Die Spanier sind schon etwas weiter...

hier soll alles rein, was zum thema linux und musikmachen gehört, aber nicht mit speziellen programmen, speziellen distributionen oder spezieller hardware zusammenhängt...
kuartetero
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Die Spanier sind schon etwas weiter...

Beitrag von kuartetero »

Hi,

einige von euch kennen doch sicher das Keyboards-Forum, und die dort vorherrschende Meinung, Linux wäre nur was für Programmierer und Frickeler ;)

Jetzt bin ich vor kurzem zufällig auf die "spanische Variante" Hispasonic.com gestoßen, und was sehe ich da? Ein eigenes Linux-Unterforum! Und dazu noch eine durchaus wohlwollende User-Schar und viel Betrieb...

Nur so als kurzer Hinweis :) Übrigens haben die dort wohl ne echt coole Community, wenig Trolle, zum Teil geniale Topics, z.B, hab ich mich in einem festgelesen in dem es darum ging, ob man in der heutigen Zeit, bei der die meisten Produktionen von Midi-Orchestern und Samples zugeklebt sind, noch mit der Kombination "Stimme und ein einziges Instrument" bestehen kann.

Also wenn jemand hier Spanisch kann und es nicht kennt, eine Empfehlung ist es wirklich wert. (Soll jetzt keine Werbung sein)

gruss, kuartetero
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corresponder
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Beitrag von corresponder »

(Soll jetzt keine Werbung sein)
logisch ist das werbung!
und noch dazu gute.
die deutschen sind halt doch sehr konservativ, was die nutzung von opensource betrifft.
musik machen anscheinend auch wenige damit. die zukunft wird das aber ändern, denk ich.

;-)

gruss

c.
Zuletzt geändert von corresponder am Fr Jul 11, 2008 9:18 am, insgesamt 1-mal geändert.
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metasymbol
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Beitrag von metasymbol »

corresponder hat geschrieben: die deutschen sind halt doch sehr konservativ, was die nutzung von opensource betrifft.
musik machen anscheinen auch wenige damit. die zukunft wird das aber ändern, denk ich.
Das ist keine gute Anwendung des Wortes "Konservativ" - die Deutschen sind eher ängstlich und abhängig und haben schlicht Angst vor Neuen und Fremden und Offenheit wird hier nur im Zusammenhang mit Alkohol erlebt.

Der einzige Grund, der diese Haltung ändern wird sind finanzielle Gründe, wenn es einen Kollaps gibt. Hier hält man bis zuletzt am schlechten fest, bis zum Herzinfarkt. Konservativ wäre es am guten festzuhalten.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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Beitrag von kuartetero »

Naja, Deutschen-Bashing sollte das jetzt auch nicht werden... so schlecht sieht es in D vergleichsweise mit OSS nicht aus...

Wenn ich jetzt das argentinische Forum nightclubber.com.ar nehme, in dem es auch um elektronische Produktion geht, dann war ich dort vor ein paar Tagen der erste, der überhaupt mal was über Linux geschrieben hat...

Aber trotzdem: Hut ab für Hispasonic :) Ich glaube eher, dass die es dort besser verstanden haben, eine vielfältige Community aufzubauen, vielleicht auch wegen der vielen Unterforen, während im Keyboards-Forum eher immer die selben das "Sagen" hatten und die Community eher klein ist.

Cool finde ich bei HS auch die Funktion, eigene Tracks hochzuladen und dann der Community zum Verriss freizugeben. Wirkt alles sehr durchdacht.

gruss
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Beitrag von metasymbol »

Vergleichbar ist in D auf jedenfall http://www.homerecording.de. Das Forum hat auch eine, aber eher sehr zögerlich angenommene Linux Abteilung. Wobei kaum jemand Rosegarden oder Ardour benutzt, sondern der Focus eher auf das umstrittene WineAsio und seine "bösen" closed source VST apps liegt. Woran ich natürlich nicht ganz unschuldig bin :twisted:
Zuletzt geändert von metasymbol am Do Jul 10, 2008 10:51 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben: Wobei kaum jemand Rosegarden oder Ardour benutzt, sondern der Focus eher auf das umstrittene WineAsio und seine "bösen" closed source VST apps liegt.
Die kennen eben nichts anderes, die armen Seelchen...

