|
|
Achtung! Diese Seite ist veraltet. Für die aktuelle Version
bitte hier klicken...
Softsynths, Sampler, Effekte und allgemeine Werkzeuge für Linuxaudio
zurück zum ersten Teil der Übersicht
Allgemein:
alle vorgestellten Programme sind freie Software im Sinne der GNU Public Licence. Für den SteinbergVST-Support wird bei allen neben dem WINE-Windowsemulator eine Softwarekomponente benötigt, die als proprietäre Freeware von Steinberg angeboten wird.
Zum Punkt "Verfügbarkeit": gemeint ist damit die Komplexität des Programmpaketes. Die ersten Zahl beschreibt die Systemanforderungen (Abhängigkeiten) und zwar für den Fall des Eigenbaus aus den Quelltexten1, die zweite den Lernauffwand - jeweils von 9(schwer) bis 1(simpel). Die grossen Buchstaben in Klammern weisen auf die Familie der jeweiligen Software hin "(GTK)" bedeutet, dass die Grafikbibliothek GTK benötigt wird (für den Selberbau auch die Entwicklerpakete).
Details dazu hier.2
Alle Programme können die für ihr Aufgabengebiet relevanten gängigen Dateitypen (wav, mid) lesen und wenn nötig auch erzeugen.
Softsynths |
programm |
Typ/Polyphonie |
Schnittstellen |
Plugins Sequencer Extras |
Verfügbarkeit Bemerkungen |
ZynAddSubFX |
Subtraktive und Additive Synthese unbegrenzt |
oss alsa jack |
ladspa/eigene FX kein Seq. eigenes virtuelles Keyb., eigener Wavrecorder |
63/4/(Standalone)/
Paul Nasca hat für ZynaddsubFX immer wieder Preise bei diversen Wettbewerben erhalten und wer sich das Programm genauer anschaut findet sehr schnell heraus warum: mit ZynAdd kann man nächtelang immer neue Klänge aller Art in hervorragender Qualität und mit einer absolut vorbildlich gestalteten Oberfläche entdecken. Die aktuelle Version 2 hat eine kleine Abteilung für "höhere" Pad-algorithmen, deren Einstellungen erst nach einem Übernehmen wirksam werden, alle anderen rund 150 (!!) Parameter von Zynn können in Echtzeit bearbeitet werden.
|
Alsa Modular Synth |
Modularsynth Mono (Polyphonie Optional zuschaltbar4) |
oss alsa jack |
ladspa/eigene FX eigener Seq.
|
5/5/(QT)/
ams ist ein Projekt, das sich stark an SUSE-Linux und an ALSA anlehnt, das Programm ist aber auch für andere Linuxvarianten verfügbar und funktioniert zuweilen sogar als Binärvariante für MDK besser als als SUSE-RPM. Die Stabilität von ams hat aber in allen verfügbaren Varianten einen guten Stand, echte Probleme verursachen eigentlich nur ein paar wenige LADSPA-Plugins, die sich neben den vorbildlich fehlerarmen eigenen Modulen einsetzen lassen. Die grafische Darstellung der Module reagiert manchmal etwas zickig auf den Mauszeiger ansonsten ist ams sehr gut bedienbar. Die Palette der erzeugbaren Sounds ist riesig, alles kann mit allem beliebig kombiniert werden - so werden es sicher viele sehr zu schätzen wissen, dass ams unter /usr/share/docs auch ein paar sehr brauchbare Beispieldateien mitbringt. Wer im Electronica/Minimal-Lager operiert, kann ams dank eines eigenen, einfachen Sequencermoduls auch als Standaloneinstrument verwenden, will man ihm komplexere Melodien entlocken, ist es kein Problem, den Synth an einen Midisequencer (Muse, Rosegarden seq24...)anzuschliessen.
|
Swami |
Soundfonteditor / fluidsynthost unbegrenzt |
alsa jack |
eigene FX kein Seq. eigenes virtuelles Keyb., eigener Waveeditor |
5/5/(QT)/
Swami erlaubt es, aus Wavesamples komplexe Soundfonts zusammezustellen und nutzt das Kommandozeilenprogramm Fluidsynth, um die Ergebnisse in Echtzeit hörbar zu machen. Die Bedienung ist zwar der Natur der Sache angemessen komplex, wird aber durch Tooltipps erleichtert und geht nach kurzer Eingewöhnung gut von der Hand.
