann werden die spuren einzeln exportiert und in logic summiert).
insofern dürfte sich bei einem liveact mit linux niemand wegen dem sound beschweren...

grüsse
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Mitsch
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von Mitsch »

metasymbol hat geschrieben: (BTW - Ich mach diesen Fehler auch immer aber man produziert nicht mit einem BS Musik sondern mit einem Studioprogramm!!!)
Wüsste ich's genauer, hätte ich das Programm genannt. :)
metasymbol hat geschrieben:Deswegen frage ich nochmal: Gibt es Tracks mit ähnlich komplexer Elektromukke, die ausschließlich mit Linux produziert werden? [...] Vor allen: kann man komplexe gemischte Produktionen mit Akustischen und virtuellen Instrumenten unter Linux SORGEN und ABSTURZFREI produzieren?
Absturzfrei gibt's nicht mal mit Pro Tools...
Ansonsten: http://music.paniq.cc/track/the-future-of-the-internet
Gilt aber wahrscheinlich auch nicht, weil er mit externen Klangerzeugern arbeitet. Ansonsten: Ardour, Aldrin, Jacker, QSynth und anderer OpenSource-Kram - die selben Dinge, die uns bei A4L zur Verfügung stehen. Und er produziert wie blöd: Ungefähr einmal im Jahr ein perfekt abgemischtes neues Album. Dazu Videos, Artwork,... (Artwork mit Inkscape und Gimp, Videos weiß ich nicht)

Das Problem sind nicht die Tools, sondern, dass man sich die Presets unter Linux selbst erarbeiten muss oder, dass man nicht einfach in den Laden gehen kann und ein für Hydrogen abgestimmtes Sample-Set erwerben kann, um es sich einfach zu machen. Dem stelle ich allerdings entgegen, dass es genau diese "Preset"-Kultur ist, die dafür sorgt, dass sich seit gut 10 Jahren im Mainstream-Bereich nichts, aber auch gar nichts Neues mehr tut. Man will immer nur noch klingen, wie der-und-der und das möglichst schnell. "Du willst klingen, wie die Beatles? Oder Nirvana? Bitte diesen Knopf drücken!" Keine Experimente, kein Heranarbeiten an seinen höchst eigenen Sound. Dabei liegt gerade im Unvermögen zu Kopieren die Kraft der Innovation: "Fehler ist King" würde Knarf Rellöm sagen - Allerdings will "man" das ja gar nicht: Etwas, an das man sich erst gewöhnen muss, verkauft sich nicht. So ist das in der heutigen Zeit.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von stevie777 »

Also was paniq abliefert, ist schon ziemlich amtlich. Und warum externe Klangerzeuger nicht gelten sollen, will ich ehrlich gesagt nicht begreifen. Am Ende können wir wahrscheinlich auch nie zu 1000% ausschließen, ob ein Sample nicht doch irgendwann mal auf dem Mac recordet wurde.

Ich glaube es reicht Vegetarier zu sein. Als Veganer wird man langfristig nur krank. :D
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von linuxchaos »

Mitsch hat geschrieben:"Du willst klingen, wie die Beatles? Oder Nirvana? Bitte diesen Knopf drücken!"
bei fruity loop werden die samples schon nach artist sortiert :pillepalle:

grüsse
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

l.chaos hat geschrieben:dass dies programm eine unglaublich schlechte audioengine hat geben sogar alle ableton-user zu, die ich bisher gesprochen habe
Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Mitsch hat geschrieben:"Preset"-Kultur
Na es gibt auch Leute die halten Musik mit Fabrikgefertigten Instrumenten für Seelenlos. Man muss sich sein Drumset/Gitarre/Geige schon selber bauen, wenn man eigene Klänge entwickeln will.

Wenn ich ein Drumset aufnehme und die Bassdrum klingt nicht gut im Mix, dann konvertiere ich diese in eine Midispur und dann kommt da eben eine korrekte BD drauf, aus meiner riesenhaften BD Sample Sammlung. Wenn ich ein Klavier Spielen will, dann nehm ich mir ein gutes Klaviersample und spiel eben Klavier. Wenn ich einen Amp brauche, dann schau ich in meiner Ampsimulationssammlung nach der richtigen Charakteristik. Wenn ich ein Pad brauch, dann nehm ich einen FM Synth und schraub solange an einem Pad Preset bis es mir gefällt.

