Moin Mitsch,
ja, die Pegelanzeige ist schon im Schaltplan integriert. Allerdings ist es - wie das Wort 'Schaltplan' sagt - nur geplant.
Die drei SSM2404 sind Audio-Schalter. In meinem Fall schalten sie, abhängig von der Schalterstellung des 1kHz-Testtonschalters, die Audiopfade ohne Knacksen um. Besonderes Feature hier: Das Testsignal wird gleichzeitig auch für die VU-Anzeige zum 'smoothen' benutzt. Dadurch hat man etwas sanftere Pegelübergänge ( so mit Dimm... ).
Und ja, Du hast Recht: Es sieht wirklich sehr einfach aus. Audiotechnik ist sehr einfach. Das größte Problem ist die Schirmung von HF-Störfrequenzen (Schaltregler...)
Das mit dem Schaltnetzteil ist schon eine kleine Herausforderung. Allerdings: Mittlerweile gibt es auch dafür ICs, die einem die Mammutarbeit abnehmen. Schau Dir mal den MC34063 oder den NCP3063 an. Das sind beides Schaltregler, die mit wenig Außenbeschaltung zurecht kommen und trotzem noch gute Leistungsfaktoren bringen. Das schlechteste ist ein Leistungsfaktor von 60% bei den Inverterschaltungen für die negativen Spannungen. Das bedeutet hier: Für jede Spannung benötige ich einen Schaltregler. Je nach Leistung noch mit extra Schalt-MOSFET für die hohen Ströme in der Spule.
Und die Leistungen haben es in sich: Insgesamt wird die Schaltung etwa 5.1W im Betrieb verbraten. Und dort ist noch nicht der Testsignalgenerator enthalten (wie bekommt man ein 1kHz-Sinussignal hin, ohne Oberwellen?). Aber der wird wohl an den +/-15V nur einige wenige Milliampere verbraten.
Wenn man jetzt von den 5.1 Watt ausrechnet, wieviel Strom das bedeutet, dann sind das bei 4x 1.2V (Mignon Akkus) etwas mehr als 1A in der gesamten Zeit, während das Dingen eingeschaltet ist. Benutze ich nun zwei 9V-Blockbatterien in Reihe, dann müssen die in etwa 303mA treiben können. Leider habe ich selbst bei Varta.de nur 9V-Blockbatterien gefunden, die nur 170mA bringen. Es würde jedoch funktionieren, wenn ich zwei jeweils zwei in Reihe geschaltete 9V-Blockbatterien wiederum parallel betreibe. Dann können die vier Batterien maximal eine Stunde einen Strom von etwa 340mA liefern. Schade daß es keine Flachbatterien als Akkutypen und dafür noch Ladegeräte gibt.

Wie Du siehst, kann man das mit der Stromversorgung beliebig kompliziert machen.
Achja, in Deinem Beispiel: 8x 1.2V AA Akkus (Mignon) bedeutet einen Dauerstrom aus den Akkus von 0.53A bei einer Spannung von 9.6V. Ließe sich also auch realisieren.
Jetzt müsste man nur noch ein passendes Gehäuse für die 8 Mignons, der Platine und den Anschlusssteckern finden...
Zu Deiner Frage, was denn die teuren Hersteller verbauen: Die kochen auch nur mit Wasser. Jedoch ist deren Trick meistens im Leistungsteil versteckt: Die benutzen aufeinander abgestimmte (matched) Leistungstransistoren, deren Kennlinien deckungsgleich sind. Dann kann man Verstärker mit sehr geringen Klirrfaktoren bauen. Solche matched Transistors kann man auch als normalsterblicher bekommen. Sie kosten auch nicht die Welt. Und was Du wegen dem Röhrensound sagst: Das lässt sich ohne probleme auch digital mit einem DSP hineinrechnen. Den Unterschied kann keiner mehr heraushören. Da 'hört' eher das Auge mit. Aber wenn Dich Röhrenverstärker interessieren, dann sende mir mal 'ne PM. Ich habe soetwas früher auch öfter mal gebaut. Ich habe es jedoch aufgegeben, weil 1) der Sound nicht soo viel besser war, 2) im Sommer die Bude unendlich heiß wurde und 3) weil es einfach viel zu viel Strom frisst.
Zu Deiner letzten Frage, ob ich an diesem Projekt irgendwie 'vernetzt' arbeite: Bis jetzt liegt der Schaltplan auf meiner Homepage. Allerdings wollte ich Euch ja hier im Forum (evtl. auch über das Wiki hier, wenns die Admins erlauben) informieren. Mit allen Bauanleitungen, Planungen usw.
Wie ich bereits sagte: Ich freue mich über Eure Kommentare.
Schöne vorweihnachtliche Grüße,
Lev
... weil Linux einfach Spaß macht.