Artikel über Ardour2

hier dreht sich alles um midi-sequencing und harddiskrecording mit linux.
hier bist du also genau richtig, wenn du dich von programmen wie cubase, logic oder protools trennen willst...
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metasymbol
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Artikel über Ardour2

Beitrag von metasymbol »

Hab einen Artikel mit einem bestimmt kontroversen Thema in meinem Blog veröffentlicht:
Ist Ardour freie Software?
http://people.jacklab.net/metasymbol/blog/?p=50
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
Rebecca E.
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Beitrag von Rebecca E. »

@metasymbol.

Software die unter der GPL steht darf sehr wohl verkauft werden ...

... siehe auch diverse Distributionen wie Suse und Co.

Was ein Autor prinzipiell nicht mag, wenn er seine Software unter der GPL stellt ist, das andere seinen Hirnschmalz ursupieren (raubmordkopieren) und dann als eigenen Code ausgeben und dann auch noch dem Urheber verbieten sein Programm selbst weiter zu entwickeln.

Siehe auch die Entwicklungsgeschichte vom Emacs und vom Physiker Richard Stallman.

Ich würde also einem Autor, der sich dezidiert für die GPL entscheidet, keine unfreiheit bezüglich seiner Softwarweitergabe vorwerfen.
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metasymbol
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Beitrag von metasymbol »

Ja Rebecca E.

In den allermeisten Fällen ist die GPL auch gut und richtig. Es geht auch nicht um die GPL aus solches, die ist ja OK und hat sich vielfach bewährt.

Hier aber geht es um ein Programm, wo der Autor Tatsachen verdreht und nicht klar zeigt, das nicht die Lizenz von anderen, sondern seine eigene Lizenz verhindert, das es im vollen Featureumfang ausgeliefert werden kann. Das es auch anders geht, beweist ein anderer Autor.

In diesem Fall von Ardours VST Schnittstelle ist die GPL völlig unangebracht und wird dazu benutzt, den User einzuschüchtern, zu bedrohen und durch Falschinformation zu manipulieren.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
zettberlin
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben: In diesem Fall von Ardours VST Schnittstelle ist die GPL völlig unangebracht und wird dazu benutzt, den User einzuschüchtern, zu bedrohen und durch Falschinformation zu manipulieren.
Schweres Geschütz und mit wenig Vorsicht gebraucht. Warum sollte die GPL für Ardour als ganzes nicht angebracht sein? Paul Davis hat sich dafür entschieden und will dabei bleiben und alle Softwareherausgeber, die ihre Programme mit einer Lizenz veröffentlichen, die nicht zu dem konform ist, was die GPL vorsieht, verhindern nun mal, das diese Software in GPL-Software integriert wird.

Es ist in der Tat nicht möglich, Ardourbinaries zu verbreiten, ohne entweder die Steinberglizenz oder die GPL zu brechen. Möglich wäre das nur Paul Davis selbst, da er als Autor eine andere Lizenz parallell verwenden darf.

Von Falschinformationen kann also nicht die Rede sein und es ist auch einigermassen bizarr, von PD zu verlangen, Teile von Ardour von den GPL-Bestimmungen auszunehmen - es ist SEINE Software, er hat über 6 Jahre daran gearbeitet und er kann bestimmen, was damit passiert.

Was Fervent/Rosegarden angeht:

Studio to Go! also necessarily includes material that is not open-source for reasons outside Fervent's control. This includes the VST plugin adapter technology and sample plugins, binary driver firmware and so on.

http://www.ferventsoftware.com/index.ph ... mid=79#vst

Kannst Du mir eine Distribution nennen, die VST-Hosts in ihren öffentlichen Standardrepositorien anbietet? Warum wohl gibt es keine frei lizenzierten beliebig distributierbaren VST-Binaries? Es ist nun einmal so, dass fertig lauffähige VST-Programme NICHT frei verteilt werden dürfen.

Ardour könnte also mit einkompilierter VST-Schnittstelle nur als proprietäe Freeware angeboten werden, weil es dann Steinberg-Technologie enthält die nur unter den Bedingungen der Steinberglizenz verteilt werden darf.
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Beitrag von Drumfix »

Für eine Audiodistribution, die sich auch für Linuxneulinge eignet, solle
halt schon alles vorkompiliert bereithalten, und da ist der Zwang etwas
selber kopilieren zu müssen eben unschön.