Was ist jetzt so toll daran "das Rad" nochmal zu erfinden und damit den eigentlichen musikalischen Prozess zu blockieren, in dem Mann erstmal losgeht, ein Drumset leiht, ein Studio mietet, sich in wochenlanger Kleinarbeit die Trommeln abzusamplen? Presets sind gut und eine Sammlung von guten Voreinstellungen hilft einen, sein Lied zu machen.

Die Elektro Gitarre hat sich seit gut 60 jahren nicht grundlegend geändert, die Klavierbauer sind daran schuld das sich Klaviermusik seit hunderten Jahren immer gleich anhört, mit einem 20 jahre alten Amp finde ich als Gitarrist genug Sounds um es krachen zu lassen. Ein Amp ist nichts anders als ein Preset, an dem man schraubt. Seele entsteht durch den Interpreten, sein Ausdrucksvermögen, seine Technik, sein Können und seine Botschaft.

Aber hier scheint man zwanghaft originell sein zu wollen, Linuxchaos baut sich seine Synths/Oszillatoren bestimmt selber und seine Bässe klingen wie noch nie gehört und Mitsch macht so originelle Musik, das diese keinem Genre zuzuordnen ist? Das Zettberlin diese Originalität einfach mit schlechten Sounds verwechselt, die sonst niemand verwendet weil die einfach in den Ohren wehtun?

Ich nenne das die zwanghaft anders sein wollen Kultur.
stevie777 hat geschrieben:Und warum externe Klangerzeuger nicht gelten sollen, will ich ehrlich gesagt nicht begreifen.
Ich meine damit Sampler, Synths, MPC, Alleinunterhalterkeyboards etc, alles was heute einfachst im Rechner nativ möglich ist. Und auch Ampsimulationen und das ganze Audioprozessing im Rechner. Das krieg man selbst mit einem 5 jahre alten Cubase und ein paar Plugins hin. Das sollte Linux auch können. Aber ein MPC nehmen und dann mit Ardour aufnehmen ist ein Witz. Hier regt man sich schon auf wenn man "unfreie Software" auf Linux benutzt, aber alle finden es OK ein patentbehaftetes Alleinunterhalterkeyboard mit 2000 Schweinepresets als Klangerzeuger zu nehmen?


Ich lasse gelten: Naturinstrumente, E-gitarren, Stimme. Die sind unersetzlich und Einzigartig.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von linuxchaos »

metasymbol hat geschrieben:Linuxchaos baut sich seine Synths/Oszillatoren bestimmt selber
ja, aber nicht alle, ich hab auch ne menge analoge synths, drums, outboard usw hier rumstehen, die von firmen hergestellt und von mir oder einem meiner studiokollegen gekauft wurden. alles analoger kram wegen dem klang und dem charakter und wenn man mal z.b. ne 808 im studio hat, wird man auch nicht mehr behaupten, dass das mit samples genauso klingt (und wir haben eine und einen diy-clone und im nachbarraum steht eine weitere, die wir uns immer mal wieder leihen - ich weiss also, wovon ich rede). ebenso bei analogen bässen gegen softsynth oder virtuell analog oder bei pads mit polyphonen analogsynths oder auch echten stringsynths...
ich hatte selbst ne menge digitalkram, ich war bei x kollegen im studio und etliche nächte in clubs. dort hab ich als techniker gearbeitet, musik gemacht und einfach nur als gast getanzt. ich hab also ne menge zeug gehört und weiss, wovon ich rede.
soviel zur klangqualität.

ich bastle mir viel kram selbst, weil mich das interessiert und weil es mir spass macht. würde als grund reichen.

ein entscheidender grund ist aber auch, dass mir die industrie nicht die passenden produkte liefert. ich hätte eine 808 mit zeitgemässem sequencer gekauft, musste sie aber klonen, weil roland nicht nur die sequencer-weiterentwicklung, sondern die gesamte tr-produktion eingestellt hat. gebrauchte 808 gibts ab 1000,- und mein klon (100% identische klangerzeugung) war billiger und hat einen viel besseren sequencer.
und da wären wir beim vierten und fünften grund: viertens ist der selbstbau etwas billiger (oder genauso teuer, aber dafür habe ich dann nur switchcraft-buchsen und alpha- oder alps-pots und so sachen) und fünftens lerne ich dabei, wie ich den alten kram aus den 70ern und 80ern repariere.
und da wären wir wieder bei punkt drei: es gibt seit 10 jahren nur eine firma (dave smith instruments), die überhaupt noch polyphone analoge baut und die klingen leider eher bescheiden. die industrie hat also nix für mich zu bieten.

