autoandimat hat geschrieben:zettberlin hat geschrieben:Du meinst, das sollte alles im Rechner gebaut sein? Hmmm.. das wäre dann zwar rein technisch wirklich repräsentativer aber eben auch ziemlich Nischen-mäßig. Die meiste Musik wird heute nach wie vor überwiegend per Hand gespielt.
Da bin ich mir bei nicht so sicher.
Echt nicht?
Geh' doch mal in einen Plattenladen. Selbst in der CD-Abteilung des durchschnittlichen E-Marktes sind wenigstens 90% der ausliegenden Angebote komplett per Hand gespielt. Bei den Neuerscheinungen gab es in den letzten Jahren immer mal Phasen in denen die rein elektronisch gemachten Alben mal 20, mal 8 vom Hundert ausgemacht haben. Im Indy-Regal liegen immer mehr Scheiben, auf denen technisch reaktionäre Singer/Songwriter-Purismus angesagt ist und viele von diesen Scheiben liegen immer öfter auf dem "Heute Trend, jetzt zugreifen"-Stapel.
autoandimat hat geschrieben:
Wenn ich mir so die gängigen Produktionen (Lady Gaga, Britney Spears, Madonna, Mark Medlock und andere Bohlen-Produktionen usw) anhöre,
Und das sollen relevante Musikproduktionen sein? Noch dazu machen sie keine 5 % der tatsächlich produzierten Musik aus.
Wenn von 100 im Monat kommerziell veröffentlichten Alben 3-4 Top-10 Pop sind, sind die zwar top10 aber trotzdem nur eine Nische.
Und zu jedem im Dudelradio gedudelten Album gibt es 2-3 musikalisch hochwertige, eigenwillige, neuartige Werke von richtigen Künstlern, die nicht nur von Kritikern in den höchsten Tönen gelobt werden, sondern auch 1000 Eintrittskarten für 60E/Stück innerhalb von Stunden verkaufen können.
Und die meisten von diesen Leuten nutzen Elektronik entweder zusätzlich oder auch gar nicht. Joanna Newsom hat nur mit akustischen Instrumenten eine 3fach-CD gemacht, die 2010 im E-Diskounter als Sensation der Woche von einem 500-Stück-Stapel verkauft wurde. Antony Haggarty hat einen Brit-Award bekommen und verkauft alle seine 4 Alben auf CD und Vinly reißend.
In .de haben Tocotronic eins der meistbeachteten Alben gemacht auf dem nur auf 2 Stücken überhaupt synthetische Geräusch zu hören sind, ansonsten verzerrte Gitarren und Rockband klassisch. Gisbert zu Knyphausen präsentiert sich als Neohippie der alles live zur Akustikgitarre singt. Die Engländer machen nach wie vor Kunstrock in 70er-Tradition und instrumantal Postrock mit großem Erfolg.
Dabei habe ich Metal, Jazz/World und Klassik noch gar nicht erwähnt. Diese drei dürften alleine schon mehr als zwei Drittel der veröffentlichten Alben ausmachen.
autoandimat hat geschrieben:..so muss ich es doch (manchmal zähneknirschend) zur Kenntnis nehmen dass dies bei weitem keine Nische ist.
Was die jungen Leute heute alles glauben, akzeptieren zu müssen.
NEIN musst Du nicht.
Du bist der Musiker. Du machst die Musik.
Und niemand, der mit ganzen 5000 verkauften Exemplaren schon in die Media-Control Top10 kommt, kann Dir erzählen, was heutzutage "angesagt" ist.