Hallo,
ich bin gerade beim Lesen von c't über das neue Dateisystem Btrfs gestolpert. Das wird ja in der Zeitung ziemlich gelobt. Hat das einer von Euch schon im Einsatz? Oder was denkt ihr? Ist das was für uns Homerecorder? Die Schreibgeschwindigkeit scheint ja recht hoch zu sein. Zumindest laut diesem Benchmark:
http://www.pro-linux.de/artikel/2/224/6 ... -ext4.html
Btrfs
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Btrfs
Du sollst einen Namen tragen, der sei wie kein anderer Name im ganzen Universum! Begegnest du einem deiner Brüder, so sollst du ihn fehlerfrei mit vollem Namen anreden!
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Re: Btrfs
Eine sehr gute Frage! Würde mich auch interessieren, über das perfekte Multimedia-Dateisystem zu diskutieren!
Seitdem ich gehört habe, dass JFS das journaled Filesystem mit der niedrigsten CPU-Last sein soll, scheint es mir logisch, es für alte Systeme und mein Multimedia-System einzusetzen.
Btrfs wird vor allen Dingen wegen seiner Features gelobt. Komprimierung, Online-Dateisystemcheck und die automatischen BackUps klingen aber für mich eher vorteilhaft, wenn es um Server, vielleicht auch Desktop-Systeme geht. Die Geschwindigkeit (beim Lesen) entsteht vor allen Dingen durch die Komprimierung. Und die muss man wohl durch eine höhere CPU-Last erkaufen. Rein gefühlsmäßig und ohne zu wissen, wie sehr sich das denn nun im Betrieb bemerkbar macht, würde ich bei Echtzeit-Betriebssystemen eher bevorzugen, wenn sich die CPU um so Nebensächlichkeiten wie das Speichern und Lesen von Daten möglichst wenig kümmern muss.
Aber solche Thesen müsste man wohl erstmal in der Praxis durchchecken…
Grüße!
Seitdem ich gehört habe, dass JFS das journaled Filesystem mit der niedrigsten CPU-Last sein soll, scheint es mir logisch, es für alte Systeme und mein Multimedia-System einzusetzen.
Btrfs wird vor allen Dingen wegen seiner Features gelobt. Komprimierung, Online-Dateisystemcheck und die automatischen BackUps klingen aber für mich eher vorteilhaft, wenn es um Server, vielleicht auch Desktop-Systeme geht. Die Geschwindigkeit (beim Lesen) entsteht vor allen Dingen durch die Komprimierung. Und die muss man wohl durch eine höhere CPU-Last erkaufen. Rein gefühlsmäßig und ohne zu wissen, wie sehr sich das denn nun im Betrieb bemerkbar macht, würde ich bei Echtzeit-Betriebssystemen eher bevorzugen, wenn sich die CPU um so Nebensächlichkeiten wie das Speichern und Lesen von Daten möglichst wenig kümmern muss.
Aber solche Thesen müsste man wohl erstmal in der Praxis durchchecken…
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Re: Btrfs
Ich denke, dass es bei Musikproduktion in erster Linie auf die Lesegeschwindigkeit ankommt. Nur, wenn man sehr viele Spuren gleichzeitig und über einen langen Zeitraum aufnimmt(Liverecording) muss das System auch schnell und reibungslos auf die Fressplatten schreiben können. In dem Fall ist man wahrscheinlich irgendwann mit fetterer Hardware (RAID, SSD etc) oder wirklich viel RAM am besten beraten.
Aber im Normalfall nimmt man 2-6 Spuren auf in einem Projekt, das gleichzeitig Daten für 20-30 Spuren aus vielen verschiedenen Dateien lesen muss.
In all diesen Bereichen ist Ext4 entweder Nr.1 oder nahe dran. btrfs leistet ein wenig mehr, jfs ist übrigens merklich langsamer.
In jedem Fall dürfte es am coolsten sein, wenn man alle Sessiondaten direkt in einen RAM-Disk spiegeln kann, die dann in Ruhezeiten mit der Festplatte synchronisiert wird.
Aber im Normalfall nimmt man 2-6 Spuren auf in einem Projekt, das gleichzeitig Daten für 20-30 Spuren aus vielen verschiedenen Dateien lesen muss.
In all diesen Bereichen ist Ext4 entweder Nr.1 oder nahe dran. btrfs leistet ein wenig mehr, jfs ist übrigens merklich langsamer.
In jedem Fall dürfte es am coolsten sein, wenn man alle Sessiondaten direkt in einen RAM-Disk spiegeln kann, die dann in Ruhezeiten mit der Festplatte synchronisiert wird.
