Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

warum opensource wie linux verwenden? warum bietet das neue möglichkeiten? warum kein bock auf den weg der industrie? und was denkst du darüber?
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Mitsch
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von Mitsch »

autoandimat hat geschrieben:Anfangs waren das ja auch nur ein paar vereinzelnde Kandidaten. Mittlerweile wimmelt es in Linux-Communities davon.
Also, ich bin schon 'ne ganze Weile dabei und glaube mir, solche "Kandidaten" gab es schon immer. "RTFM" wurde mir schon vor 10 Jahren entgegen geschleudert. Bis zu einem gewissen Grad kann ich das aber durchaus verstehen. Deshalb gebe ich mir inzwischen auch wirklich Mühe, bevor ich in Foren wie z.B. Debianforum etwas frage. Aber - so ähnlich wie bei Dir, Andi: Wenn ich in absehbarer Zeit zu keinem Ergebnis komme oder die mir zur Verfügung stehenden Anleitungen und Manuals unverständlich, deutlich zu umfangreich oder veraltet sind, dann schicke ich 'ne Frage ins Forum - vorher nicht.

Ich habe mich schon immer gefragt, wer sich eigentlich in Foren wie Ubuntuusers hinsetzt und einfach nur Support für die unzähligen Hilfesuchenden leistet. Also ich helfe eigentlich nur, wenn ich zuvor selbst 'ne Frage geschickt habe und bei der Gelegenheit ein bisschen im jeweiligen Forum schmöker. Wenn das alle so machen...

Da haben wir's natürlich gemütlicher bei audio4linux - maximal 20 aktive User gleichzeitig, jeder kennt jeden, man weiß, was man den Leute ungefähr zutrauen kann und wie deren Wissensstand um Linux oder Computer generell ungefähr ist... Hier übernehme ich mich nicht, selbst, wenn ich jeden einzelnen Post durchlese.
Das mag ein Grund sein, warum man sich hier gerne hilft und gelegentlich sogar Grundwissen vermittelt oder Copy-and-Paste-Vorlagen erstellt. (Ein anderer ist vieleicht auch, dass gerade hier sich viele tummeln, die - so unmodern das heute klingen mag - Linux aus ethischen Gründen benutzen.) Aber ich denke das man das anderen, größeren Foren nicht unbedingt ankreiden kann, dass der Ton dort eventuell rauher ist oder sich nicht jeder Mühe gibt, alles Notwendige darzulegen, was zur Lösung des Problems auf DAU-Level notwendig wäre. Je mehr Leute, desto höher die Arschlochquote. Aber im Vergleich zu dem, was sich die Leute auf Heise oder Golem an den Kopf schmeißen, ist das alles, was ich bisher in den Linux-Foren dieser Welt gelesen habe, halb so schlimm.

Grüße!
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stevie777
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von stevie777 »

Mitsch hat geschrieben:Wenn ich in absehbarer Zeit zu keinem Ergebnis komme oder die mir zur Verfügung stehenden Anleitungen und Manuals unverständlich, deutlich zu umfangreich oder veraltet sind, dann schicke ich 'ne Frage ins Forum - vorher nicht.
Es gibt durchaus die Situation, ich der ich gar nicht weiß, wonach ich suchen soll :D Von daher bin ich dann darauf angewiesen, einfach mal einen in irgendein Forum zu werfen, bevor ich mich irgendwo auf die Suche mache. Das ist doch auch praktischer! Ich meine, ich zwinge doch niemanden, auf eine Frage zu antworten :lol: :lol: Somit muss überhaupt niemand auf angepullert machen, weil ich das Manual nicht gelesen habe...habe ich ihn etwa persönlich gefragt? Ich habe ihn doch nicht aus dem Bett geklingelt oder vom Essen wech oder von der Mutti runter geholt? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Sorry, aber wenn ich ein Forum aufsuche, gehe ich nicht zu einer Uni, wo ein gewisser Wissensstand voraus gesetzt werden kann. In sofern sollte man in jedem Forum locker wech fragen können. Und wenn jemand weiß wo die Antwort geschrieben steht, soll er doch bitte einfach den Link posten und nicht darüber meckern, dass man ihn selbst nicht gefunden hat. Das ist doch albern.... :pillepalle:
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Mitsch
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von Mitsch »

Stimmt auch wieder.

