Live-Mischer mit Ardour/Linux
Verfasst: Mo Sep 26, 2011 5:43 pm
So!
Etwa dreieinhalb Jahre nach dem Startschuss für das Linux-DIY-Mixer-Projekt habe ich nun den Schritt gewagt: Am Samstag den 24.09.2011 wurde ein Konzert mit einem über X ferngesteuerten PC auf einer Open-Air-Bühne in Ludwigsburg abgemischt, während das Mischpult am FOH gegen einen kleinen Pentium III-Laptop getauscht wurde. Die Soundqualität war sehr gut (eigene Einschätzung). Das Publikum hat anscheinend nichts gemerkt. Selbst die Musiker haben die Abweichungen der sonstigen Soundcheck-Prozedur stoisch zur Kenntnis genommen. "Keine DI-Box? Direkt in den AD-Wandler? O.k." Dass das Pegeln nicht am FOH, sondern per Zuruf an den Assistenten auf der Bühne geleistet werden musste ("10 dB hoch! …nein, wieder n bisschen runter! …noch n bisschen! Ja, o.k., nehmwa!"), schien angesichts des versprochenen Live-Mitschnitts in Ordnung zu gehen. Sehr wenigen fiel auf, dass sich technisch etwas komplett anderes abspielte, als auf jedem anderen Konzert bisher. Darüber bin ich fast schon ein wenig enttäuscht: Niemanden hat gewundert, dass sich augenscheinlich die gesamte Rechenarbeit auf einem 12 Jahre alten Thinkpad abspielt, wie es bei einem Konzept mit MS-Windows der Fall hätte sein müssen. Niemand fragte nach der Software, die hier Ihren Dienst tat, niemand nach dem doch so andersartigen Konzept, das kein Hersteller von PA-Equipment bisher anbieten konnte/wollte.
Aber eigentlich ist genau das der Beweis, dass es geklappt hat.
5 grundverschiedene Bands galt es abzumischen. Deren technische Anforderungen habe ich mir per Email zuschicken lassen und das Mischpult in Ardour danach konfiguriert. Dabei war: Rock, Jazz, Punk, Ska und Rockabilly. Zum ersten mal in meiner Zeit als Mischer hatte ich mit einem Kontrabass und einem Euphonium auf der Bühne zu tun.
Da ich bisher bei Ardour vor allem mit Abstürzen und Ungereimtheiten zu kämpfen hatte, wenn ich Kanäle oder PlugIns wie Effekte oder "sends" einfügte, wollte ich zu Beginn der Veranstaltung ein komplett vorkonfiguriertes Mischpult vorweisen können, an dem so wenig wie möglich geändert werden muss. Also begann ich eine Woche vor Konzertbeginn mit der Konfiguration.
Die Alpha10 von Ardour3 lief in ersten Tests leider noch nicht stabil genug. Leider, weil mir die Veränderungen zu Ardour2 an der Oberfläche gut gefallen und meinem Ziel, Ardour als Live-Mischpult zu mißbrauchen, entgegenkommen. Nach etlichen Abstürzen beim Einfügen und Ausprobieren einiger Effekte, so wie der Entdeckung, dass Mono-Spuren nicht wie gewohnt in einen Pan-Regler und einer Stereo-Spur münden, nahm ich erst einmal davon Abstand, Ardour 3 in diesem doch eher experimentellen Zustand für dies eh schon vage Vorhaben zu benutzen.
Auch die Demoversion von Mixbus wurde in Augenschein genommen. Die Oberfläche ist an und für sich gerade als Live-Mischpult viel besser als Ardour geeignet: Schon ohne, dass auch nur ein einziges PlugIn aktiviert wurde, stehen einem - neben den in Ardour schon vorhandenen virtuellen Potentionmetern für Fader und Panorama - so grundlegende Dinge wie ein semi-parametrischer 3-Band-Equalizer, Hochpassfilter und Kompressor (in den 3 Betriebsarten Leveler, Limiter und Kompressor) in jedem einzelnen Kanal zur Verfügung - und ist dort ohne Herumklicken und ohne das Aufspringen duzender Pop-Up-Fenster gut ables- und kontrollierbar!
