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Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Fr Feb 24, 2012 12:44 pm
von Musix
Hallo Leute,

ich wollte hier mal ne Liste mit Soft-Synths anfangen (keine DAWs), bei denen man einzelne MIDI-Knöpfe am Synth und am MIDI-Controller (der ebenfalls frei programmierbare Regler und Schieber hat) frei zuweisen kann und evtl. umgekehrt. Ich mach mal einen Anfang:

* amsynth
* phasex

Wer noch mehr weiß, hier bitte posten. Dann hätte man ne schöne Übersicht über Soft-Synths, die man schön vom Controller aus steuern kann. Das soll sich nicht nur auf Linux beschränken, sondern es sollen auch VSTs (oder Sonstiges) aufgelistet werden, die unter Wine laufen.

Bei ZynAddSubFX hab ich so eine Programmierbarkeit leider nicht gefunden (oder ich muss blind sein) ...

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Fr Feb 24, 2012 12:54 pm
von zettberlin
Musix hat geschrieben:
* amsynth
* phasex
.
*alsa modular synth

und, obwohl es keine Synths sind:

+guitarix
+rakarrack


Musix hat geschrieben: Bei ZynAddSubFX hab ich so eine Programmierbarkeit leider nicht gefunden (oder ich muss blind sein) ...
Da sind ein paar wenige Standard-Parameter voreingestellt. Schade, schade, Marmelade...

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Fr Feb 24, 2012 3:24 pm
von Musix
Supi, Effekte können ja auch mit in die Liste.

Da die Software Open Source ist ... kann man das nicht irgendwo im Sourcecode finden, wo was verschaltet ist? Meine letzten Programmierereien sind schon an die 20 Jahre zurück, von daher wär´s für mich etwas schwierig :ohno: .

Hm, vielleicht schau ich mal in den Sourcecode von rakarrack rein. Wenn ich da überhaupt durchblicke :hmm: (sourcecodemäßig ...). Bei Frescobaldi konnte ich auch n bischen was in irgendeinem Sourcecode umstellen (wieviel dessen MIDI-Player vor- und zurückspult). Sollte also auch bei den anderen Programmen irgendwie gehen.

Gerade Effekte sind ja nicht ganz unwichtig, die von einem MIDI-Controller aus bedienen zu können. VIEL intuitiver. Obwohl ... DAWs bringen doch auch Effekte mit (ich kenn mich damit noch nicht so aus). Ardour sogar live. Von daher müsste eine Effektsteuerung auch gut über Ardour - MIDI-Controller gehen?!

Naja, bin mal gespannt, was diese Liste noch zusammensammeln wird und was für Ideen daraus noch erwachsen werden.

Grüße!

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Sa Feb 25, 2012 12:02 am
von nowhiskey
Musix hat geschrieben:
Bei ZynAddSubFX hab ich so eine Programmierbarkeit leider nicht gefunden (oder ich muss blind sein) ...


die weiterentwicklung von zyn heisst jetzt yoshimi und ist in der version 0.060.xx als release erhältlich.
in der 0.062.xx branche ist die 'midi learn' implementierung zum teil eingebaut worden, ist aber noch 'work in progress'...
Musix hat geschrieben:
Da die Software Open Source ist ... kann man das nicht irgendwo im Sourcecode finden, wo was verschaltet ist?
weiss nicht, aber man könte 'gmidimonitor' benutzen um zu sehen welche midi befehle gesendet werden.
Musix hat geschrieben:
Von daher müsste eine Effektsteuerung auch gut über Ardour - MIDI-Controller gehen?!
mit ardour geht das zwar, jedoch ist die funktion seit der version 2.8.9 durch einen bug ziemlich beschränkt...

ich habe gerade ein bcf2000 bekommen, deswegen ist dieses thema für mich gerade interessant.

gruss,
doc

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Sa Feb 25, 2012 1:36 am
von Musix
Ja, da sagst Du was. Ich werde mir dieses Jahr noch einen BCR2000 zulegen (vielleicht sogar zwei). Von daher ... könnte es bedeuten, dass ich mir ein älteres Ardour mal kompiliere, um diesen Bug nicht zu haben (ich nutze 2.8.11).

