[audio4linux]

Hi!

Ich bastel gerade wieder an meiner Fernsteuerung.

Für die, die es noch nicht wissen: Idee wäre, einen Rechner auf die Bühne zu stellen und diesen - dank Netzwerktransparenz von X - von einem Laptop vom FOH aus fernzusteuern. Sprich: Netzwerkkabel statt Multicore. Funktioniert bisher alles ganz gut - So lange Ardour nicht abstürzt…

Jedenfalls: Tüpfelchen auf dem i wäre ein Talkback über das eingebaute Laptopmikro und eine Abhöre mit Kopfhörer am Laptop. Früher dachte ich, der Audio-Stream von und zum Laptop müsste zwischen dem Jack-Server auf dem Bühnenrechner und einem Jack-Server auf dem Laptop laufen - und habe die ganze Zeit nach einem Programm geschaut, das so etwas möglich macht. Erst heute fiel mir auf, dass man dazu genauso gut externe Programme verwenden kann, die lediglich fähig sein müssen, sich an einen Jack-Server andocken zu lassen. Also so:

Bühnen-Rechner <--- Jack Capture <--- Audio-Player <--- ***Netzwerk*** <--- Stream-Software <--- Laptop (<--- Laptopmikro)
|
---> Jack Playback ---> Stream-Software ---> ***Netzwerk*** ---> Audio-Player ---> Laptop (---> Kopfhörer)

Problem: Der Laptop ist 10 Jahre alt, der soll sich mit der Darstellung beschäftigen, nicht mit irgendwelchen Encoding-/Decoding-Aufgaben in Echtzeit. Schließlich brauch ich das Talkback nicht die ganze Veranstaltung über. Ähnlich sieht es beim Bühnen-Rechner aus, der zwar deutlich potenter ist, sich aber besser mit DSP-Aufgaben befassen sollte. Optimal wäre also, man könnte direkt 48kHz, 16bit streamen. Da das nicht ins Internet soll, ist die Bandbreitenverschwendung von Mono Mikro + Stereo Kopfhörer = 3 * 48000 * 16bit = ca. 2,2 Mbit bei einem 100 Mbit-Netzwerk vernachlässigbar.

Darüber hinaus steht mir auf dem Laptop lediglich die Konsole zur Verfügung - X vom Lappi hat ja den Bühnen-Rechner auf dem Schirm!

Gesucht sind also:
* Einfacher konsolenbasierter Streaming Server, der fähig ist, den Input vom Mikro direkt und ohne großen Leistungshunger ins Netzwerk zu streamen. (Für den Bühnen-Rechner mit Jack-Anbindung, für den Laptop reicht ALSA.)
* möglichst einfaches, konsolenbasiertes Abspielprogramm, das Streams wiedergeben kann. (für den Laptop)
(* In Debian Sid verfügbar)

Einen brauchbaren Abspieler für den Bühnen-Rechner zu finden, wird wohl kein allzu großes Problem. Da kann ich mir auch n GUI gönnen. Und bei den ganzen X-Playern frägt sich doch wohl eher, welcher davon weder jack, noch Streams beherrscht…

Grüße!
Mitsch

Mitsch hat geschrieben:Hi!

Bühnen-Rechner <--- Jack Capture <--- Audio-Player <--- ***Netzwerk*** <--- Stream-Software <--- Laptop (<--- Laptopmikro)

Wieso nicht Laptopmikro --> Sytemausgang(Jack) ein Player/Streamer muss doch nicht sein?

Besser sowieso: USB-Headset (vielleicht drahtlos via Blauzahn oder so) --> alsa_in alsa_out

Mitsch hat geschrieben: |
---> Jack Playback ---> Stream-Software ---> ***Netzwerk*** ---> Audio-Player ---> Laptop (---> Kopfhörer)

siehe oben

Mitsch hat geschrieben: Problem: Der Laptop ist 10 Jahre alt,

10 Jahre! Ich bin gerührt.
Du willst es also während eines Auftritts erleben, dass einer der Kondensatoren platzt (PC-Schlaganfall ) oder die BIOS-Batterie gute Nacht sagt?

Ich finde es ja auch albern und ökologisch nicht korrekt, wenn man alle 8 Monate einen neuen Rechner kauft. Aber Geräte, die so alt sind, kann man für produktive Arbeit eigentlich vergessen. Leider: aber die sind einfach so gebaut, dass sie nicht so lange halten können. Und für ca. 150 E bekommt man schon ein T60, das noch eine akzeptable Restlaufzeit hat.

Mitsch hat geschrieben: Darüber hinaus steht mir auf dem Laptop lediglich die Konsole zur Verfügung - X vom Lappi hat ja den Bühnen-Rechner auf dem Schirm!