Das kostet natürlich Rechenleistung. Mein anscheinend doch schon etwas betagter Doppelkerner war mit nackigem Mixbus schon mit über 50% ausgelastet - und dabei fehlten noch die für mich wichtigen 2 Aux-Wege für das Bühnenmonitoring, sowie etwaige Effekte, die die Bands eventuell noch spontan anfordern würden. Zwar bietet Mixbus pro Kanal 8 Aux-Wege, allerdings sind diese alle post-Fader geschaltet und damit zwar für Effekte aber nicht für's Bühnenmonitoring tauglich. Also lies ich die vergleichsweise günstigen 150,-$ doch lieber stecken und konzentrierte mich auf die Konfiguration von Ardour2.
Eigentlich wäre ein Talkback-Kanal vom Laptop, bzw. ein Stereo-Kontroll-Signal zum Laptop unabdingbar für ein vollwertiges Mischpult- Leider reichte mir die Zeit nicht, eine vernünftige Lösung zu finden. Icecast2 ist im Augenblick mein Favorit, allerdings sorgte die Kombination mit darkice/darksnow für eine lächerlich lange Latenz von 4 - 5 Sekunden - inakzeptabel! Ices2 hat einen Switch für "realtime" - eventuell kann das was. Aber am liebsten wäre mir ein Streamen unkomprimierter Audiodaten, was nach meinem bisherigen Kenntnisstand mit keinem freien Streamer möglich ist.
Am "Tag der Entscheidung" wurde jackd mit (, ich glaube,) 2,6ms Latenz gestartet. Danach wurden die Lautsprecher mit "JAPA" eingemessen. Dafür habe ich mir extra das Behringer ECM8000 Messmikrophon gekauft. Selten hatte ich meine Anlage so gut unter Kontrolle.
Weil die PA so gut eingestellt war, waren Mikrophon-Korrekturen glücklicherweise kaum notwendig. Lediglich ein RAMSA-Clip-Mikro, das für ein Saxophon eingesetzt wurde, benötigte eine breitbandige Mittensenkung, die mit dem "single-parametric" LADSPA-Effekt leicht verwirklicht werden konnte.
Der Kontrabass war leider etwas schwammig, konnte aber wegen des fortgeschritenen Zeitüberzugs (nicht meine Schuld! ) nicht ausreichend erörtert werden. Ohne Begleitung fiel mir nichts auf. Und als mir es endlich auffiel, dass man eigentlich nur schlecht definierte Bässe neben dem vom Bassisten erwünschten rhythmischen Klackern der Saiten hörte, war die Band schon mittendrin. Jedenfalls empfand ich das mit der Schwammigkeit vom Mischplatz aus, der unglücklich nahe einer Backsteinmauer lag. Nahe der Boxen - und da war das Publikum - war das nicht so schlimm. Auf der Aufnahme wird sich das vielleicht noch einmal näher analysieren lassen, damit ich das nächste mal besser auf einen Kontrabass vorbereitet bin.
Das Euphonium war mit dem e904 von Sennheiser gut bedient und benötigte - wie die (bis auf die genannten Ausnahmen) anderen eingesetzen Mikrophone - keine Korrekturen.
Größere Probleme kamen von einer völlig unerwarteten Seite: Nach 4 bis 5 Liedern Aufnahme der ersten Band stoppte dieselbe mit einem gut hörbaren Ton-Aussetzer von mehreren 100 Milisekunden. Ardour verkündete, dass meine Festplatte zu langsam gewesen sei, den Datenstrom festzuhalten. Mehrere Versuche, darüber hinwegzusehen(, weil ja schließlich bei 32bit-float lediglich 48000Herz * 32bit * 13Spuren = nicht einmal 2,5 MByte Daten pro Sekunde auf die Platte geschoben werden muss!?!), wurden pro Lied mit einem kräftigen Aussetzer und selbiger Fehlermeldung quittiert. Zunächst versuchte ich es erfolglos mit dem Beenden einiger unbenötigter Prozesse. Als ich eigentlich die Aufnehmerei schon aufgegeben hatte, meinte mein Assistent, dass dem Rechner vielleicht zu heiß sei. Daraufhin öffnete ich die Front-Klappe meines Computer-Case - die ich eigentlich gerne geschlossen gehabt hätte: Eigentlich könnte nun irgendein Trottel die Reset-Taste oder den Power-Knopf betätigen. Mein Glück, dass niemand auf diese Idee kam. Und mein Glück, dass sich durch das öffnen der Klappe die Situation tatsächlich verbessern sollte. Erst mit Ende der Aufnahme der Ska Band, die mit 19 Spuren an diesem Abend am rechenintensivsten war, versagte die Festplatte wieder. Aber da war das meiste schon im Kasten.
