Fragen zu Demudi
Fragen zu Demudi
Hi Forum,
in letzter Zeit habe ich mich ein bisschen eingelesen, was das Thema Linux und Musik machen betrifft. Zur Zeit verwende ich Dapper und habe zunächst versucht, damit eine Audio-Workstation einzurichten. Leider habe ich festgestellt, dass nicht umhin komme, einen Realtime-Kernel zu verwenden. Ich habe mich also entschlossen Demudi zu installieren. Meine Frage ist, ob Demudi standartmäßig mit einem gepatchen Kernel daherkommt, oder ob ich das trotzdem selbst machen muss. Außerdem wüsste ich gern, wo der Unterschied zwischen dem lsm und dem preemt-Patch ist.
Vielen Dank schon mal,
mfg
Oli
in letzter Zeit habe ich mich ein bisschen eingelesen, was das Thema Linux und Musik machen betrifft. Zur Zeit verwende ich Dapper und habe zunächst versucht, damit eine Audio-Workstation einzurichten. Leider habe ich festgestellt, dass nicht umhin komme, einen Realtime-Kernel zu verwenden. Ich habe mich also entschlossen Demudi zu installieren. Meine Frage ist, ob Demudi standartmäßig mit einem gepatchen Kernel daherkommt, oder ob ich das trotzdem selbst machen muss. Außerdem wüsste ich gern, wo der Unterschied zwischen dem lsm und dem preemt-Patch ist.
Vielen Dank schon mal,
mfg
Oli
hi,
1. bei demudi 1.2.1 bekommst du einen 2.6.12-3er kernel, der ist schon fertig gepatcht und meiner meinung nach ziemlich performant.
ab der version 2.6.14 (glaube ich) ist es jedoch möglich die cpu-frequenz auf 1000Hz einzustellen, was empfholen wird, ein link zu nem gutem kernel-building-how-to ist im forum schon irgendwo abgelegt.
bei dem neuem 1.3.0 demudi ist noch kein neuer kernel dabei, also man holt sich die 1.2.1 und macht einen dist-upgrade, das ist auf der demudi seite gut erklärt.
2. realtime preemption ist seit dem 2.6 kernel als option immer dabei, und meistens auch eingeschaltet - es ermöglicht, dass programme die diese funktion unterstützen, eine priorität erhalten, wie gesagt, rt-preemption ist bei jedem debian kernel an!
zu unterscheiden ist der low-latency patch von ingo molnar, der sorgt für zusätzliche performance, bei dem demudi kernel ist er schon dabei, am sonsten selber hand drauflegen und patchen, ist aber auch nicht unmöglich.
lsm ist der linux-security-module, das ist halt ein modul, welches auch dem normalem user ohne su rechte ermöglicht, die reeltime zu nutzen - man muss dann jeden kernel den man nutzten will, einzeln mit diesem module ausrüsten.
als alternative dazu gibt es sogenannte rt-limits methode, da holt man sich ein vorgepatchtes pam-module (gibt es bai ubuntu als .deb) installiert es und somit ist die
prioritäten-vergabe systemweit gelöst, jeder weiterer kernel der nun dazu kommt, nutzt dieses paket, benutzte es selber gerade und kann es nur weiter empfhelen.
um zusammen zu fassen, die rt-limits, bzw lsm erweitern das system so, dass jeder user die realtime prioritäten nutzen kann, ist aber rein theoretisch gesehen gar nicht notwendig,
weil mann am sonsten alle audio appis als root starten könnte, dann kann man eh die realtime-priorität nutzten.
die ganze machine als root laufen zu lassen bedeutet in der linux-welt einen security risk und wird nirgendswo empfholen und ich hoffe, dass ich jetzt keinen ärger kriege.
hier noch mal der link, da ist es sehr gut erklärt und lässt sich gut lesen, auch wenn man nicht selber einen kernel bauen will, sondern nur sein wissen/verständniss erweitern möchte:
http://demudi.agnula.org/wiki/Low-laten ... ldingHowto
gruss,
doc
1. bei demudi 1.2.1 bekommst du einen 2.6.12-3er kernel, der ist schon fertig gepatcht und meiner meinung nach ziemlich performant.
ab der version 2.6.14 (glaube ich) ist es jedoch möglich die cpu-frequenz auf 1000Hz einzustellen, was empfholen wird, ein link zu nem gutem kernel-building-how-to ist im forum schon irgendwo abgelegt.
bei dem neuem 1.3.0 demudi ist noch kein neuer kernel dabei, also man holt sich die 1.2.1 und macht einen dist-upgrade, das ist auf der demudi seite gut erklärt.
2. realtime preemption ist seit dem 2.6 kernel als option immer dabei, und meistens auch eingeschaltet - es ermöglicht, dass programme die diese funktion unterstützen, eine priorität erhalten, wie gesagt, rt-preemption ist bei jedem debian kernel an!
zu unterscheiden ist der low-latency patch von ingo molnar, der sorgt für zusätzliche performance, bei dem demudi kernel ist er schon dabei, am sonsten selber hand drauflegen und patchen, ist aber auch nicht unmöglich.
lsm ist der linux-security-module, das ist halt ein modul, welches auch dem normalem user ohne su rechte ermöglicht, die reeltime zu nutzen - man muss dann jeden kernel den man nutzten will, einzeln mit diesem module ausrüsten.
als alternative dazu gibt es sogenannte rt-limits methode, da holt man sich ein vorgepatchtes pam-module (gibt es bai ubuntu als .deb) installiert es und somit ist die
prioritäten-vergabe systemweit gelöst, jeder weiterer kernel der nun dazu kommt, nutzt dieses paket, benutzte es selber gerade und kann es nur weiter empfhelen.