Da ist WineAsio natürlich sehr nützlich für einen sanften Einstieg. Ich bin mit SuSE 8.0 ins kalte Wasser gesprungen - und das Wasser war ausgesprochen kalt. Ausser SND und Audacity war kaum ein brauchbares Audioprog weit und breit und Zynadd und AMS konnte man zwar schon gut benutzen aber mangels brauchbarer HD-Recorder und mangels Jack nicht vernünftig aufnehmen etc etc etc ...

Kann mir vorstellen, dass mir WineAsio damals hochwillkommen gewesen wäre.

Aber Windows-Apps via Wine können eben nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Zumal die Einbindung in Jack eben doch nicht sooo perfekt ist. Wenn ich mit Ardour arbeite, kann ich ohne weiteres Specimen, 2 Instanzen AMS und Zynadd gleichzeitig mitlaufen lassen und auf einzelne Spuren aufnehmen. Klar ist irgendwann Schluss: wenn Ardour mit 36 Spuren bei 96 KHz läuft und gleichzeitig 2 Gitarristen über AMS spielen und Drums aus Specimen und noch ein komplexer Patch in Zynadd via Keyboard gespielt wird, kann es schon mal ein paar xruns geben. Reaper via WineAsio habe ich allerdings schon beim Start von Zynadd abstürzen sehen.


---Ernstehaftigkeit abschalt----

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Beitrag von metasymbol »

zettberlin hat geschrieben:Reaper via WineAsio habe ich allerdings schon beim Start von Zynadd abstürzen sehen.)

Sicher, wenn man versucht die heilige Linux Frickelware (insbesondere der ZynAdd Jackclient ist iiiigittt) mit satanischer VST Reaper Software zu verbinden, dann gibt es Krieg der Jack Clients. Aber mit Reaper alleine und hunderten VSTi habe ich schon stundenlange, sorglose Sessions gehabt. Während jedesmal wenn ich versuche, das modulare Linux Audio Konzept (der Konzeptlosigkeit) gut zu finden und besonders originell, dann ist irgend ein Client der es schafft, mir den Spaß zu versauen. Mein neustes Sorgenkind ist Phasex, eigentlich ein xtrem cooler Synth, aber reißt gerne mal wenn er sterben will Jack mit in den Tod.

Aber man benutzt ja Linux auch nicht um Spaß zu haben, sondern das damit die Ideologie der Freien Software verbreitet wird und dafür ist es schon OK Opfer in Kauf zu nehmen.
zettberlin hat geschrieben: Ach so ps.:

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Beitrag von kuartetero »

Aha, interessant, homerecording.de kannte ich noch nicht, bzw. nicht in dieser Form, ich glaube irgendwann vor Jahren hab ich mal reingeschaut gehabt.

Werds mir mal anschauen.
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben: Sicher, wenn man versucht die heilige Linux Frickelware (insbesondere der ZynAdd Jackclient ist iiiigittt) mit satanischer VST Reaper Software zu verbinden, dann gibt es Krieg der Jack Clients.
Komischerweise habe ich eben derartige Probleme mit Ardour plus Rosegarden, Hydrogen Zynadd etc. nicht.

Die Frickelei ist wohl dann vielleicht doch eher Reaper/Wine oder sogar ....


metasymbol hat geschrieben: Aber mit Reaper alleine und hunderten VSTi
Warum sollte man so eine Session eigentlich mit Jack laufen lassen? Wenn man sich mit nur einem Programm mit Plugins zufrieden gibt, braucht man doch keinen Audioserver .
metasymbol hat geschrieben: Während jedesmal wenn ich versuche, das modulare Linux Audio Konzept (der Konzeptlosigkeit) gut zu finden und besonders originell, dann ist irgend ein Client der es schafft, mir den Spaß zu versauen.
Ich habe eine ganz gute Methode gefunden, meine Nerven zu schonen: Ich experimentiere nicht, wenn ich produktiv arbeite und umgekehrt.