Das unerwartete Problem wird mich wohl dazu bringen, mir eine SSD anzuschaffen…
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden. Das Konzept funktioniert. Entgegen allen Erwartungen war kein einziger Reboot nötig. So lange die Netzwerkverbindung und die Stromzufuhr einwandfrei funktioniert, sind - zumindest bei einem vorkonfigurierten Ardour - keine Ausfälle zu erwarten. Auch das Mischen mit der Maus war - entgegen meiner Erwartung - gar nicht sooo unkonfortabel. Lediglich die Einstellungen der Effekte, wie z.B. Kompressoren, ist hakelig und man wünscht sich einen Kopf zum drehen. In dieser Disziplin hätte Harrisons Mixbus wenigstens den kleinen Vorteil, dass die standardmäßig enthaltenen Werkzeuge gut erreichbar und vor allen Dingen einheitlich auf Eingaben mit der Maus reagieren - was man leider von diversen LADSPA- und LV2-PlugIns nicht behaupten kann.
Die netzwerktransparenz von X funktionierte tadellos und ressourcenschonend. Sowohl hdspmixer, als auch Ardour brauchten sehr geringe Latenzen - man kann gut und gerne von einer Darstellung in Echtzeit reden, auch wenn es andauernd und regelmässig Aussetzer in der Darstellung gibt - die allerdings dem Gesamteindruck der Bedienung und der Haptik nur geringen Schaden zufügen.
Gut gemacht, Linux! Gut gemacht, Debian! Gut gemacht, X.org! Gut gemacht, Paul Davis! Und gut gemacht, Fons Adriaensen - mein neuer, lang ersehnter Held bezüglich Audio-Analyse mit Linux!
Grüße!
Etwa dreieinhalb Jahre nach dem Startschuss für das Linux-DIY-Mixer-Projekt habe ich nun den Schritt gewagt: Am Samstag den 24.09.2011 wurde ein Konzert mit einem über X ferngesteuerten PC auf einer Open-Air-Bühne in Ludwigsburg abgemischt, während das Mischpult am FOH gegen einen kleinen Pentium III-Laptop getauscht wurde. Die Soundqualität war sehr gut (eigene Einschätzung). Das Publikum hat anscheinend nichts gemerkt. Selbst die Musiker haben die Abweichungen der sonstigen Soundcheck-Prozedur stoisch zur Kenntnis genommen. "Keine DI-Box? Direkt in den AD-Wandler? O.k." Dass das Pegeln nicht am FOH, sondern per Zuruf an den Assistenten auf der Bühne geleistet werden musste ("10 dB hoch! …nein, wieder n bisschen runter! …noch n bisschen! Ja, o.k., nehmwa!"), schien angesichts des versprochenen Live-Mitschnitts in Ordnung zu gehen. Sehr wenigen fiel auf, dass sich technisch etwas komplett anderes abspielte, als auf jedem anderen Konzert bisher. Darüber bin ich fast schon ein wenig enttäuscht: Niemanden hat gewundert, dass sich augenscheinlich die gesamte Rechenarbeit auf einem 12 Jahre alten Thinkpad abspielt, wie es bei einem Konzept mit MS-Windows der Fall hätte sein müssen. Niemand fragte nach der Software, die hier Ihren Dienst tat, niemand nach dem doch so andersartigen Konzept, das kein Hersteller von PA-Equipment bisher anbieten konnte/wollte.
Aber eigentlich ist genau das der Beweis, dass es geklappt hat.
5 grundverschiedene Bands galt es abzumischen. Deren technische Anforderungen habe ich mir per Email zuschicken lassen und das Mischpult in Ardour danach konfiguriert. Dabei war: Rock, Jazz, Punk, Ska und Rockabilly. Zum ersten mal in meiner Zeit als Mischer hatte ich mit einem Kontrabass und einem Euphonium auf der Bühne zu tun.