und ein grund steht nicht in der liste: "zwanghaft originell sein zu wollen"
interessiert mich nämlich als selbstzweck nicht. aber ich mache musik, die sehr viel sounddesign beinhaltet, klar will ich da nicht nen preset nehmen. ich wollte damals als punkrockband ja auch nicht nur die lieder der anderen nachspielen, sondern eigene machen. ich bin als künstler natürlich immer auf der suche nach etwas. forscher, reisender - keine ahnung. aber falls das aufhört, dann fehlt mir wohl auch der motor und ich such nen neuen job...

so - ich musste jetzt hier mal etwas länger antworten, weil es mich wieder genervt hat, dass ständig die selben unterstellungen kommen:
1) "wir" sind keine profis und haben keine ahnung
2) "wir" machen musik mit opensource (oder nutzen diy), weil da irgendwie ein innerer zwang dahinter steht

grüsse
l.chaos
Ich lasse gelten: Naturinstrumente, E-gitarren, Stimme. Die sind unersetzlich und Einzigartig.
ich ergänze die kategorie unersetzlich und einzigartig mit: E-bass, analoge (oder auch hybride) elektronische oder elektromechanische klangerzeuger, amps und boxen, mikrophone, bandmaschinen, analoge mischpulte, fx und outboard
(weitere ergänzungen sind zulässig )
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

linuxchaos hat geschrieben:
so - ich musste jetzt hier mal etwas länger antworten, weil es mich wieder genervt hat, dass ständig die selben unterstellungen kommen:
1) "wir" sind keine profis und haben keine ahnung
2) "wir" machen musik mit opensource (oder nutzen diy), weil da irgendwie ein innerer zwang dahinter steht
Nagut, das ist doch eine beeindruckende Sache, wenn man Oszillatoren selbst entwirft und dadurch einen völlig neuen, ungehörten Klang entwirft. Irgendwie muss ja Innovation entstehen und das wird durch Menschen erfunden, die neue elektronische Schaltungen und Geräte erfinden, die es vorher nicht gab. Ich selber kann grad mal Kabel löten und Pickups auswechseln. Als ich sehr jung war und kein Geld hatte hab ich sogar versucht einen Pickup selbst zu wickeln. Ich habs aber aufgegeben. Eine Zeit fand ich DIY im Midicontrollerbereich ganz interessant, aber letztlich ist der Markt heute voll von preiswerten und guten Lösungen, so das sich Selbstbau kaum lohnt.
linuxchaos hat geschrieben:
Ich lasse gelten: Naturinstrumente, E-gitarren, Stimme. Die sind unersetzlich und Einzigartig.
ich ergänze die kategorie unersetzlich und einzigartig mit: E-bass, analoge (oder auch hybride) elektronische oder elektromechanische klangerzeuger, amps und boxen, mikrophone, bandmaschinen, analoge mischpulte, fx und outboard
(weitere ergänzungen sind zulässig )
Na, da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Auch wenn du die Flöhe husten hörst und für dich ein Hardware Oszillator besser klingt als ein Software Algorithmus, so ist es jedoch Tatsache, das sich selbige heute tatsächlich komplett im Rechner abbilden lassen und 99,9 % der Hörer keinen Unterschied feststellen werden. Eine Synthesizerburg ist ein Anachronismus. Auch ein Mischpult lässt sich im Rechner betreiben, hab dieses Jahr schon einige Gigs mit 24 Kanal Audiointerface, Macbook und Midicontroller erledigt. Eine Bandmaschine zu betreiben ist zwar schön für den es sich leisten kann, aber auch hier kann man einen Rechner einsetzen. FX lässt sich nativ im Rechner betreiben, und sogar elektromechanische Klangerzeuger wie Orgel. E Bass zähl ich zu E Gitarren. Boxen und Mikros lassen sich natürlich nicht im Rechner betreiben.