Ardour, AMS, Specimen, Seq24, Jamin, sind mir bei der produktiven Arbeit in den letzten 2 Jahren vielleicht 4-5 mal abgestürzt. Jedes mal in grenzwertigen Situationen (sehr viele Instanzen, mehr als 40 Spuren etc).
Mit etwas Vorsicht gehören auch Rosegarden und Zynadd in diese Riege. Zynadd hat mir schon seit langer Zeit nicht mehr den ganzen Jack in den Tod gerissen, wenn es mal eingegangen ist. Und es geht nur dann ein, wenn ich beim Editieren eines Patches die Engine überfordere (Einschalten und Herumspielen im Subsynth, wenn im Adsynth schon 6 Stimmen mit FM und 2 dutzend Filtern laufen und dergleichen)
metasymbol hat geschrieben: Mein neustes Sorgenkind ist Phasex, eigentlich ein xtrem cooler Synth, aber reißt gerne mal wenn er sterben will Jack mit in den Tod.
Dann würde ich den bis zum nächsten release nicht mehr anfassen (und vielleicht einen Fehlerbericht verschicken). - Das spart Nerven ;-) Was Phasex kann, kann Zynadd auch - schade, dass der bei Dir so schlecht läuft...
metasymbol hat geschrieben: Aber man benutzt ja Linux auch nicht um Spaß zu haben, sondern das damit die Ideologie der Freien Software verbreitet wird und dafür ist es schon OK Opfer in Kauf zu nehmen.
Ich gebe zu, dass ich Musik am Computer nicht nur zum Spass mache. Opfer bringen muss ich aber keine. Jedenfalls nicht mehr Opfer als jemand, der zum Beispiel in einer Band Gitarre spielt, die keinen Keyboarder hat.

Du und meinetwegen auch die Mehrheit der Leute, die zuhause am Computer Musik machen, haben eine bestimmte Arbeitsweise, die man vielleicht so zusammenfassen kann:

Eine zentrale Softwaresuite kann Audio und MIDI und hat für alles Plugins.

Das ist komfortabel und für viele sicherlich der richtige Weg zu guten Aufnahmen.
Für mich aber nicht. Wenn ich Musik aufnehmen will, starte ich Ardour und nehme Musik auf. Will ich eine Spur mit Synthesizern, synchronisiere ich Rosegarden, starte AMS oder Zynadd und nehme das in Ardour auf. Will ich Gitarren aufnehmen, starte ich AMS mit den C*-Plugins, stelle einen Sound optimal fürs Stück ein und nehmen das auf. Wenn mir so ist auch in zwei Instanzen, dann kann ich mit einem zweiten Gitarristen jammen und wenns passt kann auch noch jemand über Zynadd oder Specimen Keyboard spielen.

Das macht mir tatsächlich Spaß - musst Du nicht glauben, ist aber Tasache und den Musikern, mit denen ich zusammenspiele, macht das auch Spaß, obwohl die keinen Schimmer von Linux haben....

Ach so: und meine Arbeitsweise ist eigentlich alles andere als ungewöhnlich. Ich habe gerade einen Artikel über Liam Williams und sein Toe Rag-Studio gelesen. Der hat für ein White Stripes-Album immerhin einen Grammy bekommen und ist wohl auch ansonsten ganz gut gebucht.

Und der nimmt entweder auf 8 oder auf 4(!!) Spuren Analogbandmaschine auf mit einem EMI-Mischpult aus der Zeit vor (!!!) den ersten Aufnahmen der Beatles.
Ohne Computer, ohne VST: bekloppter Sonderling?? Nein: Profi, voll im Trend, top-10 Liga.

Verglichen mit Toe Rag habe ich mit meinem Linux-Audio-PC ein hypermodernes Vollkomfortequipment. Oder, wie Ozzy sagen würde:
Fuckin space-age bullshit!

:twisted: :twisted:
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Beitrag von metasymbol »

Ach, dieses "polarisieren" macht mir gar keinen Spaß, es ist mir schon klar das man mit den bisherigen Linux Audio Konzepten schon irgendwas produzieren kann und das auch geht. Und es ist auch klar das wenn man mir für ein paar zehntausend Euro antiques analoges Equipment hinstellt ich auch was hinkriegen würde. Ich hab mit 14 sogar mit meines Vaters Cassettenrecorder, einen Amp, einer Egitarre und einen Microfon sogar eine Rockoper aufgenommen und mit 24 mit 4 Spur Recorder ganz tolle Aufnahmen gemacht.