Da ich bisher bei Ardour vor allem mit Abstürzen und Ungereimtheiten zu kämpfen hatte, wenn ich Kanäle oder PlugIns wie Effekte oder "sends" einfügte, wollte ich zu Beginn der Veranstaltung ein komplett vorkonfiguriertes Mischpult vorweisen können, an dem so wenig wie möglich geändert werden muss. Also begann ich eine Woche vor Konzertbeginn mit der Konfiguration.
Die Alpha10 von Ardour3 lief in ersten Tests leider noch nicht stabil genug. Leider, weil mir die Veränderungen zu Ardour2 an der Oberfläche gut gefallen und meinem Ziel, Ardour als Live-Mischpult zu mißbrauchen, entgegenkommen. Nach etlichen Abstürzen beim Einfügen und Ausprobieren einiger Effekte, so wie der Entdeckung, dass Mono-Spuren nicht wie gewohnt in einen Pan-Regler und einer Stereo-Spur münden, nahm ich erst einmal davon Abstand, Ardour 3 in diesem doch eher experimentellen Zustand für dies eh schon vage Vorhaben zu benutzen.
Auch die Demoversion von Mixbus wurde in Augenschein genommen. Die Oberfläche ist an und für sich gerade als Live-Mischpult viel besser als Ardour geeignet: Schon ohne, dass auch nur ein einziges PlugIn aktiviert wurde, stehen einem - neben den in Ardour schon vorhandenen virtuellen Potentionmetern für Fader und Panorama - so grundlegende Dinge wie ein semi-parametrischer 3-Band-Equalizer, Hochpassfilter und Kompressor (in den 3 Betriebsarten Leveler, Limiter und Kompressor) in jedem einzelnen Kanal zur Verfügung - und ist dort ohne Herumklicken und ohne das Aufspringen duzender Pop-Up-Fenster gut ables- und kontrollierbar!
Das kostet natürlich Rechenleistung. Mein anscheinend doch schon etwas betagter Doppelkerner war mit nackigem Mixbus schon mit über 50% ausgelastet - und dabei fehlten noch die für mich wichtigen 2 Aux-Wege für das Bühnenmonitoring, sowie etwaige Effekte, die die Bands eventuell noch spontan anfordern würden. Zwar bietet Mixbus pro Kanal 8 Aux-Wege, allerdings sind diese alle post-Fader geschaltet und damit zwar für Effekte aber nicht für's Bühnenmonitoring tauglich. Also lies ich die vergleichsweise günstigen 150,-$ doch lieber stecken und konzentrierte mich auf die Konfiguration von Ardour2.
Eigentlich wäre ein Talkback-Kanal vom Laptop, bzw. ein Stereo-Kontroll-Signal zum Laptop unabdingbar für ein vollwertiges Mischpult- Leider reichte mir die Zeit nicht, eine vernünftige Lösung zu finden. Icecast2 ist im Augenblick mein Favorit, allerdings sorgte die Kombination mit darkice/darksnow für eine lächerlich lange Latenz von 4 - 5 Sekunden - inakzeptabel! Ices2 hat einen Switch für "realtime" - eventuell kann das was. Aber am liebsten wäre mir ein Streamen unkomprimierter Audiodaten, was nach meinem bisherigen Kenntnisstand mit keinem freien Streamer möglich ist.
Am "Tag der Entscheidung" wurde jackd mit (, ich glaube,) 2,6ms Latenz gestartet. Danach wurden die Lautsprecher mit "JAPA" eingemessen. Dafür habe ich mir extra das Behringer ECM8000 Messmikrophon gekauft. Selten hatte ich meine Anlage so gut unter Kontrolle.
Weil die PA so gut eingestellt war, waren Mikrophon-Korrekturen glücklicherweise kaum notwendig. Lediglich ein RAMSA-Clip-Mikro, das für ein Saxophon eingesetzt wurde, benötigte eine breitbandige Mittensenkung, die mit dem "single-parametric" LADSPA-Effekt leicht verwirklicht werden konnte.
