metasymbol hat geschrieben:Ach, dieses "polarisieren" macht mir gar keinen Spaß
Echt nicht? dachte doch:
metasymbol hat geschrieben:
Aber man benutzt ja Linux auch nicht um Spaß zu haben, sondern das damit die Ideologie der Freien Software verbreitet wird ....
metasymbol hat geschrieben:
, es ist mir schon klar das man mit den bisherigen Linux Audio Konzepten schon irgendwas produzieren kann und das auch geht.
Nicht "irgendwas": Musik - ganz normal, mit Spaß
metasymbol hat geschrieben:
Und es ist auch klar das wenn man mir für ein paar zehntausend Euro antiques analoges Equipment hinstellt ich auch was hinkriegen würde.
Das EMI-Pult und auch ein paar andere Geräte bei Toe-Rag sind sicher Statussymbole. In Sachen Funktionalität könnte man das Equipment von ToeRag sehr wahrscheinlich mit aktuellem Gerät für 3-4000 E nachbilden. OK: nicht die Mikros. Aber ein sehr gutes und 5-6 brauchbare wären für noch mal 2000 E auch drin.
Soviel ich weiss, gibt es aber Mikrofone und Abhörmonitore weder als LADSPA noch als VST
Die haben also mit eventuell verwendeter Musiksoftware nichts zu tun.
Davon abgesehen wollte ich mit dem Hinweis auf Toe Rag nur illustrieren, dass Profis sich in der Tat einen feuchten Kehricht um das scheren, was in der Audioproduktion von Softwareentwicklern und Industrie als "Stand der Technik" gesehen wird. Die nehmen das, was ihnen passt.
Genau wie ich
metasymbol hat geschrieben:
Ich hab mit 14 sogar mit meines Vaters Cassettenrecorder, einen Amp, einer Egitarre und einen Microfon sogar eine Rockoper aufgenommen.
Da hatte ich ein tschechisches Tonbandgerät und eine selbst gebaute "Gitarre" (Angelsehne über ein primitives Mikro gespannt auf einer Zaunlatte...) damit habe ich ein paar Fan"songs" für John Lennon aufgenommen, die zum Glück verschollen sind....
metasymbol hat geschrieben:
Ich finde Reaper ist ein großartiger Sequenzer, der hervorragend supportet wird, sehr aktiv und motiviert entwickelt und somit das virtuelle Studiotechnologie für jedermann erschwinglich macht. Es gibt nichts vergleichbares natives was auf Linux läuft mit so vielen zeitgemäßen Features. Ich finde ein Host ist immer noch besser zu händeln als unzählige einzelne Apps. Die freie Linux Audio Entwicklung hat, das muss man sich einfach eingestehen, es nicht geschafft etwas vergleichbares hervorzubringen.
Das ist richtig und es ist KEIN feature sondern ein Problem. Eine App mit dem Funktionsumfang von Reaper fehlt einfach im Werkzeugkasten von freier nativer Linux Musik-Software.
Das Reaper wenigstens via Wine auch unter Linux läuft, ist durchaus ein Feature. Würde Photoshop nicht via Wine laufen, hätte Linux wahrscheinlich in der Filmindustrie nicht so einen Siegeszug hingelegt.
Das Reaper bzw. WineAsio aber nicht so gut wie native Apps mit der vorhandenen nativen freien Software für Linux Audio zusammenarbeitet, ist durchaus ein Problem. Es ist nützlich, wenn aus der Windows-Welt Programme zur Linuxwelt hinzugefügt werden können. Wenn diese Hinzufügungen aber die schon vorhandenen nativen Programme unbrauchbar machen, ist es sinnlos.
metasymbol hat geschrieben:
Ich sage hier nix gegen Ardour und all die Gebetsmühlenartig wiederholten Setups mit AMS und Co, das ist alles ganz nett und sicher kann man damit irgendwas produktives machen. Man kann auch ein Buch mit dem Bleistift und Papier schreiben, man braucht nämlich gar keine Textverarbeitung um wirklich hochliterarische Dinge zu schreiben. Man kann auch sehr gut ohne Auto überleben und zu Fuß gehen. Man kann auch sein Brot selber backen, das ist bestimmt gehaltvoller als das vom Bäcker.
Gar nicht so falsch. Lange Texte schreibe ich zum Beispiel in LaTeX - also in einem Texteditor im Quelltext einer Markupsprache. Und nicht in OOWriter.