Aber meine "Arbeitsweise" hat sich geändert, meine Ansprüche sind gewachsen und anderseits kann ich mir antiquiertes analoges Equipment nicht leisten.

Ich finde Reaper ist ein großartiger Sequenzer, der hervorragend supportet wird, sehr aktiv und motiviert entwickelt und somit das virtuelle Studiotechnologie für jedermann erschwinglich macht. Es gibt nichts vergleichbares natives was auf Linux läuft mit so vielen zeitgemäßen Features. Ich finde ein Host ist immer noch besser zu händeln als unzählige einzelne Apps. Die freie Linux Audio Entwicklung hat, das muss man sich einfach eingestehen, es nicht geschafft etwas vergleichbares hervorzubringen. Ich finde WineAsio ist zumindest eine gute Übergangslösung, aber selbst der Drumfix hält das nicht für der Weisheit letzter Schluss.

Jeder hat da seine Methoden, ich bin im Gegensatz zu den meisten anscheinend sehr originellen und individuellen LinuxAudioanwendern recht konventionell, dafür schäme ich mich nicht. Ich finde es gut das es eine Hostsoftware gibt die mir die Arbeit des Routings und der Verkabelung abnimmt und ich am Ende des Tages den ganzen Kram speichern kann.

Ich sage hier nix gegen Ardour und all die Gebetsmühlenartig wiederholten Setups mit AMS und Co, das ist alles ganz nett und sicher kann man damit irgendwas produktives machen. Man kann auch ein Buch mit dem Bleistift und Papier schreiben, man braucht nämlich gar keine Textverarbeitung um wirklich hochliterarische Dinge zu schreiben. Man kann auch sehr gut ohne Auto überleben und zu Fuß gehen. Man kann auch sein Brot selber backen, das ist bestimmt gehaltvoller als das vom Bäcker.

Ich verwende sogar für bestimmte Projekte nur Qsampler, ein Micro und Sooperlooper und dabei kommt auch ganz kreativ was bei raus, zu meinem Konzept gehört es, sowas niemals aufzunehmen, weil das die ganze Stimmung versaut.

Nur: Es geht nicht um mich persönlich, nicht um meine Wünsche oder wie schlau ich irgendwas anwenden kann. Mir geht es darum, das Linux einfach eine zeitgemäße zugängliche Musikproduktion ermöglicht, mit Werkzeugen, die so wie auf anderen Plattformen zum Lieferumfang gehören (Garageband, AU Lab) und übergreifend Betriebssicherheit mit sich bringen. Das hat was mit Chancengleichheit und mit sozialer Verantwortung zu tun.

Zettberlin, du bist mE gedanklich in einer selbstbezogenen Drehmühle; dieses ewige polarisieren müssen, zwanghafte beweisen müssen das mit AudioLinux alles perfekt ist, diese absolut unlogische und subjektive Argumentationskette (Proprietäres verdächtigen als mies programmiert und schlechtreden, freie Software und ihre Workarounds hochjubeln) ist vielleicht einleuchtend für die "Freie Sozialistische Vegane Schrägrocker Vereinigung" -aber die meisten kreativen Menschen schert es einen feuchten Kehricht. Die benutzen einfach was für sie funktioniert, und sicher, die sind wahrscheinlich zu dumm die Überlegenheit von Audio Linux Konzepten zu verstehen. Aber in Wirklichkeit sieht es so aus, das AudioLinux deswegen kein Thema ist bei den Anwendern, weil es einfach nicht ausgereift ist.

Ich seh das alles viel lockerer, habe keine Probleme mal einen Mac zu benutzen und dann mich aber tagelang mit Linux zu beschäftigen. Ich hab den Rücken frei. Ich muss mir nix beweisen. Ich habe keine Software Ideologie. Aber ich möchte das AudioLinux für Zeitgemäße Musik/Mediaproduktionen genutzt werden kann, im Bildungsbereich zum Beispiel. Deswegen mein Engagement für Linux.
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Beitrag von Mitsch »

:argh:
Das ist alles total OT!

