Also, ich habe hier mal ein Beispiel, wie ich das gemeint habe. Ist zwar auch wieder detaillierter ausgefallen als gedacht, aber weniger geht glaube ich echt nicht. Und ich habe zwar wieder versucht, das so untechnisch wie möglich zu machen, aber naja, sehet selbst.
Dazu noch kurz:
Das wäre also der Abschnitt "Allgemeine Fragen", was noch fehlt sind "Spezielle Fragen" mit z.B. "Was sind Kernel-Module?" und "Musikerspezifische Fragen" mit so Sachen wie "Taugt Linux für Musikanwendungen?", "Wie sieht's aus mit MP3?" und "Welche Distribution ist die richtige für mich?". Die kommen dann nach, wenn se fertig sind.
Vielleicht fällt Euch noch was dazu ein. Wenn niemand was dagegen hat, würde ich dann also unter "Musikmachen mit Open Source"#"Grundlagen" n neuen Artikel einfügen. Vielleicht unter "Linux FAQ"??? Weiß nich...
Ach ja, noch was: Der Teil mit dem GNU hab ich irgendwie nicht zufriedenstellend hingekriegt, aber ich wollte da nicht nochmal nen großen Haken schlagen, da man diesen Begriff nicht unbedingt kennen muss und für die Verständlichkeit weniger einfach mehr ist. Vielleicht gibt's auch da n paar Ratschläge! So, jetz aber los!
Allgemeine Fragen:
Was ist Linux?
Linux ist ein Betriebssystemkern, auch englisch "Kernel" genannt. Ein Kernel hat - verkürzt gesagt - die Aufgabe, dem Menschen die Kommunikation mit dem Computer zu ermöglichen, dient also als direkte Vermittlungsschicht zwischen Hard- und Software. Der Kernel sollte also bestenfalls so viel Hardware, wie der Computer zur Verfügung stellt, unterstützen, damit der Benutzer auch darauf zugreifen kann. Im Falle von Linux ist der Kernel in der Regel nicht größer als ein paar wenige MB, im kleinsten Fall (er ist in der Größe variabel) sogar nur mehrere kB groß. Das unterscheidet Linux gewaltig von seinen Konkurrenten wie z.B. Windows XP (mit mindestens 1,5GB Größe) und Mac OS X Tiger (mit sogar midestens 3GB Größe). Der Grund liegt daran, dass Linux wirklich nur der nackte Kernel ist. Damit man diesen aber auch vernünftig benutzen kann, braucht es zusätzliche Programme. Diese zusätzlichen Programme, die z.B. zum Booten oder zur Systemverwaltung gebraucht werden, stammen von einer Gruppe von Programmierern, die diese Software im Zusammenhang mit einem Projekt mit dem Namen "GNU" veröffentlichten. Deshalb heißt das fertige, funktionsfähige und benutzbare Betriebssystem richtigerweise eigentlich "GNU/Linux", obwohl umgangssprachlich das "GNU" gerne unterschlagen wird.
Was sind Distributionen?
Bei (GNU/)Linux wurde seit seiner Erfindung immer auf höchstmögliche Flexibilität geachtet. Um das zu verwirklichen ist ein Linux-System modular aufgebaut. Das heißt, dass z.B. Kernel, Bootscripte und grafische Oberfläche nicht wie bei Windows oder Mac OS aus einem einzigen, nicht unterteilbaren Block bestehen, bei einem Linux-System ist jeder Teil des Systems austauschbar - sogar der Kernel selber! Manche Teile, die nicht essentiell wichtig für das bestehen des Systems sind (wie z.B. die grafische Oberfläche), können auch komplett weggelassen werden. So ist Linux sehr gut an bestimmte Anforderungen anpassbar. Wer ein Linux System voll und ganz nach seinen eigenen Regeln aufsetzen will, der darf sich an "Linux from Scratch" (was übersetzt soviel wie "Linux von Grundauf" bedeutet) versuchen. Davon kann man sich eine bestmögliche Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse versprechen, da wirklich jedes Detail, das es zu entscheiden gibt, selbst entschieden werden muss. Für den Normalsterblichen ist das allerdings eine unzumutbare Tortur.
Wer es sich beim Installieren seines Linux-Systems möglichst einfach machen will, greift daher zu so genannten "Distributionen". Distributionen sind fertige Linux-Systeme, in der Regel mit einem Installationsprogramm und einer Fülle an zusätzlichen Programmpaketen. Die weltweit bekanntesten Distributionen sind "Debian", "Mandriva", "Red Hat" (bzw. "Fedora"), "SuSE" und "Ubuntu" (in alphabetischer Reihenfolge, damit keins beleidigt ist!).
Da es verschiedene Auffassungen darüber gibt, wie ein optimales Betriebssystem auszusehen hat, folgt jede Distribution manchmal mehr, manchmal weniger seiner eigenen Philosophie. Viele Distributionen wollen ihren Usern soviel Softwarepakete wie irgend möglich anbieten, so dass denen - obwohl ihnen schon viele Entscheidungen abgenommen wurden - immer noch ein hohes Mass an Flexibilität bleibt. Der Trend geht allerdings zur spezialisierten Distribution, die zwar weniger flexibel, dafür aber schon "out of the box" (also: ohne dass man groß daran rumfummeln muss) für ganz bestimmte Anwendungsfälle abgestimmt ist. Der Knackpunkt ist also nur noch, als User die für seinen Zweck passende Distribution zu finden. Hilfestellung dazu gibt z.B.
www.distrowatch.com.