Ein Bleistift ist LaTeX allerdings nicht...
metasymbol hat geschrieben:
Nur: Es geht nicht um mich persönlich, nicht um meine Wünsche oder wie schlau ich irgendwas anwenden kann.
Dann wundert es mich, dass Du ständig DEINE Wünsche und Anforderungen als DEN Standard darstellst. Es ist sicher richtig, dass die meisten Computermusiker ebenfalls am liebsten so arbeiten aber eben nicht alle.
metasymbol hat geschrieben:
Mir geht es darum, das Linux einfach eine zeitgemäße zugängliche Musikproduktion ermöglicht, mit Werkzeugen, die so wie auf anderen Plattformen zum Lieferumfang gehören (Garageband, AU Lab) und übergreifend Betriebssicherheit mit sich bringen. Das hat was mit Chancengleichheit und mit sozialer Verantwortung zu tun.
Chancengleichheit hat vor allem mit Wissen zu tun. Ich gebe Kurse in Webseitengestaltung und ich lasse die Leute nicht mit Dreamweaver oder NVU arbeiten, sondern stelle ihnen frei, einen von 3 Texteditoren zu verwenden. Leute, die noch nie irgendwas programmiert haben, schreiben Webseiten im Quellcode - nach 4 Wochen sehen sie das Internet nicht mehr als grosse Wundermaschine nur für Techno-Götter sondern vom Standpunkt von aktiven Mitmachern mit soliden Grundkenntnissen aus.
Es ist gut, Leuten den Einstieg leicht zu machen aber das Angebot, einen Schritt weiter zu gehen und zum Beispiel eine individuelle, modulare Abeitsweise zu entwickeln, muss da sein.
metasymbol hat geschrieben:
Zettberlin, du bist mE gedanklich in einer selbstbezogenen Drehmühle; dieses ewige polarisieren müssen, zwanghafte beweisen müssen das mit AudioLinux alles perfekt ist,
Hier liegt nun wirklich eine völlige Fehleinschätzung vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mehr als einen gibt, der mich ein bisschen kennt und mich trotzdem als unkritischen Fanboy darstellt.
Als Musiker bin ich natürlich sebstbezogen, grössenwahnsinnig, abseitig etc - das ist Rock n Roll. Aber, wie Lance Henriksen in AlienII so schön sagt: "Ich bin vielleicht künstlich, aber ich bin nicht blöde." Als Privatmensch bin ich meiner bescheidenen Ansicht nach durchaus halbwegs vernünftig.
Ich habe immer wieder die Probleme (Stabilität, fehlende Features etc) in der freien Audio Software für Linux öffentlich angesprochen. Auch und gerade, wenn ich mit Dir über das Thema diskutiere.
Ich würde mich freuen, wenn Du etwas dazu sagen würdest.
metasymbol hat geschrieben:
diese absolut unlogische und subjektive Argumentationskette (Proprietäres verdächtigen als mies programmiert
Hier würde ich mich sehr wundern, wenn Du auch nur EIN Zitat auftreiben solltest, in dem ich behaupte, proprietäre Software wäre generell "mies programmiert". Soweit ich mich erinnere, habe ich mehrmals behauptet, Steinberg NUENDO und besonders Magics Samplitude wäre ganz hervorragend programmierte Software.
Rein technisch ist proprietäre Audio Software sehr oft ganz hervorragend - in 3 von 5 Fällen freier Audiosoftware überlegen.
metasymbol hat geschrieben:
Aber in Wirklichkeit sieht es so aus, das AudioLinux deswegen kein Thema ist bei den Anwendern, weil es einfach nicht ausgereift ist.
Auch das ist nicht ganz falsch. Falsch ist allerdings, dass ein natives komplett freies Linux Audio für ganz bestimmte Arbeitsweisen keine ausgereifte Software hat. Ich kenne durchaus Leute, die auch in Samplitude nie einen Effekt aufmachen und letztlich von dem Programm deutlich weniger verlangen, als Ardour zu bieten hat. Ganz zu schweigen von all denen, die nie und nimmer ein virtuelles Instrument verwenden würden - egal ob als freie Software oder als VSTi. Und auch wer mit Elektronik gerne arbeitet: warum sollte wohl jemand, der einen MOOG in Hardware herumstehen hat, eine MOOG-Emulation benutzen wollen?
Nur, wer wirklich die Fähigkeiten einer Suite wie Reaper und all die VST-Plugs benutzen will, braucht sie eben auch.
Bei all denen, für die das nicht zutrifft, sollte nicht der Eindruck entstehen, man könne in Linux nicht gut und mit viel Spaß mit Musik arbeiten.