Also ich schlage jetzt einfach mal vor, dass ein neues Forumsthema mit Namen: "Scheiße! Mich kotzt alles an! Linux/OpenSource taugt nix zum Musikmachen!" eingerichtet wird. Da kann man dann solche Threads wie diesen hier lostreten und sich ordentlich auffe Mütze kloppen!

Nur ein kleiner Hinweis noch: Hier oben links steht zwar: "Audio4Linux", aber es gibt auch einen Untertitel: "Musikmachen mit offenen Quellen". Irgendwie muss dann doch auch klar sein, dass die meisten Leuten, die sich hier tummeln, genau diese Art der Musikproduktion reizt und auch dementsprechend reagiert wird, wenn man bezweifelt, mit den entsprechenden Tools überhaupt etwas zustande bringen zu können.

Nenn mich Kommunist oder Frickler oder von mir aus auch freier sozialistischer veganer Schrägrocker. Da fühle ich mich eigentlich nicht besonders beleidigt. Aber es nervt, ständig so einen Müll zu lesen! Hier ist weder Heise noch Golem!
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Beitrag von zettberlin »

Mitsch hat geschrieben::argh:
Das ist alles total OT!
OT?
nee 8-)

schöner Reim was - harrr harr - habe wirklich eine lustige Phase gerade....
Mitsch hat geschrieben: Also ich schlage jetzt einfach mal vor, dass ein neues Forumsthema mit Namen: "Scheiße! Mich kotzt alles an! Linux/OpenSource taugt nix zum Musikmachen!" eingerichtet wird. Da kann man dann solche Threads wie diesen hier lostreten und sich ordentlich auffe Mütze kloppen!


Das wäre zu einfach - keiner stellt sich gerne in eine Ecke, wenn ihm/ihr die Haare zu Berge stehen und der Hals auf doppelt geschwollen ist...


Mitsch hat geschrieben: Aber es nervt, ständig so einen Müll zu lesen! Hier ist weder Heise noch Golem!


DA muss ich schon wieder reimen:

Ohne Streit kommt man nicht weit.

Ich halte es für wichtig und sehr förderlich, dass auch mal kontroverse Meinungen aufeinanderprallen. Wer in Linux Audio einsteigt, wird mit einiger Sicherheit feststellen, dass da noch viel zu tun ist - wer hier herkommt sollte auch sehen, dass existierende Probleme auch prinzipiell diskutiert werden.
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:Ach, dieses "polarisieren" macht mir gar keinen Spaß
Echt nicht? dachte doch:
metasymbol hat geschrieben: Aber man benutzt ja Linux auch nicht um Spaß zu haben, sondern das damit die Ideologie der Freien Software verbreitet wird ....
metasymbol hat geschrieben: , es ist mir schon klar das man mit den bisherigen Linux Audio Konzepten schon irgendwas produzieren kann und das auch geht.
Nicht "irgendwas": Musik - ganz normal, mit Spaß
metasymbol hat geschrieben: Und es ist auch klar das wenn man mir für ein paar zehntausend Euro antiques analoges Equipment hinstellt ich auch was hinkriegen würde.
Das EMI-Pult und auch ein paar andere Geräte bei Toe-Rag sind sicher Statussymbole. In Sachen Funktionalität könnte man das Equipment von ToeRag sehr wahrscheinlich mit aktuellem Gerät für 3-4000 E nachbilden. OK: nicht die Mikros. Aber ein sehr gutes und 5-6 brauchbare wären für noch mal 2000 E auch drin.
Soviel ich weiss, gibt es aber Mikrofone und Abhörmonitore weder als LADSPA noch als VST ;-) Die haben also mit eventuell verwendeter Musiksoftware nichts zu tun.

Davon abgesehen wollte ich mit dem Hinweis auf Toe Rag nur illustrieren, dass Profis sich in der Tat einen feuchten Kehricht um das scheren, was in der Audioproduktion von Softwareentwicklern und Industrie als "Stand der Technik" gesehen wird. Die nehmen das, was ihnen passt.