Andererseits sollte man schon zumindest die Forensuchmaschine angeworfen haben. Bringt ja auch nichts, 2000 Anfragen zu ein und demselben Thema zu haben - selbst, wenn niemand antwortet, wird das Forum so sinnlos zugespamt und man legt mit ziemlicher SIcherheit ein sonst recht gut funktionierendes Hilfesystem lahm - selbst für Leute, die die Forensuche benutzen.
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stevie777
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von stevie777 »

Mitsch hat geschrieben:Stimmt auch wieder.

Andererseits sollte man schon zumindest die Forensuchmaschine angeworfen haben. Bringt ja auch nichts, 2000 Anfragen zu ein und demselben Thema zu haben - selbst, wenn niemand antwortet, wird das Forum so sinnlos zugespamt und man legt mit ziemlicher SIcherheit ein sonst recht gut funktionierendes Hilfesystem lahm - selbst für Leute, die die Forensuche benutzen.
Ich sage ja auch nicht, dass ich die Forensuche generell nicht benutze. Ich sage einfach nur, dass es möglich sein muss, sorglos seine manchmal auch dumme Forenanfrage zu stellen, ohne sie zu benutzen. Manchmal braucht man eben schnell eine Antwort und muss mit allen Waffen kämpfen, sonst geht es ja nicht weiter....

Abgesehen davon: Forenspam wird gerade dann zu Forenspam, weil viele Anfragen mit dem blöden Spruch " Lies erst einmal die Wiki, das Manual" usw. beantwortet werden. Würden die gleichen Superschlauberger die selbe Zeit und Muße, die sie in unterschwellige Anmachen und sinnfreie Belehrungen verwenden, einfach in das Kopieren und Einfügen des jeweils relevanten und manchmal wohl doch nicht so leicht auffindbaren Links verwenden, gäbe es keinen Forenspam mehr, sondern einfach nur eine höhere Anzahl verwertbarer Suchergebnisse. :wink: :wink:

Forenspam ist also definitiv kein alleiniges Produkt zu fauler User, es ist mindestens zum gleichen Teil eine Frage der Qualität von Antworten. Und zu guterletzt: Manchmal ist Linux wirklich im Höchstmaße kompliziert. Bleiben wir bei meinem Lieblingsbeispiel Videobearbeitung und Kdenlive. Ich habe das Programm mittlerweile unter Ubuntu, Kubuntu, AV-Linux und nun Open Suse getestet. Letzteres läuft nun nahezu einwandfrei. Zuvor habe ich mir ALLE verfügbaren Live-CDs angesehen, die es mit KDE gibt, um es am Ende noch einmal mit Suse zu versuchen, obwohl es hier wieder Besonderheiten zu beachten gibt, die eben NUR für Suse gelten. Eigentlich hatte ich wirklich keinen Bock auf weitere Lern- und Fleißaufgaben. Suse war eben letztlich die einzige Distri, die meinen W-Lan-Stick UND meine Soundkarte erkannt hatte....allerdings musste ich nach der Installation trotzdem noch einmal fummeln....

Es ist absolut absurd, wenn Forenbetreiber erwarten, halbwegs übersichtliche Foren zu haben, wenn Linux selbst doch oftmals absolut unübersichtlich ist. Das hängt nicht mit den suchfaulen Foren-Usern zusammen, sondern hauptsächlich mit der Materie....
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Mitsch
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von Mitsch »

stevie777 hat geschrieben:Es ist absolut absurd, wenn Forenbetreiber erwarten, halbwegs übersichtliche Foren zu haben, wenn Linux selbst doch oftmals absolut unübersichtlich ist. Das hängt nicht mit den suchfaulen Foren-Usern zusammen, sondern hauptsächlich mit der Materie....
Es ist schon absolut absurd, dass es Leute gibt, die sich freiwillig und unbezahlt zu Forenbetreibern machen... :)
Sorry, das mit der Lizenz zum sorgenfreien Posten kann ich so nicht nachvollziehen, wenn man eine Infrastruktur benutzen will, die auf Freiwilligkeit beruht. Hier geht das vielleicht schon aufgrund der oben genannten Gründe, aber in einem stark frequentierten und relativ anonymen Portal wie z.B. Ubuntuusers ist so eine Einstellung m.E. fatal.
Das soll nicht entschuldigen, dass es Leute gibt, die sich nur allzu gerne in Ihrer nerdischen Arroganz suhlen. Das ist sicher auch nicht besser...