Aber Du kannst Doch einzelne Anwendungen grafisch auf dem Laptop von einer SSH-Konsole aus starten -- auf dem lokalen Desktop des Laptops. Funktioniert mit X-forwarding eigentlich Problemlos. Außerdem kannst Du auch zwei grafische Konsolen auf dem Laptop haben: eine lokal und die andere via Netz (Umschalten mit CTRL+ALT+Backspace)


bis bald

HZN

zettberlin hat geschrieben:

Mitsch hat geschrieben:Bühnen-Rechner <--- Jack Capture <--- Audio-Player <--- ***Netzwerk*** <--- Stream-Software <--- Laptop (<--- Laptopmikro)

Wieso nicht Laptopmikro --> Sytemausgang(Jack) ein Player/Streamer muss doch nicht sein?

Ich dachte, das ginge mit netjack. Geht aber eben nicht. Netjack verbindet zwar den lokalen Rechner mit dem entfernten. Aber die lokale Sound-Hardware wird dabei völlig beiseite gelassen. Netjack geht nur, um beispielsweise die Berechnung von Effekten auf andere Rechnern im Netzwerk auszulagern. Zum Verbinden der Soundhardware zwischen zwei Rechnern ist jack völlig unbenutzbar. (Meiner Erfahrung nach, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen… )

zettberlin hat geschrieben:Besser sowieso: USB-Headset (vielleicht drahtlos via Blauzahn oder so) --> alsa_in alsa_out

Kabellos mach ich erst, wenn das mit Kabeln gut klappt…
Aber mein Gedankengang war derselbe.

zettberlin hat geschrieben:

Mitsch hat geschrieben: Problem: Der Laptop ist 10 Jahre alt,

10 Jahre! Ich bin gerührt.

Au, Entschuldigung: 12, um genau zu sein!

zettberlin hat geschrieben:Du willst es also während eines Auftritts erleben, dass einer der Kondensatoren platzt (PC-Schlaganfall ) oder die BIOS-Batterie gute Nacht sagt?

Ich finde es ja auch albern und ökologisch nicht korrekt, wenn man alle 8 Monate einen neuen Rechner kauft. Aber Geräte, die so alt sind, kann man für produktive Arbeit eigentlich vergessen. Leider: aber die sind einfach so gebaut, dass sie nicht so lange halten können. Und für ca. 150 E bekommt man schon ein T60, das noch eine akzeptable Restlaufzeit hat.

Quatsch! Ich nutze den täglich! Der kann immerhin noch Mails schreiben, im Audio4Linux-Forum posten und Musik abspielen - zur Not sogar mit Hydrogen Beats komponieren. Frogatto und Duke Nukem 3D habe ich vor nicht allzu langer Zeit auf dem durchgespielt. Und wenn es nicht gerade Internet-Streams sind, kommt der Rechner auch mit Videos in DVD-Qualität klar.

Das ist zwar noch derselbe Typ Thinkpad, den Du damals in Berlin kennenlernen durftest, aber mein alter Thinkpad, den Du kennst, ist abgekackt und da hab ich mir den geholt. Immerhin hab ich jetzt 512 MB Speicher statt den 128 MB vom Vorgänger. Und mit E17 drauf flutschts. Und als X-Fernbedienung solltest Du den mal erleben: Das ist flüssiger, wie vor der original-Maschine - und zwar mit einer Auflösung von 1400 x 1050. Ich komme mir nicht vor, wie einer von vorgestern - obwohl das absolut ein Rechner von vorgestern ist

zettberlin hat geschrieben:

Mitsch hat geschrieben:Darüber hinaus steht mir auf dem Laptop lediglich die Konsole zur Verfügung - X vom Lappi hat ja den Bühnen-Rechner auf dem Schirm!

Aber Du kannst Doch einzelne Anwendungen grafisch auf dem Laptop von einer SSH-Konsole aus starten -- auf dem lokalen Desktop des Laptops. Funktioniert mit X-forwarding eigentlich Problemlos.

Das finde ich umständlich. Wenn ich gleich beim Login mit XDMCP hantiere, habe ich auch sofort eine Menüstruktur, die mir das lästige Starten jeder einzelnen Anwendung per Konsole erspart…

zettberlin hat geschrieben:Außerdem kannst Du auch zwei grafische Konsolen auf dem Laptop haben: eine lokal und die andere via Netz (Umschalten mit CTRL+ALT+Backspace)

Aber ich brauche doch kein grafisches Programm auf dem Laptop. Also, wenn's tatsächlich nur einen grafischen Streamer gibt, der das leistet, was ich brauch - DANN. Aber bis jetzt bin ich guter Dinge, dass ich das nicht brauche…

Grüße!

Mitsch hat geschrieben:

zettberlin hat geschrieben:

Mitsch hat geschrieben:Bühnen-Rechner <--- Jack Capture <--- Audio-Player <--- ***Netzwerk*** <--- Stream-Software <--- Laptop (<--- Laptopmikro)

Wieso nicht Laptopmikro --> Sytemausgang(Jack) ein Player/Streamer muss doch nicht sein?

Ich dachte, das ginge mit netjack. Geht aber eben nicht..