Was ist der Unterschied zwischen "Open Source" und "Freeware"?
Dazu muss man erst einmal wissen, was ein Quellcode ist. Ein Quellcode (englisch: "Source Code") ist ein in einer Programmiersprache (meist "C" oder "C++") abgefasstes Programm, das zur Benutzung für den Computer erst einmal in Maschinensprache (=Binär-Code bzw. englisch: "binary") übersetzt werden muss. Ist der Quellcode erst einmal übersetzt ("kompiliert") worden, ist das lauffähige Programm für den Menschen unlesbar. Merke also: Quellcode - kann von Menschen gelesen werden. Binär-Code - versteht nur der Computer.
Im Quell-Code ist also sozusagen das ganze Know-How des Programms enthalten, denn jeder, der die Programmiersprache, in der der Quellcode verfasst wurde, versteht, kann dort nachlesen und nachvollziehen, wie das Ganze funktioniert. Viele Softwarefirmen halten deswegen den Quellcode des von ihnen veröffentlichten Programms unter allen Umständen vor der Öffentlichkeit verschlossen, da sie den Inhalt für ihr geistiges Eigentum halten und eine Veröffentlichung der Preisgabe ihres Know-Hows gleichkäme. Aber auch wenn kommerzielle Anbieter von Software in erster Linie Geld damit verdienen wollen, gibt es immer wieder einen Grund, Software für umsonst an alle Leute zu verteilen. Bleibt dabei der Quellcode unveröffentlicht, handelt es sich um "Freeware". Berühmte Beispiele für Freeware sind: Acrobat Reader, Skype, Real Player, etc...
Im Gegensatz dazu lässt Open Source Software den Blick in den Quell-Code ("die Quellen") zu. Aber an ihrer Entwicklung sind nicht in erster Linie nur Software-Firmen beteiligt. Die Initiatoren solcher Open Source Projekte und ihre Gründe, es zu starten, können sich sehr unterscheiden: Bei Studenten könnte eine Art "forschen und forschen lassen" im Vordergrund stehen, bei Privatpersonen war's vielleicht ein Einzelprojekt mit einer guten Idee, an der man aber nicht so richtig weiter kam. Manche Firmen geben im Falle eines Konkurses ihr Werk an die Community weiter oder wollen an einem Monopol kratzen, das erfolgreich jede Konkurrenz unterdrückt. Sicherheitsexperten schätzen es, ihren Code von anderen Programmierern auf Sicherheitslücken überprüfen zu lassen und dann gibt es vielleicht noch einen, dem war es einfach zu teuer, sich ein bestimmtes Programm zu kaufen und versucht jetzt mit Hilfe anderer ein ebenbürdiges Programm auf die Beine zu stellen.
Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: Open Source Software wird in den allermeisten Fällen wie seine "Closed Source"-Konkurrenz binär vertrieben. Um diese Software zu nutzen muss man also nicht erst das Kompilieren erlernen.
Berühmte Beispiele für Open Source Software sind: Der Linux-Kernel, Mozilla Firefox, Open Office und viele andere
O.k.! Und was habe ich davon?
Ob Du Linux oder andere Open Source Software benutzt oder nicht: Du hast schon längst von der Community profitiert, direkt oder indirekt. Seitdem das Schreckgespenst "Linux" seine Kreise zieht, achtet Microsoft auf einmal mehr auf Stabilität und Sicherheit. Und: Ob Ihr's glaubt oder nicht - Der Kernel von MacOS X basiert unter anderem auf gleich zwei Open Source Projekten, nämlich FreeBSD und NetBSD.
Zwei schlagende Argumente für ein Linux-Betriebssystem sind:
a) Es ist kostenlos erhältlich! Fast alle Distributionen sind frei im Internet verfüg- und herunterladbar. Man darf natürlich auch Geld ausgeben! In diesem Fall sind dann in der Regel Anleitungsbücher, Support und vielleicht auch sogar kommerzielle Software mit an Bord. Aber selbst das große Paket mit mehreren Gigabyte an Software im Gepäck ist billiger, als ein aktuelles Windows oder MacOS in seiner billigsten (legalen) Form.
b) Deine Hardware läuft, solange Du willst! Betriebssystem-Upgrades, nach denen man seinen Drucker, seine Soundkarte, seine Webcam oder seinen Scanner wegschmeißen musste, gehören mit Linux der Vergangenheit an. Vorraussetzung dafür ist, dass es schon einmal einen Open-Source-Treiber dafür gegeben hat. Manche Hersteller (z.B. Lexmark) ließen sich in der Vergangenheit zwar dazu bewegen, einen Linux-Treiber rauszubringen, da sie die Sourcen geheimhielten und neuere Linux-Versionen nicht unterstützen wollten, war das ganze eigentlich nur eine miese Verarsche. Ein anderes Beispiel ist die 3D-Hardware-Beschleunigung von allen bekannten Grafikchipherstellern - auch hier liegt es im Ermessen des Herstellers, wann der Support eingestellt wird. Das es so läuft ist aber eine große Ausnahme und mit diesen beiden Beispielen sind wir eigentlich mit der Blacklist schon durch! Die Unterstützung durch einen Open Source Treiber ist keine Seltenheit: Unter Linux gibt es mehr lauffähige aktuelle Hardware, als für MacOS X! Und: selbst der aktuelle Kernel ist nach wie vor auf einem 386-Prozessor lauffähig!!! Macht das mal nach, ihr Software-Giganten!