Ich frage mich eh, ob es nicht ausreicht, der Distribution einen Link auf die
Steinbergseite mitzugeben mit dem Vermerk, dass man sich dort die fehlenden Quellcodeanteile besorgen kann.

Schliesslich verlinkt auch Hr. Knopper für die Quellpakete der Knoppix-Distri
nur auf die Seiten der "Hersteller", bietet also selbst keinen direkten Zugriff auf die Quellen an.
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Beitrag von zettberlin »

Drumfix hat geschrieben:Für eine Audiodistribution, die sich auch für Linuxneulinge eignet, solle
halt schon alles vorkompiliert bereithalten, und da ist der Zwang etwas
selber kopilieren zu müssen eben unschön.
Eine kommerzielle, nicht weitergebbare Distribution wie Fervents Studio To Go dürfte das, jede freie nicht. Wenn Steinberg explizit erlauben würde, Teile seines SDK nach Belieben zu distributieren, wäre es vielleicht was anderes, das tun sie aber bisher nicht.
Eine ganze Reihe Leute (SSL, das Ardourprojekt und andere) verhandeln zur Zeit mit Steinberg/Yamaha, die SDK-Lizenz dementsprechend zu ändern.
Drumfix hat geschrieben: Ich frage mich eh, ob es nicht ausreicht, der Distribution einen Link auf die
Steinbergseite mitzugeben mit dem Vermerk, dass man sich dort die fehlenden Quellcodeanteile besorgen kann.

Schliesslich verlinkt auch Hr. Knopper für die Quellpakete der Knoppix-Distri
nur auf die Seiten der "Hersteller", bietet also selbst keinen direkten Zugriff auf die Quellen an.
Das ist absolut NICHT das gleiche. Knopper bietet auch keine Quellcodes von in KNOPPIX enthaltenen proprietären Programmen (Acrobat etc) an aber ALLE Quellcodes der freien. Die GPL verlangt, das alle Quellcodes eines freien Programms vollständig zugänglich sein müssen - also so, dass der Nutzer zum Beispiel eine Übersetzung anfertigen und dann die Software wieder genau so, wie das Binary ist, kompilieren kann.

Wenn also eine binäre Version von Ardour mit VST geliefert wird und dazu ein Quelltext, der es nicht ermöglicht, Ardour selber MIT VST zu kompilieren, ist die GPL gebrochen. Wenn Steinberg explizit erlauben würde, einem Quelltextpaket, das frei lizenziert ist, alle nötigen Teile des Steinbergschen SDK-Codes beizufügen und das ganze dann einheitlich frei zu distributieren, wäre es was anderes.

Die Steinberg SDK-header sind aber nur dem zugänglich, der sie bei Steinberg legal bezieht und dabei ein Reihe von Bedingungen akzeptiert, die sich nicht mit der GPL vertragen.
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Beitrag von metasymbol »

Kannst Du mir eine Distribution nennen, die VST-Hosts in ihren öffentlichen Standardrepositorien anbietet? Warum wohl gibt es keine frei lizenzierten beliebig distributierbaren VST-Binaries? Es ist nun einmal so, dass fertig lauffähige VST-Programme NICHT frei verteilt werden dürfen.
Naja, bei den Audio Distributionen ist es recht verbreitet, dssi-vst mit zu verteilen (was ja legal ist) oder mit Augenzwickern von Torben FST, so gesehen in den jacklab repos und bei 64studio.

http://archive.64studio.com/pool/main/f/fst/

Es darf durchaus VST Software verteilt werden, es darf sogar opensource VSTplugins geben wie die Z3 von Rumpelrausch Taips.

Es ist klar das die C header von Steinberg nicht mit verteilt werden dürfen, deshalb gibt es dann bei jacklab ein vstsdk.norsrc.rpm als dep zu dssi-vst , was nur die Adresse zur Lizenzvereinbarung enthält.

Die VST Schnittstelle von Ardour bräuchte einfach nur eine freiere Lizenz.

Die Steinberg SDK-header sind aber nur dem zugänglich, der sie bei Steinberg legal bezieht und dabei ein Reihe von Bedingungen akzeptiert, die sich nicht mit der GPL vertragen.
Ausser wer in den 64studio Archiven rumstöbert, der muss nix abnicken.

http://archive.64studio.com/pool/main/v/vstsdk/
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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