Grüße!
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autoandimat
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von autoandimat »

@Mitsch,
ich habe in den Anfängen oft gemerkt dass ich mit den Erklärungen, die in Kurzantworten verlinkt wurden gar nicht klar kam – ganz einfach weil ich das geschriebene nicht verstehen konnte.
Es war einfach zu kryptisch und unüberschaubar geschrieben und das dann meistens auch noch in Fach-Englisch. :oops:
Viel hilfreicher war es, wenn jemand der etwas schon mal gelöst hat, kurz erklärt hatte wie das gemacht hatte, so dass es ein Anfänger auch begreifen kann.

Das mag zwar einige alt eingesessene Cracks zunächst etwas nerven aber nur so kann ja aus dem Einsteiger jemand werden, der später dann auch anderen helfen kann und wieder entlastend auf das ganze einwirkt.
Derjenige, der heute eine vielleicht nervige Frage stellt, wird unter Umständen einer sein, der ein Jahr später mit seinem erworbenem Wissen eine grosse Unterstützung ist. :!:

Man muss da auch mit Spontan-Anfragen rechnen, zumal der Fragesteller auch (bei der dynamischen Entwicklung) oft gar nicht einschätzen kann ob eine Antwort zum Thema von letzter Woche nach dem Systemupdate überhaupt noch brauchbar ist. :roll:
Manchmal gibt es zu ein- und dem selben Problem mehrere Lösungsmöglichkeiten usw.

Nur so kann ja auch ein gewisser "Mittelstands-User" entstehen, oder später auch ein neuer Experte. :wink:
Dann stört es auch nicht wenn Communities wachsen. Im Gegenteil: Die Experten haben dann mehr Zeit um vielleicht komplexe Kernel-Geschichten zu supporten, während der Wissens-Mittelständler schonmal bei Grafik-Treiber Sachen hilft worum die Experten sich dann nicht mehr kümmern müssen usw.
Dann hat man auch eine funktionierende Community im Sinne von User helfen Usern. Dabei hat das ganze nicht zwingend was mit der Grösse des Forums zu tun.
Je grösser die Community desto mehr entlastende Helfer sollten ja auch da sein - so sie denn im Anfänger-Stadium unterstützt wurden, wobei natürlich auch immer entsprechend das Kern-Team erweitert werden muss.

Wenn man das Prinzip nicht begreift passiert unumgänglich das was passieren muss: Die Userzahl dezimiert sich drastisch, viele User die Hilfe leisten könnten ziehen genervt ab, es kommen keine neuen potenziellen Helfer mehr dazu, die Einsteiger geben sofort auf und der harte Kern der Nerds sitzt alleine da und fragt sich was denn falsch lief. :pillepalle:
Ok, das ist wirklich überspitzt dargestellt – beschreibt aber in etwa den Vorgang von Ursache und Wirkung. :lol:

Wie soll so eine sich selber erhaltende Community auch entstehen, wenn wenn die Anfänger von den Nerds gleich beim kleinsten Anlass solch ein Backenfutter bekommen dass sie sich verschämt gleich wieder zurück ziehen? :cry:

Ich finde es natürlich ohne Frage auch gigantisch was da so auf rein freiwilliger Basis im Linux-Bereich ermöglicht wird.
Seit ca. vier Jahren übernehme ich die technische Administration in einem relativ grossen Forum und erfahre dadurch auch aus erster Hand dass das ganze viel Arbeit ist, die ich aber gerne mache. Insofern weiss ich das auch zu schätzen. :D

Man muss sich als Distributor einfach überlegen was man möchte. Will ich viele User für mein Betriebssystem gewinnen oder will ich eine elitäre Randgruppe bilden? In letzterem Fall hab ich natürlich zu allen Seiten Narrenfreiheit. :mrgreen:
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Mitsch
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von Mitsch »

Ich verstehe schon, worauf Ihr beiden hinaus wollt. Und aus einer gewissen Sicht habt Ihr ja auch Recht. In der Regel versuche ich mich deswegen - wenn ich mal was weiß - genau an diese Art des Umgangstons, den Ihr anmahnt, auch zu halten.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich in der Regel die Erfahrungen, von denen Ihr redet, nicht mache und mit dem Umgangston in Linux-Foren im Großen und Ganzen zufrieden bin. Deswegen schien mir die Diskussion etwas zu einseitig. Aber auch ich hatte schon sonderbare Begegungen. Seht Euch das mal an:

http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=29&t=98748

Also, entweder, der Typ wusste alles und wollte aber mir sein Wissen auf keinen Fall verraten. Oder er wusste schlicht gar nichts und tat schlau. Oder er wollte mich einfach mal verarschen.
Aber wie man sieht: Der Thread ist über 2 Jahre alt und ich habe nicht das Gefühl, dass sich solche Leute seither - wie von Euch suggeriert wird - vervielfacht haben.