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Sa Feb 25, 2012 7:26 pm
von Musix
soderle, dann werf ich mal noch ne Anregung in die Runde. Dieser Link

http://www.linux-sound.org/one-page.html

enthält eine riesige Zahl an Software etc

Wer weiß, welche Software (Soft-Synths, Effekte) per MIDI-Controller frei programmierbar sind (oder auch fest zugewiesen), der berichte das bitte kurz.

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Sa Feb 25, 2012 10:21 pm
von metasymbol
Musix hat geschrieben:soderle, dann werf ich mal noch ne Anregung in die Runde. Dieser Link

http://www.linux-sound.org/one-page.html

enthält eine riesige Zahl an Software etc

Wer weiß, welche Software (Soft-Synths, Effekte) per MIDI-Controller frei programmierbar sind (oder auch fest zugewiesen), der berichte das bitte kurz.
:arrow: Diese Seite bietet mehr Masse als Klasse, unsortiert, ohne Qualitätskontrolle, sehr viele obsolete und tote Projekte. Sogar mein altes JackLab Projekt hat da einen Link. Damals (2005-2008) habe ich hyperaktiv versucht rauszufinden, was auf Linux funktioniert und das für die SUSE verfügbar machen lassen. Da ich schon immer über recht amtliche Hardware und Kontroller verfüge und gerade auf Fernsteuerung von Musikapps stehe, kam ich zu der Ansicht, das im Linuxaudioland nur sehr begrenzt an den produzierenden Musiker gedacht wird. Immerhin, Ardour taugte halbwegs als Aufnahmesoftware und konnte mit meinem Behringer Digitalpult komplett ferngesteuert werden.

:arrow: Midi Controller Fernsteuerung bleibt in Linux Applikationen eher die Ausnahme und wird lediglich von VST Plugins so umgesetzt, das ich mit arbeiten kann. (Offenlegung der Controlleranbindung ist eine Spezifikation von VST und wird meist durch MidiLearn verfügbar gemacht.)

:idea: Ein gutes Beispiel für globale Controller Unterstützung ist das "unfreie" Trackerprogramm RENOISE. Durch die Einbindung des freien LUA Scripting werden heute eine riesige Anzahl an Geräten OOTB unterstützt. Ich benutze für mein AV Linux Laptop mit Renoise gerne das Novation Launchpad zusammen mit den Korg Nanokontrol und habe so eine sehr innovative Benutzerführung. So sollte es sein bei allen Linux Audioprogrammen.

:evil: Aber wie gesagt, Renoise ist eine Software, die dich unfrei macht und versklavt, weil ihr Quellcode nicht frei ist. Ein paar Programmierer schaffen so eine miese Anhängigkeit an Features und Umsetzung derselben und bereichern sich am User. Als aufrechter, kommunistischer Kämpfer für die totale Software Freiheit musst du Renoise als das entlarven, was es ist: Ein westlich dekadenter Versuch, kriegstreibenden Imperialismus zu verbreiten und die Arbeiter und Bauern auszubeuten und zu versklaven.

:papst: Das freie und kommunistische Linuxaudio lädt dich ein, deine Programmierkenntnisse zu vertiefen, es gibt eine Menge Baustellen und sehr viel zu tun. Dabei solltest du aber dein eigentliches Ziel "Musik zu machen" ein wenig aus den Augen verlieren und dich ganz dem Aufbau einer sozialistischen Informationstechnologie widmen.

:arrow: Ich bin leider dann vom Pfad abgekommen und dekadenter Dissident geworden, weil mir das alles zu mühselig erschien. In der hauptsache sitze ich in meinem Edel Privat Musikstudio mit fetten iMac und jeder Midicontroller den ich benutze ist teurer als den meisten ihr gesamtes "Studio". Dafür funktioniert alles so perfekt, das ich aus "langeweile" manchmal mein Linux Laptop aus dem Schrank hole und damit versuche, ein paar Probleme zu lösen. Leider ist es aber so, das ich mit Renoise selbt auf Linux einen smoothen und reibungslosen und featurereichen Workflow habe, das es einfach funktioniert.