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Re: Btrfs
Die Benchmarks werden halt immer "exklusiv" gemacht, um vergleichbare Ergebnisse vorweisen zu können. Soll heißen, wenn jemand den Benchmark anschmeißt, dann hat der Computer sonst nichts zu tun und konzentriert sich einzig und allein aufs Dateisystem. Dass in dem Fall ein Dateisystem mit Kompression gut dasteht, versteht sich von selbst, erst recht, wenn die neueste Hardware verwendet wird. Leider habe ich bisher keinen Leistungsvergleich gesehen, der die Geschwindigkeit testet, wenn die CPU(s) mal zu 75% mit etwas anderem (Echtzeit-Anwendungen!!!) beschäftigt ist/sind.zettberlin hat geschrieben:Aber im Normalfall nimmt man 2-6 Spuren auf in einem Projekt, das gleichzeitig Daten für 20-30 Spuren aus vielen verschiedenen Dateien lesen muss.
In all diesen Bereichen ist Ext4 entweder Nr.1 oder nahe dran. btrfs leistet ein wenig mehr, jfs ist übrigens merklich langsamer.
Bei meinen Live-Aufnahmen sind 16 Spuren gleichzeitig eher unterer Durchschnitt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass btrfs für meine 5 Jahre alte Hardware in diesem Fall auf den vorderen Plätzen mitspielt. Aber wie so oft: Ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen!
Das Wiki von Arch-Linux schreibt übrigens:
Summary
XFS: Excellent performance with large files. Low speed with small files. A good choice for /home.
Reiserfs: Excellent performance with small files. A good choice for /var.
Ext3: Average performance, reliable.
Ext4: Great overall performance, reliable, has performance issues with sqlite and some other databases.
JFS: Good overall performance, very low CPU usage, extremely fast resume after power failure.
Btrfs: Probably best overall performance (with compression) and lots of features. Still in heavy development and fully supported, but considered as unstable. Do not use this filesystem yet unless you know what you are doing and are prepared for potential data loss.
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Re: Btrfs
Gut, die CPU-Lasz spielt freilich eine wichtige Rolle. Und letztlich hat es immer noch genug Schreib/Leseleistung für das, was man üblicherweise so macht.Mitsch hat geschrieben: JFS: Good overall performance, very low CPU usage, extremely fast resume after power failure.
Ich denke übrigens, dass es auf Dauer keine gute Idee ist, auf Deibel komm raus neue Spuren anzulegen. Nur weil die Kiste 60 Tracks verkraftet, muss man sich das nicht reinziehen. Je weniger Spuren, desdo weniger Stress beim Mixen und Arrangieren. Wenn freilich sein muss, muss es gehen....
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Re: Btrfs
Ich glaube, da bleibe ich doch erst mal bei ext4. Vielleicht ist auch eine Mischlösung denkbar. OS auf Btrfs und die Musikproduktion auf einer gemounteten ext4.zettberlin hat geschrieben: In all diesen Bereichen ist Ext4 entweder Nr.1 oder nahe dran. btrfs leistet ein wenig mehr, jfs ist übrigens merklich langsamer.
Das wäre wirklich gut (bei den heutigen RAM-Größen). Arbeitet da jemand dran?zettberlin hat geschrieben:In jedem Fall dürfte es am coolsten sein, wenn man alle Sessiondaten direkt in einen RAM-Disk spiegeln kann, die dann in Ruhezeiten mit der Festplatte synchronisiert wird.
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Re: Btrfs
Prinzipiell eht das jetzt schon. UnionFS mach genau das möglich. Nur ist es für normale Distros etwas schwierig umzusetzen, weil es technisch deutlich anders ist, als von der Festplatte zu laufen. Das Problem ist, dass RAM geleert wird, wenn man den Rechner runterfährt. So müsste man die gewünschten Daten beim Systemstart in eine RAM-Disk kopieren und dann um-mounten, damit die Anwendungen nicht mehr auf das physische Laufwerk zugreifen. Live-CDs machen das mit der Startoption toram, das geht dann auch wirklich sehr rasant zur Sache. Grundsätzlich müsste man ein Festplattensystem so knfigurieren, dass es sich wie ein Livesystem im toram-Modus verhält....Scary Hallo hat geschrieben:Das wäre wirklich gut (bei den heutigen RAM-Größen). Arbeitet da jemand dran?zettberlin hat geschrieben:In jedem Fall dürfte es am coolsten sein, wenn man alle Sessiondaten direkt in einen RAM-Disk spiegeln kann, die dann in Ruhezeiten mit der Festplatte synchronisiert wird.
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