Darüber hinaus bin ich skeptisch,...
...ob ein End-User, der sich von copy-and-paste-Lösung zu copy-and-paste-Lösung hangelt jemals in der Lage sein wird (oder auch nur in der Lage sein will), anderen Leuten unter die Arme zu greifen.
...ob "mehr User" im Endeffekt "mehr Leute, die helfen können" bedeuten.
...ob sich jemand, der fest vor hat, sich mit Linux auseinander zu setzen, tatsächlich so einfach von Assi-Nerds vergraulen lässt. :)

Aber sei's drum! Die Support-Situation bei Linux ist manchmal einfach ärgerlich, in welchem Bereich und aus welchen Gründen auch immer. Das muss man wohl derzeit so stehen lassen.
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von stevie777 »

Mitsch hat geschrieben:Aber sei's drum! Die Support-Situation bei Linux ist manchmal einfach ärgerlich, in welchem Bereich und aus welchen Gründen auch immer. Das muss man wohl derzeit so stehen lassen.
Dem möchte ich auch nicht einfach bedingungslos zustimmen! Das Ubuntu-Users-Forum ist meiner Meinung nach schon sehr vorbildlich. Und da habe ich überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Die bieten eine super Wiki an, haben echte Supporter-Nerds und auch einfach nette User, die einander helfen...

ich glaube, wir sollten den Sinn von Support vielleicht ein bisschen in einem anderen Licht sehen. Es müssen mehr Leute in die Lage versetzt werden, mit einfachen Mitteln Anwendungen auf Linux zu nutzen, als immer mehr Leute dazu erziehen zu wollen, die Konfiguration eines Betriebssystems zu verstehen. Auch unter Windows gibt es Experten für bestimmte Anwendungen (z.B. SAP, Microsoft Office, Photoshop, Cubase, etc.) und eben diejenigen, die sich im Betriebssystem an sich besser auskennen, die Administratoren. Natürlich gibt es da Gemeinsamkeiten, z.B. Konfiguration bestimmter Treiber und Schnittstellen. Aber grundsätzlich macht es eigentlich gar keinen Sinn, wenn sich alle am Ende mehr oder weniger alles im Umgang mit einem Betriebssystem drauf schaffen müssen. So kann keine Plattform erfolgreich sein.

Unter Linux ist man eh gezwungen, sich mehr mit dem Betriebssystem auseinander zu setzen, weil es diese unendlich vielen verschiedenen Distributionen gibt. Auch wir audio4linuxer verwenden thematisch vergleichsweise viel Raum für die Konfiguration von Sidux, AV Linux, Ubuntu, Kubuntu, Gentoo und wie sie alle heißen. Das wirkliche Interesse an einer Plattform wächst aber mit der Kultur, die auf Ihr entsteht und die wird mit den Anwendungen geschaffen, die mit einem Betriebssystem auf dem Rechner betrieben werden.

Meiner Meinung nach hat da Ubuntu einen ganz, ganz wichtigen Schritt in die richtige Richtung vollzogen. Bei einem Betriebssystem sollte es am Ende weniger um den Programmiercode und die Befehle gehen, es geht letztlich um das, was der reine Anwender damit zustande bringt. Genauso wenig, wie es in einem guten Song weniger um die gespielten Töne oder musikalischen Einzelleistungen eines hervorragenden Instrumentalisten geht. Es geht um das Gefühl, das ein Song auslösen kann, mit dem sich der Zuhörer am Ende identifiziert oder eben auch nicht.
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von autoandimat »

@Mitsch,
klar – das sind immer irgendwie subjektive Wahrnehmungen/Erfahrungen aus denen man seine Ansicht ableitet. :wink:
Ich denke auch durchaus dass jemand anders durchaus komplett andere Erfahrungen gemacht haben kann. Allerdings stösst man doch häufig auf ähnliche Berichte:
http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuse ... =498587410
Dein Beispiel ist ja auch ziemlich strange. :mrgreen: Ich denke das Problem mit den Nerds ist durchaus real, wenn auch nicht allgegenwärtig – das gebe natürlich zu. :wink:
Es gibt auch Positiv-Beispiele. Ich bin auch, wie Stevie, recht überrascht, dass man im Ubuntu-Forum schon deutlich besser im Umgang ist (wenn ich doch nur mit der Distri etwas anfangen könnte - ich bekam sie auf meiner Hardware bis heute nicht zum laufen).
Aber man sieht dass es auch anders geht, genau wie hier und bei AV-Linux.