:!: Also, noch viel Spass mit deiner neuentdeckten Kontrollierwut, seit 2008 hat sich ja auch ein bischen was getan (Wer hätte zum beispiel je gedacht das VST Anbindung ohne Verrenkung möglich wird).

:idea: Ansonsten kann ich nur den Rat geben, sich einen Hardware Synthesizer mit Knöpfen zuzulegen, das macht mehr Spass als virtuelle fernzusteuern.

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: So Feb 26, 2012 1:57 am
von zettberlin
Darf ich wagen, Deinen Beitrag auf das Wesentliche und Nützliche zusammenzufassen?
metasymbol hat geschrieben:
Musix hat geschrieben:soderle, dann werf ich mal noch ne Anregung in die Runde. Dieser Link

http://www.linux-sound.org/one-page.html
:arrow: Diese Seite bietet mehr Masse als Klasse, unsortiert, ohne Qualitätskontrolle, sehr viele obsolete und tote Projekte.

:arrow: Midi Controller Fernsteuerung wird in VST Plugins umgesetzt

:idea: Ein gutes Beispiel für globale Controller Unterstützung ist das "unfreie" Trackerprogramm RENOISE.
:idea: Ansonsten kann ich nur den Rat geben, sich einen Hardware Synthesizer mit Knöpfen zuzulegen, das macht mehr Spass als virtuelle fernzusteuern.
Dein Zensurkommissar hilft Dir gerne, Genosse MS. :twisted:

@corresponder: können wir nicht noch einen KGB-Kommisar-Smiley oder sowas haben?

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: So Feb 26, 2012 8:56 am
von khz

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: So Feb 26, 2012 11:49 am
von Musix
@khz: danke für die Links (auch wenn ich die schon kannte). Es wäre nur toll, wenn hier konkretes Wissen mit einfliessen könnte. Mit der Zeit werde ich selbst wohl immer wieder schauen, was es so gibt und wie sich was wohin entwickelt - also auch das MIDI-Controlling von Soft-Synths. Ein gemeinschaftliches Sammeln wäre allerdings von allen von Nutzen. Naja, und so weiter ...

@metasymbol
ja, der Link hat Masse statt Klasse. Die einzelnen Links werde ich noch für mein eigenes Wiki auseinanderdröseln. War auch eher als Anregung gedacht: wer erinnert sich an welchen Soft-Synth (oder andere Software), den man per MIDI-Controller steuern kann?

* Renoise

ist also eine weitere Software, die sich sehr gut über MIDI-Controller steuern lässt. Genau wie Ardour ...

Und das mit den Kosten ... für mich einer der Gründe, um komplett auf Linux um zu steigen. Ich habe allerdings auch konkrete Ziele, zu denen Linux perfekt zu passen scheint.

Ich komme ja von der sog. "ernster Musik" und komponiere für diese. Prizipiell bräuchte ich da nur Notenpapier und Bleistift, damit kann man alles machen (statt dessen arbeite ich oft mit LilyPond, wenn es keine Komposition für Klavier ist). Allerdings möchte ich die Elektronik mit einbinden, in meine Werke. Wenn nun mehrere Computer nötig sind (für spezielle Kompositionen mit speziellen Aufführungen), mit einem teuren Cubase, einem kostenpflichtigen Betriebssystem etc etc dann werde ich diese Hardware wohl nicht für spezielle Kompositionen verwenden können, weil a) kann ich mir nicht leisten und b) wäre auch für andere zu teuer. Wenn jemand, was ich da elektronisch komponiert habe, mit Klavier und/oder Orchester aufführen will, dann braucht der ein System, das nichts kostet. Und das ist nun mal Linux inklusive der ganzen Software.

Mein Ziel ist es, mehrere ältere (geschenkte) Laptops zu haben, die ich nur für Aufführungen verwenden bzw. an die aufführenden Interpreten verschicken kann. Kostenmäßig geht das nur mit Linux. Natürlich bin ich da ein wenig beschränkt, was die Anzahl der Synths angeht. Nur: mit solchen Ideen kann ich nur mit Soft-Synths arbeiten. Hardware wäre schon wieder zu teuer ...