um zusammen zu fassen, die rt-limits, bzw lsm erweitern das system so, dass jeder user die realtime prioritäten nutzen kann, ist aber rein theoretisch gesehen gar nicht notwendig,
weil mann am sonsten alle audio appis als root starten könnte, dann kann man eh die realtime-priorität nutzten.
die ganze machine als root laufen zu lassen bedeutet in der linux-welt einen security risk und wird nirgendswo empfholen und ich hoffe, dass ich jetzt keinen ärger kriege.
hier noch mal der link, da ist es sehr gut erklärt und lässt sich gut lesen, auch wenn man nicht selber einen kernel bauen will, sondern nur sein wissen/verständniss erweitern möchte:
http://demudi.agnula.org/wiki/Low-laten ... ldingHowto
gruss,
doc
- linuxchaos
- Site Admin
- Beiträge: 1312
- Registriert: Mo Mär 03, 2003 9:32 pm
- Kontaktdaten:
und von mir noch eine kleine ergänzung für die, die das alles verwirrt und die trotzdem mit linux musik machen wollen:
bei agnula ist alles schon so eingerichtet, dass man als user in realtime arbeiten kann, ohne etwas zu verändern...
es geht zur not also auch ohne es kappiert zu haben
grüsse l.chaos
bei agnula ist alles schon so eingerichtet, dass man als user in realtime arbeiten kann, ohne etwas zu verändern...
es geht zur not also auch ohne es kappiert zu haben
grüsse l.chaos
http://www.audiowerkstatt.de
- corresponder
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- Registriert: Mo Mär 03, 2003 9:21 pm
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der witz ist: irgendwann mal fängt man an zu kapieren, dann gibt es aber kein zurück mehr!linuxchaos hat geschrieben:und von mir noch eine kleine ergänzung für die, die das alles verwirrt und die trotzdem mit linux musik machen wollen:
bei agnula ist alles schon so eingerichtet, dass man als user in realtime arbeiten kann, ohne etwas zu verändern...
es geht zur not also auch ohne es kappiert zu haben ;-)
grüsse l.chaos
gruss,
doc
Vielen Dank für die vielen Infos. Das bringt mich schon ein ganzes Stück weiter. Die Anleitung auf ubuntustudio hab ich schon ausprobiert, habe aber eine Fehlermeldung bekommen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich einen anderen 2.6.er Kernel benutzt habe. Jedenfalls war die checksum eine andere.
Ich werd mich jetzt erstmal weiter auf den HPs von Demudi und agnula umsehen und mich dann entscheiden, was ich installiere.
Dank nochmal und mfG
Oli
Ich werd mich jetzt erstmal weiter auf den HPs von Demudi und agnula umsehen und mich dann entscheiden, was ich installiere.
Dank nochmal und mfG
Oli
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Dapper wird ganz massiv entwickelt - ich habe seit drei Tagen einen Dapper-Standardkern, der völlig fehlerlos 10ms Realtime auf einem Toshiba-Steinzeitnotebook ermöglicht (selbst, wenn die Oberfläche zäh wie Teer wird, läuft Jack einfach so weiter )b.q.wemer hat geschrieben:Die Anleitung auf ubuntustudio hab ich schon ausprobiert, habe aber eine Fehlermeldung bekommen.
nostrum fungitur
Ich habe auf einem Steinzeitnotebook mit einer Breezy-Serverinstallation und Fluxbox meine Examenshausarbeit geschrieben. Insgesamt waren es ca 100 Seiten. Win 98 wäre schon nach 30 abgekackt. Zwar ist das hier ein bisschen OT, aber dennoch ein Beweis für die Leistungsfähigkeit von Linux .
Ja, wenn einmal damit anfängt, kann man nicht mehr aufhören. Aber was die Konfiguration und Kompilierung des Kernels angeht stehe ich leider noch wie ein Ochs vorm Berg (insofern danke für das Low-Latency HowTo). Heute habe ich ein interessantes Buch gesehen: Linux verstehen und administrieren, oder so ähnlich. 36 Teuros als Paperback
BTW: Gibt es hier eigentlich eine Ecke, in der User ihre Musik hochladen oder ein paar URLs zu selbst gemachter Musik? Mich würde interessieren, was Ihr so fürn Sound macht.
mfG, Oli
Ja, wenn einmal damit anfängt, kann man nicht mehr aufhören. Aber was die Konfiguration und Kompilierung des Kernels angeht stehe ich leider noch wie ein Ochs vorm Berg (insofern danke für das Low-Latency HowTo). Heute habe ich ein interessantes Buch gesehen: Linux verstehen und administrieren, oder so ähnlich. 36 Teuros als Paperback
BTW: Gibt es hier eigentlich eine Ecke, in der User ihre Musik hochladen oder ein paar URLs zu selbst gemachter Musik? Mich würde interessieren, was Ihr so fürn Sound macht.
mfG, Oli
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Na ja, die Frage kam schon öfter, wäre wahrscheinlich wirklich eine Forumsrubrik wert ansonsten haben wir hier:b.q.wemer hat geschrieben:
BTW: Gibt es hier eigentlich eine Ecke, in der User ihre Musik hochladen oder ein paar URLs zu selbst gemachter Musik? Mich würde interessieren, was Ihr so fürn Sound macht.
mfG, Oli
http://www.audio4linux.de/forum/viewforum.php?f=17
zumindest einige Beiträge mit Links zu selbstgemachen Stücken.
ps.: meine Frau hat ihre 300-Seitige Magisterarbeit mit über 25 hochaufgelösten Abbildungen auf einem PIII-Notebook mit 128 RAM mit LYX/LaTex auf Suse 8.2 geschrieben
nostrum fungitur
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