Klar ist es schön, sehr viele uralte Kompressoren und Wände voller Geräte zu haben. Aber unersetzlich sind diese großenteils nicht mehr. In den letzten 20 jahren hat sich so unglaublich viel im Softwarebereich getan, das man nur noch Minimalequipment braucht und den eingesparten Platz zum performen nutzen kann. Ich kann mich mit meinen Notebook auf die Wiese setzen und einen Sound erstellen, der für die Mehrheit der Menschen nicht von dem einer riesenhaften Keyboardburg zu unterscheiden ist. Ich brauche heute nur noch meine Gitarre in das Audiointerface zu stöpseln und das gesamte Processing im Rechner laufen lassen. Wenn ich das Audiointerface auch noch an meine HK Mini PA stöpsel, dann klingt es (subjektiv und für die allermeisten Hörer) gut. Aber es wird immer Gitarristen geben, die 20 Stompboxes brauchen und ganze Racks, dazu zwei Marschalltürme und Amps, damit es richtig klingt.

Mir geht es tatsächlich darum, mehr und mehr Technologie zu verbannen. ich habe keine Lust mein Studio, was recht klein ist, mit Geräten vollzustellen. Ich will Luft und Freiheit. Ich hasse Kabel (und doch sind es noch sehr viele Kabel) Ich will mit wenig Geräten soviel Sound machen wie möglich und die heutige native Technologie ermöglicht mir das. Mit einem modernen Musikprogramm spar ich mir sehr viel Schlepperei und das Setup ist in Sekunden aufgerufen (Dank Total Recall). Selbst die abgewixten Radio Bremen Bühnentechniker staunen noch, wenn sie bemerken, das die gesamte Klangerzeugung und der Mix für unsere Elektro Pop Band aus meinem kleinen 13`MacBook kommt - dabei ist sowas heute recht üblich geworden. Aber sowas geht noch nicht mit Linux als Betriebssystem, aber sogar Windows kann das reißen, weil es dafür Software gibt, die so etwas leistet. Es ist klar das auf der Bühne Betriebssicherheit das A und O sind. Deshalb würde ich mich ungern mit einem Linux und wackeligen JACK Clients hinstellen.

Hier mal ein Bericht von dem Musiker Ari, der seine erste Erfahrung mit Laptop auf Bühne machte: http://recording.de/Community/Userblogs ... /blog.html
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von khz »

gitarre und bass kannst du auch 100% mit sw realisieren! /zynaddsubfx z.b.
warum also diese ausnahmen??? ich verstehs nicht, sry.
ich hat geschrieben:der sound am computer - egal welchen fanatismus - ist ja ma oft echt arm. aber 0/1 kinder kennen oft nur noch das. reicht ja auch voll aus!
also es gibt schon gute tools/sounds auf DAW, aber wie kann mans hoeren wenn die sc/vca/boxen mittelmaessig sind?
und jeder ist kuenstler/musiker eh k.
also entweder ganz oder gar nicht!
wobei ich es für absoluten schwachsinn halte keine ext. geräte. aber k, alles bis auf ...
*LOL*
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

khz hat geschrieben:gitarre und bass kannst du auch 100% mit sw realisieren! /zynaddsubfx z.b.
Find ich zwar nicht, aber ich finde es auch OK wenn jemand der nicht Gitarrre spielt solche Sounds nutzt. Einer meiner Mitmusiker macht das immer so in seinen Vorproduktionen, aber er wünscht dann immer das ich diese Spuren durch "echte Gitarre" ersetze. Ein Keyboardspieler macht auf der Bühne auch nicht soviel Eindruck wie ein Gitarrist. Auch hört sich ein Cello aus dem Sampler nie so authentisch an wie ein richtiges Cello. Aber ein Cello aus dem Sampler hört sich als Software Sampler genauso an. Ein Hardwaresampler ist ersetzbar. Ein VA Synth (90% aller auf dem Markt erhältlichen Synths sind VAs) sind nichts anderes als spezialisierte Rechner und können durch native Lösungen leicht ersetzt werden. Analoge Hardware kann durch hochwertige Software Algorithmen ersetzt werden.

Eigentlich ist meine Aufteilung ganz einfach: Alles was Strom benötigt um zu oszillieren kann durch Software ersetzt werden. (Eine E Gitarre klingt, wenn auch leise ohne Strom). Alles was zwischen Micro, PU und Boxen stattfindet (Signalverarbeitung) kann durch Software ersetzt werden.
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