stevie777 hat geschrieben: Wie gesagt: wichtige Voraussetzung gerade für amtliche Zerrsounds: ein vernünftiges Signal und die Möglichkeit, die Kiste ein bisschen in die Sättigung zu fahren.
Wenn du eine möglichst hohe Sättigung möchtest ist das SM57 tatsächlich das Mittel der Wahl. Für mich ist das Ding so ein Fluch und ein Segen zugleich.
Die Gitarre für sich gesehen klingt damit fetter und hat eine deutlich höhere Sättigung als wenn ich das mit dem Kotec abnehme.
Aber wie integriere ich den Sound?

Irgendwie muss das gehen. Es gibt ja einige Alben wo das funktioniert.
Ein für mich ganz besonders gelungenes Beispiel ist Metal Heart von Accept. Gerade beim Song „Bound to fail“ steht diese bassig-mittige Zerre-Wand im gesamten Stück ohne dass sie das Schlagzeug und den Bass stört. Vor allem ist die Lead-Gitarre sehr dünn und leise gemischt und neben der Hochlast des voluminösen Rhythmus-Teppichs trotzdem voll durchsetzungsfähig.
Sowas finde ich auch super – wenn man es denn kann.

Ich bin da irgendwie nicht fähig zu.

Wenn ich das versuche kommt da im Gesamtbild nur Matschpampe raus wo man dann hinterher via Plugins usw den Rotstift ansetzen muss.
Was machen die da bei Accept anders? Oder ist das ganze ein geschickter Mischer-Trick?
Allerdings sind die Aufnahmen wo das wirklich hinhaut äusserst selten. Killswitch Engage wäre noch so ein Beispiel was mir auf Schlag einfällt – aber nicht mal da bin ich mir wirklich sicher, solange ich nicht die einzelnen Spuren gehört habe.

Meistens erscheint es einem nur so. Selbst bei Annihilator sind die Gitarren beim genauen hinhören selten wirklich fett.
Ich hatte mal vor ca. 10 Jahren ein Interview mit dem Jeff Waters gesehen wo er schilderte dass er bei den Aufnahmen das Volumenpoti an der Gitarre auf knapp 7 dreht und mit nem Tropfen Sekundenkleber fixiert um auf diese Weise zu „entmatschen“.
Das wäre dann der umgekehrte Weg gleich bei der Aufnahme mit nem entschärften Signal zu operieren.
Gerade im Zuge von gx_head Presets fände ich das Accept-Beispiel ganz interessant. Es muss doch irgendwie ne Lösung geben mit fetten Sounds, möglichst direkt bei der Aufnahme, im Rahmen der klassischen Spielweise zu einem akzeptablen Gesamtbild zu gelangen. Ich hatte das nie richtig auf die Kette bekommen. Von daher führt mein SM57 auch ein relatives Schattendasein – weggeben würde ich es natürlich nicht.