Ahhh -- daran hatte ich nicht gedacht, wenn Jack netjack als Backend verwendet, ist also nix mit Soundkarte....

Hmmm und alsa_in?

Ach so: müsste ein streamer nicht irgendwie sowohl auf die Hardware als auch auf Jack zugreifen können? Oder soll das Ding parallel zu netjack senden?

Ahh und: so mit irgendiew Audio via Netzwerk sollte doch mit PulseAudio ganz prima gehen

Mitsch hat geschrieben:
Das ist zwar noch derselbe Typ Thinkpad, den Du damals in Berlin kennenlernen durftest, aber mein alter Thinkpad, den Du kennst, ist abgekackt und da hab ich mir den geholt. Immerhin hab ich jetzt 512 MB Speicher statt den 128 MB

Na, das ist natürlich was ganz anderes

Ich habe hier auch einen Dinosaurier von der Sorte, als Toshiba Tecra war der eigentlich auch in einer ähnlichen Liga wie ein Denkpad. Und bei dem ist eben die BIOS-Batterie eingegangen. Auf einem ähnlichen Mutterbrett waren es die Kondensatoren usw. Meine Erfahrung ist leider, dass die Zuverlässigkeit der Hardware nachlässt, auch, wenn die Leistung an sich noch reichen würde.

Komischerweise habe ich aber auch eine 8 Jahre alte Notebookfressplatte in einem USB-Gehäuse und die will und will nicht kaputt gehen

Mitsch hat geschrieben: Das finde ich umständlich. Wenn ich gleich beim Login mit XDMCP hantiere, habe ich auch sofort eine Menüstruktur, die mir das lästige Starten jeder einzelnen Anwendung per Konsole erspart…

zettberlin hat geschrieben:Außerdem kannst Du auch zwei grafische Konsolen auf dem Laptop haben: eine lokal und die andere via Netz (Umschalten mit CTRL+ALT+Backspace)

Aber ich brauche doch kein grafisches Programm auf dem Laptop. Also, wenn's tatsächlich nur einen grafischen Streamer gibt, der das leistet, was ich brauch - DANN. Aber bis jetzt bin ich guter Dinge, dass ich das nicht brauche…

Grüße!

Na gut, es klang so, als wäre das eine Einschränkung.

zettberlin hat geschrieben:Ach so: müsste ein streamer nicht irgendwie sowohl auf die Hardware als auch auf Jack zugreifen können? Oder soll das Ding parallel zu netjack senden?

Nee, jack kommt erst ganz zum Schluss!
Also, mal angenommen, ich würde das mit icecast machen. (Was aber nicht geht, weil icecast - so viel ich weiß - ogg oder mp3 haben will, was ich aber nicht haben will, weil mir die Kodier- und Entkodierprozedur zuviel Ressourcen schluckt.) Dann würde ich das, was ich bei Laptop ins Mikro spreche auf dem Laptop mit icecast zu einem Stream machen, den ich dann mit einem gewöhnlichen Audio-Player, wie z.B. xmms, auf dem Bühnen-Rechner empfangen und über den jack-output von xmms in Ardour einschleusen kann - nicht zum Aufnehmen, sondern zum Abmischen. Also z.B. mit dem Mischpult in Ardour auf die Monitorboxen der Bühne.

Und rückwärts brauch ich den Stereo-"auditioner"-Kanal von Ardour. Also nehme ich den Ausgang L und R von "auditioner" und stopfe ihn in einen Streamer, der einen jack-Eingang nehmen kann. Der Stream lässt sich vom Laptop wieder mit einem Abspielprogramm a la xmms (lieber aber einer ohne GUI) in hörbare Schwingungen umwandeln - z.B. auf dem Kopfhörerausgang meines Laptops…

zettberlin hat geschrieben:Ahh und: so mit irgendiew Audio via Netzwerk sollte doch mit PulseAudio ganz prima gehen

Ja, Danke - genau auf so einen Hinweis habe ich gewartet!

Grüße!

Mitsch hat geschrieben:

zettberlin hat geschrieben:

Mitsch hat geschrieben:Bühnen-Rechner <--- Jack Capture <--- Audio-Player <--- ***Netzwerk*** <--- Stream-Software <--- Laptop (<--- Laptopmikro)

Wieso nicht Laptopmikro --> Sytemausgang(Jack) ein Player/Streamer muss doch nicht sein?

Ich dachte, das ginge mit netjack. Geht aber eben nicht.

Geht aber doch: Mit netjack2
http://trac.jackaudio.org/index.fcgi/wi ... r/NetJack2 Absatz 6: Why can't I use my soundcard on a slave ?
zettberlin hatte - wie so oft - mal wieder recht gehabt. Jetzt muss ich's nur mal ausprobieren, ob das auch stabil läuft. Ich bin schon ganz gespannt!

Grüße!

Für Talkback könnte man evt. auch mit ninjam versuchen.
Netjack2 ist aber Nr.1.
Zack