metasymbol hat geschrieben:Zettberlin übertreibt und macht auch immer wieder ideologisch gefärbte Aussagen.
Das ist nicht ganz falsch gesagt. Ich will darum gern meine Aussagen ein bisschen relativieren. Wine Asio ist nicht das wirkliche Problem. Vielmehr fand ich es recht eindrucksvoll, wie leistungsfähig und stabil es die Audioengine von Guitarrig, Reaper und anderen an Jack weiterleitet.
Dummerweise haben aber de meisten Anwendungen nicht nur eine Audioengine sondern zum Beispiel auch eine grafische Oberfläche bzw ein Frontend. Das läuft dann ganz normal mit Wine und das heißt, es läuft wohl nicht immer sehr gut. Beispiele:
Reaper unter Jacklab angebunden via WineAsio unter GNOME als Desktop.
Wechseln des Desktops und Starten von ZynaddsubFX (nur Starten, nicht benutzen) Lässt den Laden crashen.
Grafische Oberflächen von VST-Effekten erzeugen gerne mal Geisterfenster, lassen sich nicht vergrößern/verkleinern und gehen ein, wenn man sie auf einen anderen Desktop zieht.
Generell verursachen Windows-Exen via Wine deutlich spürbare Prozessorlast. Notepad++(ein simpler Texteditor, der unter Windows in 1 Sekunde startet), braucht fast eine Minute zum Start und stürzt gerne ab, wenn man ein bisschen in seinen Menüs herumwühlt.
In lmms via VEstige gestartete VST-Synths/Effekte brauchen ewig, ihre Oberfläche aufzubauen und lassen den Lüfter durchheulen. Selbst die Rumpelrausch-Veteranen, die ich mit Win98 mit 128 MBRam auf einem 700Megaherz-Prozessor gut nutzen konnte, ziehen richtig Leistung.
Aber das sind meine Erfahrungen und ich verbrauche nicht sehr viel Zeit damit, Software zu testen, die schnell den Eindruck macht, als würde sie nicht produktiv nutzbar sein.
Meine Empfehlung: einfach mal testen. Die eigentliche Leistung von Wine Asio ist sehr gut und wenn man die Software an sich vorsichtig benutzt, kann man wahrscheinlich eine ganze Reihe Programme zumindest für Spezialjobs durchaus benutzen.
Fest steht allerdings, dass Wine spürbar mehr Leistungsreserven anfordert als KDE4.
metasymbol hat geschrieben:
Da stellt sich automatisch die Frage nach dem Sinn: Warum soll man eine Windows Laufzeitumgebung auf Linux zum "geht so laufen" bringen, um was zu bewiesen?
Man kann die Sachen durchaus benutzen, wenn man stabile Realtime bei kurzer Latenz nicht unbedingt braucht(für offlinesachen wie Sounddesign/Mastering) oder sehr viel Reservern hat oder ein Setup findet, das zufriedenstellend funktioniert.
metasymbol hat geschrieben:
Mein Setup damals war: Reaper mit diversen Freeware Synths, Lounge Lizard (Epiano), GuitarRig, die Classic Plugins, die Fish Fillets sowie BFD als Natur-Drum Sampler. Damit bin ich auf Messen gewesen ...
metasymbol hat geschrieben:
Auf dem Linux Rechner ist dank Renoise ein Instrument vorhanden, das sich ähnlich schnell und produktiv nutzen lässt wie Live,
Aber den ganzen Umfang von Live bekommt man zumindest mit vergleichbarem Workflow nicht unter Linux. Mit Seq24 und einem Effekt/Synthhost wie Qtracktor kann man ähnlich arbeiten aber nicht 1:1 genauso. Vor allem fehlt die eingebaute Granularsynthese für die Audioloops. Oder geht das mit Renoise?