|
Effekte |
programm |
Typ |
Schnittstellen |
Plugins Extras |
Verfügbarkeit/ Bemerkungen |
jamin |
Masteringsuite |
jack |
- |
5/3/(GTK)/
Das Programm aus dem Umfeld der Entwickler von Ardour ist als Masteringsuite konstruiert. Diverse Dynamikprozessoren und Equalizer sollen fertige Rohmixe in CD-taugliche Signale verwandeln helfen.
Alle Einstellungen können in Echtzeit vorgenommen werden und besonders der Dreiband-Kompressor liefert ganz hervorragende Ergebnisse und bietet auch eine ziemlich optimale Mischung aus professioneller Einstellbarkeit und intuitiver Bedienung. Etwas schwerer bedienbar ist der grafik-eq (der ansonsten aber auch besser funktioniert als sein Verwandter aus der LADSPA-Abteilung). Wie aus dem Ardourlager schon bekannt richtet sich auch dieses Programm allerding nicht an Einsteiger mit UraltPC, die Qualität der Filter bezahlt man auf einem PIV 2800 schon bei simplen Setups mit um die 70% CPU-Last.
|
creox |
Integrierter Multieffekt |
jack, alsa, artsd |
- |
4/2/(QT)/
Creox ist ein ursprünglich für die KDE-Suite gedachtes Programm, das aber auch problemlos ausserhalb KDE funktioniert, da es lediglich auf die Grundfunktionen von QT zurückgreift. Die auf Karteireitern einstellbaren Grundeffekte Distortion, Phaser, Flanger, Tremolo und Echo sind sauber und gut nutzbar implementiert, besonders das zum weitgehend frei einstellbaren Multitap ausbaubare Echo/Delay-Modul weiss zu gefallen. Ein Stolperstein ist sicher die Bedienkonvention, die vorsieht, dass das ohne Fehlermeldung gestartete Creox erst dann für Jack sichtbar (und hörbar) wird, wenn man einen unbeschrifteten "Play"-Knopf links oben im Menü klickt. Ansonsten sind alle Funktionen von Creox logisch und trotz beachtlicher Vielfalt leicht zu bedienen, was dem Umgang mit dem Gerät vor allem im Livebetrieb einen erheblichen Spassfaktor verleiht.
|
FX-Hostapplikationen und vermischte Werkzeuge |
programm |
Typ |
Schnittstellen |
Extras |
Verfügbarkeit/ Bemerkungen |
Jackrack |
LADSPA-Host |
jack |
eigene wet/dry-Regler |
3/2/(GTK)/
Jackrack erlaubt es, diverse LADSPA-Effekte zu einfach gerouteten FX-Racks im 19"-Stil "zusammenzuschrauben" das Programm arbeitet stabil und die Oberfläche ist simpel und sehr leicht bedienbar, die Racksetups können gespeichert werden und lassen sich in Jackrouten einbauen.
|
fmit |
Stimmgerät |
jack |
- |
3/2/(QT)/
Fmit ist eine noch junge aber bereits gut funktionierende Software, mit der interne und externe Instrumente nach Belieben gestimmt werden können. Softsynths und Gitarren können jeweils via Jack an den Eingang von fmit angeschlossen werden. Einige kleinere Probleme gibt es noch bei der Wiederherstellung von selbst geänderten Optionen, ansonsten kann fmit auch in der aktuellen Version schon zur produktiven Nutzung empfohlen werden.
|
qarecord |
Mini-Recorder |
jack alsa |
- |
3/2/(QT)/
Neben qaconnect und einigen weiteren Kleinstwerkzeugen ist qarecord Teil der alsautilities - winzigen aber zuverlässigen Progrämmchen, die nur einen Job beherrschen - den allerdings in bester UNIX-Tradition richtig. Qarecord nimmt Audio von beliebigen Quellen auf Wavdateien auf, der Clou: es wird sofort auf die Datei (also auf die Festplatte) geschrieben. Auf diese Weise arbeitet Qarecord extrem zuverlässig und benötigt für einen Harddiskrecorder sehr wenig Arbeitsspeicher und fast keine Rechnerleistung.