Ob die Software unter Linux tatsächlich soviel beschränkter ist (für meine Belange) wie unter Windoof oder Mäck muss sich noch herausstellen. Außerdem gibt´s noch Wine und VST-Synths, die darunter laufen.

Und: es gibt noch so viele andere Gründe, Linux zu verwenden, die ich hier nicht aufzählen will.

Hm, ich merke gerade, dass das vom eigentlichen Thema ablenkt. Vielleicht mal einen eigenen Thread dazu aufmachen? Von wegen: wo liegen die Sträken und Schwächen von Linux im Vergleich zu anderen Betriebssystemen und dessen Software?

Grüße an alle :D

Musix

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: So Feb 26, 2012 1:25 pm
von metasymbol
Also gut das du deine Absichten klarstellst und ökonomische Gründe anführst. Viele hier im Forum sagen grundsätzlich aus ideologischen Gründen das Linux das einzig wahre sei. Darüber mache ich mich manchmal lustig.

-Von Wine und seinen Windows VSTs würde ich dir eher abraten. Ich hab das Thema gründlichst erforscht und bin zu dem Schluss gekommen, das Windows VSTs nur im Ausnahmefall auf einem Linux betrieben werden sollten. Ansonsten hat das keine Perspektive.

-Renoise ist preiswert und darf "legal" auf so vielen Maschinen eingesetzt werden wie du es für richtig hältst. Das Konzept ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber es sollte machbar sein, zumal es keine technologischen Hürden geben wird. Die gratis Demo lädt zum experimentieren ein, die Arbeit kann gespeichert werden. Renoise lässt sich durch native Linux VSTs erweitern, ein guter Start ist der Synth Noisemaker von TAL -> http://kunz.corrupt.ch/ bzw http://sourceforge.net/projects/distrho/files/Ports/. Ein weiteres geniales Feature der Vollversion Renoise ist, das man Klänge von VSTs als Instrument absamplen kann und so zumindest ansatzweise "Plattformübergreifend" arbeiten kann, der eingebaute Sampler btw ist sehr gut und ausgereift.

-Dein Konzept erinnert mich ein wenig an L2ork, dem Linux Laptop Orchestra. Ivica Ico Bukvic vom Virgina Tech ist ein sehr netter Mensch, der gerne seine Erfahrungen teilt http://l2ork.music.vt.edu/ - soweit ich informiert bin hat Renoise auch bei denen im Setup eine wichtige Funktion.

:mrgreen:

Viel Erfolg noch bei der Forschung nach dem E in der Musik. Ich gehöre noch zu den Kindermenschen die Musik spielen und nicht ernsten und kann da nicht mithalten ;)

PS Vergiss das mit dem neuen Thread und les mal insbesondere die Beiträge von stevie777 (Eine Leidenschaft die Leiden schafft). Im Prinzip ist längst alles gesagt und erforscht, die Grenzen sind bekannt als auch die Chancen.

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: So Feb 26, 2012 4:50 pm
von Musix
hi metasymbol

vielen Dank für die Links, gerade für den L²Ork-Link :huepf: ! Und ja, so etwas ähnliches schwebt mir vor. Konkretes hab ich da allerdings noch nicht in Planung - die Grundisee wurde mir aber schonmal "weggenommen". Naja, man kann nicht immer der Erste sein :(

Was die Benutzung von Linux angeht ... das mit dem Geld ist nur eine Sache. Auch ich habe ideologische Gründe, Linux zu benutzen. Allerdings bin ich da nicht "hardcore"-mäßig unterwegs. Ich will da niemanden überzeugen. Höchstens erzähle ich begeistert von Linux, aber auch nur so, dass es niemanden nervt. Den Leidenschafts/Leiden schafft´s-Thread kannte ich eigentlich schon. Ist nur schon ne Weile her, dass ich mir den durchgelesen habe. Vielleicht wäre das jetzt die Gelegenheit, den nochmals zu lesen und eventuell andere Themen dran zu hängen.