Genau wie ich 8-) 8-)
metasymbol hat geschrieben: Ich hab mit 14 sogar mit meines Vaters Cassettenrecorder, einen Amp, einer Egitarre und einen Microfon sogar eine Rockoper aufgenommen.
Da hatte ich ein tschechisches Tonbandgerät und eine selbst gebaute "Gitarre" (Angelsehne über ein primitives Mikro gespannt auf einer Zaunlatte...) damit habe ich ein paar Fan"songs" für John Lennon aufgenommen, die zum Glück verschollen sind....
metasymbol hat geschrieben: Ich finde Reaper ist ein großartiger Sequenzer, der hervorragend supportet wird, sehr aktiv und motiviert entwickelt und somit das virtuelle Studiotechnologie für jedermann erschwinglich macht. Es gibt nichts vergleichbares natives was auf Linux läuft mit so vielen zeitgemäßen Features. Ich finde ein Host ist immer noch besser zu händeln als unzählige einzelne Apps. Die freie Linux Audio Entwicklung hat, das muss man sich einfach eingestehen, es nicht geschafft etwas vergleichbares hervorzubringen.
Das ist richtig und es ist KEIN feature sondern ein Problem. Eine App mit dem Funktionsumfang von Reaper fehlt einfach im Werkzeugkasten von freier nativer Linux Musik-Software.

Das Reaper wenigstens via Wine auch unter Linux läuft, ist durchaus ein Feature. Würde Photoshop nicht via Wine laufen, hätte Linux wahrscheinlich in der Filmindustrie nicht so einen Siegeszug hingelegt.

Das Reaper bzw. WineAsio aber nicht so gut wie native Apps mit der vorhandenen nativen freien Software für Linux Audio zusammenarbeitet, ist durchaus ein Problem. Es ist nützlich, wenn aus der Windows-Welt Programme zur Linuxwelt hinzugefügt werden können. Wenn diese Hinzufügungen aber die schon vorhandenen nativen Programme unbrauchbar machen, ist es sinnlos.
metasymbol hat geschrieben: Ich sage hier nix gegen Ardour und all die Gebetsmühlenartig wiederholten Setups mit AMS und Co, das ist alles ganz nett und sicher kann man damit irgendwas produktives machen. Man kann auch ein Buch mit dem Bleistift und Papier schreiben, man braucht nämlich gar keine Textverarbeitung um wirklich hochliterarische Dinge zu schreiben. Man kann auch sehr gut ohne Auto überleben und zu Fuß gehen. Man kann auch sein Brot selber backen, das ist bestimmt gehaltvoller als das vom Bäcker.
Gar nicht so falsch. Lange Texte schreibe ich zum Beispiel in LaTeX - also in einem Texteditor im Quelltext einer Markupsprache. Und nicht in OOWriter.
Ein Bleistift ist LaTeX allerdings nicht...
metasymbol hat geschrieben: Nur: Es geht nicht um mich persönlich, nicht um meine Wünsche oder wie schlau ich irgendwas anwenden kann.
Dann wundert es mich, dass Du ständig DEINE Wünsche und Anforderungen als DEN Standard darstellst. Es ist sicher richtig, dass die meisten Computermusiker ebenfalls am liebsten so arbeiten aber eben nicht alle.
metasymbol hat geschrieben: Mir geht es darum, das Linux einfach eine zeitgemäße zugängliche Musikproduktion ermöglicht, mit Werkzeugen, die so wie auf anderen Plattformen zum Lieferumfang gehören (Garageband, AU Lab) und übergreifend Betriebssicherheit mit sich bringen. Das hat was mit Chancengleichheit und mit sozialer Verantwortung zu tun.
Chancengleichheit hat vor allem mit Wissen zu tun. Ich gebe Kurse in Webseitengestaltung und ich lasse die Leute nicht mit Dreamweaver oder NVU arbeiten, sondern stelle ihnen frei, einen von 3 Texteditoren zu verwenden. Leute, die noch nie irgendwas programmiert haben, schreiben Webseiten im Quellcode - nach 4 Wochen sehen sie das Internet nicht mehr als grosse Wundermaschine nur für Techno-Götter sondern vom Standpunkt von aktiven Mitmachern mit soliden Grundkenntnissen aus.