Der Kontrabass war leider etwas schwammig, konnte aber wegen des fortgeschritenen Zeitüberzugs (nicht meine Schuld! ) nicht ausreichend erörtert werden. Ohne Begleitung fiel mir nichts auf. Und als mir es endlich auffiel, dass man eigentlich nur schlecht definierte Bässe neben dem vom Bassisten erwünschten rhythmischen Klackern der Saiten hörte, war die Band schon mittendrin. Jedenfalls empfand ich das mit der Schwammigkeit vom Mischplatz aus, der unglücklich nahe einer Backsteinmauer lag. Nahe der Boxen - und da war das Publikum - war das nicht so schlimm. Auf der Aufnahme wird sich das vielleicht noch einmal näher analysieren lassen, damit ich das nächste mal besser auf einen Kontrabass vorbereitet bin.
Das Euphonium war mit dem e904 von Sennheiser gut bedient und benötigte - wie die (bis auf die genannten Ausnahmen) anderen eingesetzen Mikrophone - keine Korrekturen.
Größere Probleme kamen von einer völlig unerwarteten Seite: Nach 4 bis 5 Liedern Aufnahme der ersten Band stoppte dieselbe mit einem gut hörbaren Ton-Aussetzer von mehreren 100 Milisekunden. Ardour verkündete, dass meine Festplatte zu langsam gewesen sei, den Datenstrom festzuhalten. Mehrere Versuche, darüber hinwegzusehen(, weil ja schließlich bei 32bit-float lediglich 48000Herz * 32bit * 13Spuren = nicht einmal 2,5 MByte Daten pro Sekunde auf die Platte geschoben werden muss!?!), wurden pro Lied mit einem kräftigen Aussetzer und selbiger Fehlermeldung quittiert. Zunächst versuchte ich es erfolglos mit dem Beenden einiger unbenötigter Prozesse. Als ich eigentlich die Aufnehmerei schon aufgegeben hatte, meinte mein Assistent, dass dem Rechner vielleicht zu heiß sei. Daraufhin öffnete ich die Front-Klappe meines Computer-Case - die ich eigentlich gerne geschlossen gehabt hätte: Eigentlich könnte nun irgendein Trottel die Reset-Taste oder den Power-Knopf betätigen. Mein Glück, dass niemand auf diese Idee kam. Und mein Glück, dass sich durch das öffnen der Klappe die Situation tatsächlich verbessern sollte. Erst mit Ende der Aufnahme der Ska Band, die mit 19 Spuren an diesem Abend am rechenintensivsten war, versagte die Festplatte wieder. Aber da war das meiste schon im Kasten.
Das unerwartete Problem wird mich wohl dazu bringen, mir eine SSD anzuschaffen…
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden. Das Konzept funktioniert. Entgegen allen Erwartungen war kein einziger Reboot nötig. So lange die Netzwerkverbindung und die Stromzufuhr einwandfrei funktioniert, sind - zumindest bei einem vorkonfigurierten Ardour - keine Ausfälle zu erwarten. Auch das Mischen mit der Maus war - entgegen meiner Erwartung - gar nicht sooo unkonfortabel. Lediglich die Einstellungen der Effekte, wie z.B. Kompressoren, ist hakelig und man wünscht sich einen Kopf zum drehen. In dieser Disziplin hätte Harrisons Mixbus wenigstens den kleinen Vorteil, dass die standardmäßig enthaltenen Werkzeuge gut erreichbar und vor allen Dingen einheitlich auf Eingaben mit der Maus reagieren - was man leider von diversen LADSPA- und LV2-PlugIns nicht behaupten kann.
Die netzwerktransparenz von X funktionierte tadellos und ressourcenschonend. Sowohl hdspmixer, als auch Ardour brauchten sehr geringe Latenzen - man kann gut und gerne von einer Darstellung in Echtzeit reden, auch wenn es andauernd und regelmässig Aussetzer in der Darstellung gibt - die allerdings dem Gesamteindruck der Bedienung und der Haptik nur geringen Schaden zufügen.
Gut gemacht, Linux! Gut gemacht, Debian! Gut gemacht, X.org! Gut gemacht, Paul Davis! Und gut gemacht, Fons Adriaensen - mein neuer, lang ersehnter Held bezüglich Audio-Analyse mit Linux!
Grüße!