Deine Skepsis kann ich auch ein Stück weit nachvollziehen. Da wird es wieder subjektiv. :wink:
Man hat mir in meinen Anfangszeiten (ca. Ende 2003) bei Kanotix wirklich überaus geduldig jeden Anfängerfurz so erklärt dass ich gut einsteigen konnte.
Später war ich dann ganz stolz, wenigstens im Rahmen meiner eingeschränkten Möglichkeiten, auch helfen zu können.
Meine Unlust das zu tun kam dann später aus den im Thread genannten Gründen.
Dass es aber auch nur nehmende User gibt die später nix beisteuern kann ich nicht in Abrede stellen.
Ich denke nur wenn man es jedem Einsteiger schwer macht hat man irgendwann gar keine mehr. :roll:

@Stevie
Im Grunde bin völlig deiner Meinung. Ich sehe das auch aus dem Blickwinkel, dass ich nicht erst die Funtionsweise eines Motors kennen muss um mit einem Auto loszufahren. Es hindert mich aber keiner daran, so ich denn möchte, mich damit zu beschäftigen.
Ideal wäre es natürlich wenn man dem End-Anwender erstmal eine intuitive und funktionierende Grundlage bietet. Wer darüber hinaus tiefer in die Materie eindringen will, kann sich ja gerne Linux from Scratch bauen. :mrgreen:
Ich bin mir aber bis heute noch nicht klar darüber ob das von einem Grossteil der Entwickler überhaupt gewünscht ist.
Ich denke unsere Ansicht beruht primär darauf, dass wir hauptsächlich Musiker/Anwender sind und uns die Software-Geschichten zwar interessieren, aber diese nicht der Hauptfocus unseres Daseins sind. :wink:
Dein Beispiel mit dem guten Song offriert mir da so ein paar Gedanken. Wenn ich ein breites Publikum begeistern möchte muss ich musikalisch zumeist einen gewissen Rotstift ansetzen und alles streichen was für „Standard-Ohren“ nicht direkt verwertbar ist.
Möchte ich musikalisch komplexere Sachen zum Ausdruck bringen muss ich damit leben dass die Anzahl der Hörerschaft sich verringert.
Um es auf die Linux Welt zu übertragen: Ich bin mir nicht sicher ob es nicht in vielen Fällen tatsächlich primär darum geht, ohne Bezug zum End-Anwender, komplexe Strukturen zu entwickeln.
Ich kann es natürlich nicht beweisen – ist nur ne Vermutung. :mrgreen:
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von brummer »

autoandimat hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher ob es nicht in vielen Fällen tatsächlich primär darum geht, ohne Bezug zum End-Anwender, komplexe Strukturen zu entwickeln.
Moin

Man sollte nicht vergessen, was Linux überhaupt ist, wie es entstanden ist. Linus brauchte damals ein Betriebssystem, also hat er sich eins geschrieben, er dachte dann, okay, vielleicht braucht ja nen anderer Studie auch eins, so hat er es veröffentlicht.
Und scheinbar brauchten tatsächlich einige Leute ein freies Betriebssystem und waren auch bereit daran mitzuarbeiten.
Aber der Ursprung, reiner Selbstzweck.
Das ist immer-noch der Kern von Linux, fast alle Entwickler betreiben ihre Projekte aus "Selbstzweck", du brauchst es, also mach es. Diese Möglichkeit gibt es eben unter OpenSource, OpenSource ist ein riesiger Wissens Pool der von Interessierten Leuten (Entwicklern) dazu genutzt wird Programme nach ihren Bedürfnissen zu gestalten.
Jackd ist so entstanden, Ardour, Hydrogen, Rakarrack . . . . , ja und auch mein Projekt, guitarix,. . .
Es ist natürlich klar, das Kommerzielle Interessen entstehen, je größer der Pool wird, inzwischen werden 75% des Kernel Quellcodes von Entwicklern geschrieben, die dafür bezahlt werden. Paul Davis hat für nix anderes mehr Zeit, und muß von Ardour leben, . . .
Auch "Nutzer Interessen" werden geweckt. Allerdings war es nie ein Ziel von Linux, Windows oder Mac Konkurrenz zu machen, dieser Wunsch wird meistens nur von "begeisterten Benutzern" (Fanboys) geäußert.
Das Ziel, und der Motor hinter der Linux Entwicklung ist immer-noch "Selbstzweck" und "Wissen ansammeln und allgemein verfügbar machen ". Also nix replacement von proprietären Betriebssystemen. :!:
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Mitsch
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von Mitsch »