Das mit Renoise werde ich mir, wenn es an der Zeit ist, dann mal was genauer ansehen. Was native Linux-VSTs sind, muss ich noch herausfinden. Momentan lerne ich noch das Feld der Soft-Synths unter Linux kennen. Das ist alles noch sehr neu für mich, weil ich ja von der Instrumentalmusik komme (aber schon immer [seit 20 Jahren?!] elektronische Musik verschiedener Couleur gehört habe).

Qtractor beherrscht wohl auch Linux-native VST. Vielleicht eine Alternative? Naja, dieses Jahr muss ich noch ne Menge dazulernen. Ich möchte auf jeden Fall nicht auf ein anderes System ausweichen. Nur, wenn es gar nicht anders gehen sollte. Das wird wohl die Zukunft zeigen. Linux ist nunmal das einzig sympathische System, das ich kenne.

So, dann hör ich mich mal durch die L²Ork-Sachen durch :D

Herzliche Grüße!

Musix

EDIT: L²Ork ist mir ein wenig zu experimentell. Für mich interessant, wie die Musik machen (nicht direkt am Laptop, sondern mit so einem Teil in der Hand). In diese Richtung wird sich mMn noch so einiges tun. Interessante und zukunftsweisende Geschichte!

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: So Feb 26, 2012 7:47 pm
von zettberlin
metasymbol hat geschrieben: -Von Wine und seinen Windows VSTs würde ich dir eher abraten. Ich hab das Thema gründlichst erforscht und bin zu dem Schluss gekommen, das Windows VSTs nur im Ausnahmefall auf einem Linux betrieben werden sollten. Ansonsten hat das keine Perspektive.
Das sehe ich genauso. VSTs können in einigen Fällen eine hübsche Erweiterung des nativen Ökosystems sein aber sie werden eben primär für Windows geschrieben und vor allem nur auf den offiziell unterstützten Systemen getestet. Das ganze, große Ökosystem VST wird sich auf absehbare Zeit nicht unter Linux einsetzen lassen...

Zum Thema native VST in Qtractor und Co.:

Siehe oben.
Native LinuxVST sind eben Plugins für Linux, das ist fast das gleiche wie ein für Windows geschriebenes Programm, das jemand für Linux einfach nachprogrammiert hat. Mit dem VST-Ökosystem hat das genausoviel zu tun wie Maulwurfsgrillen mit Maulwürfen ;-)

Ich denke, es ist der beste Weg, erst einmal die Möglichkeiten der nativen Anwendungen auszuschöpfen. Die meisten Synths sind zum Beispiel ausdrücklich so gebaut, dass man durch Kombinieren und Schrauben sehr viele unterschiedliche Sounds bekommen kann. Das ist oft langwieriger als der Umgang mit konsequent an Hardwareinstrumenten und deren Charakteristik orientierten Synths aber mir machts Spass und es hat die Tendenz, eigenständige Sounds zu erzeugen.

Alleine ZynaDD/Yoshimi und der (komplett fernbedienbare) Alsa Modular Synth erlauben die abgefahrensten Kreationen. Zum Beispiel kann man mit Zynadd wirklich knackige Drums erzeugen und mit AMS auch mehrstimmige, extrem fette Orgeln.

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Mo Feb 27, 2012 4:14 pm
von Mitsch
metasymbol hat geschrieben:Viele hier im Forum sagen grundsätzlich aus ideologischen Gründen das Linux das einzig wahre sei.
Das ist weniger das, was die Leute hier im Forum von sich behaupten, sondern das, was Du ihnen unterstellst.

Der einzige Mensch in diesem Forum mit missionarischem Eifer ("Seht: Wie toll mein MacOS!" "Mein iPad kann alles besser!" und "Ich bin der einzige, der Linux nur da nutzt, wo es Sinn macht! Ihr seit so verblendet und engstirnig, denn sonst würdet Ihr alle meiner Lehre folgen!") bist Du! Von dem her frägt es sich, ob das mit dem "sich lustig machen" überhaupt funktioniert, oder ob DU DICH in einem Umfeld, in dem der Reiz gerade darin besteht, nicht vorgefertigte Pfaden zu gehen, nicht eher zum Idioten machst. Es ist nicht Ideologie - es ist schlicht und ergreifend DAS Thema und DIE Daseinsberechtigung für audio4linux.