|
|
|
|
~
Fussnoten____________________
1 Wie schwierig oder simpel es ist, gutgehende, aktuelle Versionen von Software in LINUX zu bekommen, hängt vor allem davon ab, ob diese Programme als sauber vorkompilierte ausführbare Programme (sog. "binaries" ) im Internet angeboten werden. LINUX-Systeme haben heute Paketmanagementprogramme, die meist sehr gut in der Lage sind, auch sehr komplexe Programme, die viele Zusatzpakete und Hilfssoftware benötigen, mit ein paar Mausklicks aus dem Internet und/oder von CD zu installieren, vorausgesetzt, die nötigen Programmpakete werden angeboten.
Sehr gross ist die Auswahl z.B. für DEBIAN-GNULinux, MandrakeLinux und auch für FedoraCore/Redhat, für die es spezielle Audioderivate gibt, deren Paketsammlungen auch meist für bereits installierte "normale" Versionen der Distro verwendet werden können. Trotzdem hat der "Schwierigkeitsgrad" auch für die Installation fertiger Pakete einen Belang, nämlich den, dass für komplexere Pakete deutlich grössere Downloads fällig werden....
2 Diese Angaben sollten nicht als Wertung gedeutet werden, wenn ein Prog schwer zu erlernen ist, kann das sowohl heissen, dass man unheimlich viel damit anstellen kann als auch, das jemand mit Vorwissen (aus Cubase, Scheme etc) sehr schnell damit zurechtkommt... Bei der Bewertung des Schwierigkeitsgrades sollte ausserdem beachtet werden, dass dieser massiv von den Verhältnissen auf dem System abhängt. D.i.: Wer ein grosses GTK-Projekt wie Ardour selbst kompiliert hat, kann anschliessend die meisten GTK-Programme sehr leicht übersetzen, da die Abhängigkeiten schon aufgelöst sind. Abhängig ist der Aufwand auch von der eingesetzten Distribution - MandrakeLinux und Debian GNU-Linux verfügen schon von Hause aus über Softwarepaketmanager, die die Installation auch komplexer Pakete wie Muse mit wenigen Mausklicks erlauben, manche Pakete, die sich in SUSE-Linux ganz leicht mit den devel-Paketen von der SUSE-CD übersetzen lassen, können mit der Entwicklungsumgebung anderer Linuxe Fehlerhaft oder gar nicht übersetzbar sein.
Allerdings gibt es nur sehr wenige Pakete, deren Installation für Einsteiger/innen wirklich zu schwer ist, wer logisch denkt und sich die Zeit nimmt, ein paar Stunden zu lesen, bekommt so ziemlich alles zum Laufen ;-)
3
Paul Nasca stellt denn Quellcode von Zynadd ohne die sonst üblichen Hilfsskripte zur Verfügung. Das bedeutet, das zum Kompilieren des Programms einige Kenntnisse des verwendeten C-Kompilers nötig sind. Andererseits ist das Programm so eigenständig, das es auch als ausführbare Datei unter verschiedenen Linuxvarianten übertragbar ist. z.B. hat der Autor sehr erfreuliche Erfahrungen mit der für Mandrake-Linux kompilierten Version von Thac unter Suse-Linux gemacht (die Programmdatei liess sich unmitttelbar aus einem /usr/bin-Verzeichnis einer MDK-Installation im laufenden Suse starten und problemlos betreiben).
4
AMS ist als Monophoner Leadsynth konzipiert, trotzdem bietet das Programm die Möglichkeit mit mehreren Simmen gestartet zu werden. Allerdings fordert AMS dann für jede zusätzliche Stimme noch einmal fast die gesamte Rechenleistung an, die schon die erste Stimme benötigt. Je nach Komplexiät des entsprechenden Sounds dürften normale, handelsübliche PC damit schnell überfordert sein.