brummer hat geschrieben:Also nix replacement von proprietären Betriebssystemen. :!:
Funktioniert bei mir aber ganz gut... :)
Meine Vorgehensweise ist aber zugegebenermaßen teilweise eine andere. Da ich schon verhältnismäßig früh gewechselt habe, ging es bei mir weniger darum, Spezial-Anwendungen von Mac oder Windows ersetzen zu wollen. Vor zehn Jahren war z.B. Video-Bearbeitung lediglich Profis mit entsprechendem Kapital vorbehalten. Heute ist das eine Standard-Anwendung - das bekomme ich aber in meinem OpenSource-Universum gar nicht so mit, bzw. interessiert mich auch gar nicht so, weil der Preis dafür wäre, mir die Probleme aufzuhalsen, die ich immer wieder von Windows-Usern zu hören bekomme. Alleine schon dadurch, dass bestimmte Spiele auf Linux nicht laufen, fühle ich mich nicht verpflichtet, meinen Rechner hardwaremäßig ständig auf dem neuesten Stand zu halten. Nur so als Beispiel. Von dem her werden manche Begehrlichkeiten erst gar nicht geweckt - was angesichts unserer finanziellen Lage echt super ist! :)

Wenn ich was machen muss, finde ich im OpenSource-Universum inzwischen trotzdem fast alles, was ich brauche. Als ich letztes Jahr einen Film für meine Mutter machen wollte, habe ich mit OME alles genau so hinbekommen, wie ich es wollte. Für die Planung zur Sanierung unseres Hauses, standen SweetHome3D und QCAD zur Verfügung. Es gibt aber tatsächlich auch schmerzlich vermisste Lücken: Mir fehlt nach wie vor für meine Boxenbau-Werkstatt eine Lautsprecher-Entwicklungssoftware. Es gab Ansätze, diese Lücke zu schließen, aber über den Alpha-Status kamen die nie raus. Im Ernstfall muss ich also immer noch meinen alten Compaq Armada mit Windows 98 hochfahren, auf dem dann meine DLSA-Messsytem läuft. Das nervt natürlich. Ähnlich sieht's mit 3D-CAD aus, wobei es da schon Software für Linux gäbe, aber halt zu einem Preis, den ich mir als Hobby-Bastler eigentlich nicht leisten will.

Was man aber noch hinzufügen muss: Im Laufe der letzten 10 Jahre hat sich sehr in Sachen plattformübergreifendes Programmieren viel getan! Ich fühle mich lange nicht mehr so ausgeschlossen, wie damals. Auch bin ich nicht ganz so überzeugt von Brummers Aussage, da Linux in Büros immer öfter eingesetzt wird und daher seinen Hobby-Status schon lange verlassen hat. Gnome und KDE sind mindestens genauso einfach zu bedienen wie Windows - das haben Untersuchungen schon vor Jahren gezeigt. Und dann gibt es noch Meego, was die Anwendungen auf dem Linux-Desktop noch breiter fächern wird, als das schon der Fall ist.