Sorry, dass es mal wieder Dich trifft - aber so ein Satz ist echt wieder typisch.

Trotzdem Grüße!

Re: Programmierbare Synths - programmierbare MIDI-Controller

Verfasst: Mo Feb 27, 2012 6:37 pm
von metasymbol
Mitsch hat geschrieben:...ob DU DICH in einem Umfeld, in dem der Reiz gerade darin besteht, nicht vorgefertigte Pfaden zu gehen, nicht eher zum Idioten machst. Es ist nicht Ideologie - es ist schlicht und ergreifend DAS Thema und DIE Daseinsberechtigung für audio4linux.


Du vereinfachst meine Position in lächerliche. Ich bin kein "entweder oder" und ganz sicher niemand der irgendwelchen vorgefertigten Pfaden folgt. Nur das ich auf der Computerebene keine Berührungsängste kenne und sowohl mit freier als auch "geschlossener" Software umgehe und so vergleichen kann aus aktueller Erfahrung (und nicht nur "hörensagen"). Wenn ein audio4linux seine Daseinsberechtigung daraus holt das es sich in seiner GNU Softwarewelt verkapselt und zB AMS oder ZynAdd zum aktuellen Stand der Technologie vergleichbar erklärt, liegt das daran, das man einfach schlecht informiert ist. Diese Informationen/Vergleiche versuche ich nachzureichen. Und das ich etwas die Werbetrommel für Renoise rühre liegt daran das mich dieses Programm wirklich überzeugt, wenn auch nicht zu 100%, sonst würde ich es öfters benutzen.

OFFTOPIC
Und nochmal eins zur Ideologie. Linus Torvalds selber sieht in der Erfindung von Linux mehr den Spaßaspekt.
Dann kamen die bärtigen, akademischen GNU Hippies und stülpten dem ganzen ihren Traum nach einem freien Leben mit Selbstversorgung auf. Und weil die C++ drauf hatten, haben die Startups, die früh die freie Entwicklung förderten diese ganze "Free Love and Peace" Scharade mitgemacht.

Inzwischen sind diese Startups zu Multinationalen Konzernen herangewachsen mit Milliardenumsätzen. Die GNU Hippies sind in Rente und Linux ist längst nur noch ein Instrument zur Profitmaximierung im Turbokapitalismus. Doch ein paar Menschen glauben noch an den Mythos der Gemeinschaft aller stark behaarten Menschen im totalen Austausch. Linux ist auf dem ersten Blick ein solches sympathisches Gemeinschaftsprojekt. Doch ich hab hinter die Kulissen schauen dürfen und bin mit meinem naiven Idealismus voll vor die Wand gefahren. Hinter dem sympathischen Pinguin steht ein Entwicklungsmodell, was es schafft die Entwicklungskosten zu minimieren indem man den Entwicklern als "Bezahlung" einen warmen Händedruck auszahlt. Doch voran gebracht wird nur, was mehr Profit abwirft.

Die Zeiten haben sich geändert. Die "Jugend von heute" steht in der Regel auf total enthaarte Körper, ihr Ideal und Glaube ist rein von materiell/virtuellen Werten bestimmt. Es gibt sicher Ausnahmen. Doch die traditionelle freie Entwicklung klagt über Nachwuchsmangel. Wirklich freie Projekte, die nicht von der Industrie gefeatured werden hinken den technologischen Möglichkeiten weit zurück und selbst die Pflege dessen was existiert fällt wegen Maintainermangel schwer. Ideologie führt leicht zu Fanatismus - im Sozialistischen Block wurde dann einfach Mangel zum Feature erklärt und das Bedürfnis nach Dingen als "Dekadent" bezeichnet. Die ideologische Falle.

Das wurde alles schon oft von mir gesagt und wird dadurch auch nicht besser ;) Aber solange man mich hier nicht verweist werde ich diese Sichtweise bei jeder Gelegenheit artikulieren. Computerbenutzung und Ideologie passen einfach nicht. Ein Computerprogramm ist ein Werkzeug und kein Selbstzweck.