Es ist gut, Leuten den Einstieg leicht zu machen aber das Angebot, einen Schritt weiter zu gehen und zum Beispiel eine individuelle, modulare Abeitsweise zu entwickeln, muss da sein.
metasymbol hat geschrieben: Zettberlin, du bist mE gedanklich in einer selbstbezogenen Drehmühle; dieses ewige polarisieren müssen, zwanghafte beweisen müssen das mit AudioLinux alles perfekt ist,
Hier liegt nun wirklich eine völlige Fehleinschätzung vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mehr als einen gibt, der mich ein bisschen kennt und mich trotzdem als unkritischen Fanboy darstellt.

Als Musiker bin ich natürlich sebstbezogen, grössenwahnsinnig, abseitig etc - das ist Rock n Roll. Aber, wie Lance Henriksen in AlienII so schön sagt: "Ich bin vielleicht künstlich, aber ich bin nicht blöde." Als Privatmensch bin ich meiner bescheidenen Ansicht nach durchaus halbwegs vernünftig.

Ich habe immer wieder die Probleme (Stabilität, fehlende Features etc) in der freien Audio Software für Linux öffentlich angesprochen. Auch und gerade, wenn ich mit Dir über das Thema diskutiere.
Ich würde mich freuen, wenn Du etwas dazu sagen würdest.
metasymbol hat geschrieben: diese absolut unlogische und subjektive Argumentationskette (Proprietäres verdächtigen als mies programmiert
Hier würde ich mich sehr wundern, wenn Du auch nur EIN Zitat auftreiben solltest, in dem ich behaupte, proprietäre Software wäre generell "mies programmiert". Soweit ich mich erinnere, habe ich mehrmals behauptet, Steinberg NUENDO und besonders Magics Samplitude wäre ganz hervorragend programmierte Software.

Rein technisch ist proprietäre Audio Software sehr oft ganz hervorragend - in 3 von 5 Fällen freier Audiosoftware überlegen.
metasymbol hat geschrieben: Aber in Wirklichkeit sieht es so aus, das AudioLinux deswegen kein Thema ist bei den Anwendern, weil es einfach nicht ausgereift ist.
Auch das ist nicht ganz falsch. Falsch ist allerdings, dass ein natives komplett freies Linux Audio für ganz bestimmte Arbeitsweisen keine ausgereifte Software hat. Ich kenne durchaus Leute, die auch in Samplitude nie einen Effekt aufmachen und letztlich von dem Programm deutlich weniger verlangen, als Ardour zu bieten hat. Ganz zu schweigen von all denen, die nie und nimmer ein virtuelles Instrument verwenden würden - egal ob als freie Software oder als VSTi. Und auch wer mit Elektronik gerne arbeitet: warum sollte wohl jemand, der einen MOOG in Hardware herumstehen hat, eine MOOG-Emulation benutzen wollen?

Nur, wer wirklich die Fähigkeiten einer Suite wie Reaper und all die VST-Plugs benutzen will, braucht sie eben auch.

Bei all denen, für die das nicht zutrifft, sollte nicht der Eindruck entstehen, man könne in Linux nicht gut und mit viel Spaß mit Musik arbeiten.
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Beitrag von metasymbol »

Mitsch hat geschrieben: Hier ist weder Heise noch Golem!
!
Trotzdem möchte ich mal an dieser Stelle einen Heise Artikel linken: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17676/1.html

ich möchte auch niemanden persönlich beleidigen oder sein Engagement in Frage stellen: Wir sind hier ja nicht im Sidux Forum!. Es ist aber leider so das eine offen geführte Diskussion zumindest im Deutschsprachigen Internet wenig bis kein Platz hat. Ich dachte immer a4l sei ein solches offenes Forum, mit offenen Menschen, die andere Meinungen nicht nur tolerieren, sondern auch wünschen! Es geht nicht darum AudioLinux schlechtzureden sondern zu schauen was man besser machen kann, aber dazu muss einfach klar werden was im Argen ist.
Zuletzt geändert von metasymbol am Mi Jul 16, 2008 10:36 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von corresponder »

aehm,

wollt ihr euch jetzt weiter beschimpfen, oder soll ich das hier lieber mal schliessen?


gruss

c.
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