Grüße!
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von brummer »

Mitsch hat geschrieben:Auch bin ich nicht ganz so überzeugt von Brummers Aussage, da Linux in Büros immer öfter eingesetzt wird und daher seinen Hobby-Status schon lange verlassen hat.
Da hast du mich falsch verstanden, ich meine nicht "Hobby-Status", aber der Grundsätzliche antrieb für die Entwicklung in Linux ist eben nicht der Endbenutzer, sondern zum einen Kommerzielle Verwendung(Kernel), zum anderen Selbstzweck(apps) und Schaffung eines Wissens Pools .
http://il.youtube.com/watch?v=9bTjjaVYG ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=9HhhSGJXRD4&NR=1
Verschiedene Distributionen schlagen dazwischen eine Brücke um das ganze auch für "Normal User" nutzbar zu machen, . .
Aber es war niemals ein Ziel von Linus Torvalds windows oder Mac Konkurrenz zu machen, die empfinden das nur so, da Linux sich immer weiter entwickelt, aus sich selbst heraus, das ist Windows oder MAC verschlossen, da muß für alles gezahlt werden.
Ich selber nutze auch nur Linux, ich wüsste gar-nicht was ich mit windows oder MAC anfangen soll. :|
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von metasymbol »

brummer hat geschrieben: Ich selber nutze auch nur Linux, ich wüsste gar-nicht was ich mit windows oder MAC anfangen soll. :|
Mit Mac OS X und Windows kann man Computer benutzen, zB schreiben, Bilder bearbeiten, im Internet surfen, Filme schneiden und Musik produzieren und sogar Programme schreiben. Das kann man auch mit gefühlten 2000 Linux Distributionen, FreeBSD, openSolaris und Plan9, sofern die es auch unterstützen. Wir wir aber aus diesem Thread erfahren haben, stürzen Vidioschnittprogramme auf Linux anscheinend öfter ab als sie einen Film rendern, insofern kommt es drauf an was man will; Ich könnte mir nicht vorstellen mit Dauerabstürzen etwas produktiv auf die Reihe zu kriegen. Also entscheide ich mich für das für das Einsatzgebiet am besten geeignete Programm/OS. Final Cut ist mir in den letzten 2 Jahren auch schon einmal abgestürzt! Einmal abgestürzt in unzähligen Stunden Schnittarbeit. Ganz normale Menschen, die nicht nur zum Selbstzweck Computern, brauchen auch mal Programme, die rund sind und funktionieren.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von brummer »

metasymbol hat geschrieben:Mit Mac OS X und Windows kann man Computer benutzen, zB schreiben, Bilder bearbeiten, im Internet surfen, Filme schneiden und Musik produzieren . . .
Ach echt, das geht, :?: Dann muß ich mir das vieleicht doch ma anschauen :lol: :lol:
Aber ne, im ernst, ich glaube das wird mir zu viel gefrickel, da kenn ich mich echt nich mit aus, und was der Bauer nicht kennt, dat fret er nich. :suspect: :suspect:

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Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?

Beitrag von metasymbol »

brummer hat geschrieben:
metasymbol hat geschrieben:Mit Mac OS X und Windows kann man Computer benutzen, zB schreiben, Bilder bearbeiten, im Internet surfen, Filme schneiden und Musik produzieren . . .
Ach echt, das geht, :?: Dann muß ich mir das vieleicht doch ma anschauen :lol: :lol:
Aber ne, im ernst, ich glaube das wird mir zu viel gefrickel, da kenn ich mich echt nich mit aus, und was der Bauer nicht kennt, dat fret er nich. :suspect: :suspect:

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Also Guitarix als AU könnte mir schon gefallen :) Die Entwicklungsumgebung (Xcode) ist im Lieferumfang eines Macs enthalten, mit unzähligen Code Beispielen. An freien AU Plugins, wie Autotalent oder Sooperlooper, kann man lernen, wie man LADSPA zu AU portiert. Ich glaube, auch du würdest daran gefallen finden, ich finde Xcode sogar als "Nichtentwickler" teilweise zugänglich und habe mir schon ein paar kleine Apps gebastelt. Leute die sagen, Mac OS X sei zu "einschränkend" haben es sich nie richtig angeschaut. Mac OS X spiegelt wieder was man ist - DAU, Poweruser oder Entwickler, jeder findet das was er ist.

Mein neustes (visuelles) Steckenpferd ist "Quartz Video Komposition" mit "Quartz Composer" und dem freien VJ App "CoGe" - hier sieht man, das selbst "freie gratis" Entwicklung, mit dem richtigen Framework, zu ziemlich stabilen und auch für "Endanwender" benutzbarer Software führen kann. Quartz Composer ist im Xcode enthalten, also auch gratis beim Mac dabei. Frei wie Bier, proprietär, aber funktioniert bestens.

Quartz Composer in der Wikipedia - führt wieder zu Xcode
CoGe is a free, open-source, semi-modular Quartz Composer powered VJ Application for Mac OSX
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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