metasymbol hat geschrieben:
-welche die zwar eine begrenzte Fähigkeit als Musiksystem mitbringen aber noch viele Eingriffe erfordern um wirklich optimal zu laufen, wie zB Ubuntu oder Gentoo.
Ubuntu ist die erste Linuxdistro, mit der man out of the Box mit allen wichtigen Audioprogs für Linux arbeiten kann. Wenn die Situation, die Du im Zynaddbenchmark beschreibst, gefordert wird, stösst Ubuntu an eine Grenze - bis dahin gibt es aber einen sehr brauchbaren Headroom. Ich kann die 6 Stimmen übrigens auch verwenden: wenn ich mit 11ms Latenz leben kann, lassen sich alle 6 Patches im Test mit Akkorden von drei und vier Tönen flüssig spielen.
Das ist nicht das Maximum für Linux, soviel erkenne ich gerne an (und ehrlich gesagt, kratzt es mich durchaus, das ich so eine Leistung nicht auch bei 2,5ms schon haben kann
) aber das ändert nichts daran, das man mit so einem System sehr gut und produktiv arbeiten kann. Wer softsynth nur selten oder nicht sehr intensiv benutzt, wird die Grenze kaum erreichen. Obwohl man nicht vergessen sollte, das auch Effekte CPU-Last erzeugen und wer in Ardour viel mit FX macht, wird sicherlich auch irgendwann in einen Bereich vorstossen, in dem es mit Ubuntu nicht weitergeht.
Bis dahin hat man ein System, das von Grund auf professionell gestaltet ist, in dem man die meisten Hardwarekombinationen nutzen kann, in dem vmware und andere kommerzielle Progs funktionieren und das man bedenkenlos über den Paketmanager erweitern und updaten kann - ohne befürchten zu müssen, das es Konflikte mit dem eigenen Kernel gibt.
metasymbol hat geschrieben:
Nun ist es so das zettberlins Massstab ein anderer ist als meiner oder Dana Olsons (ubuntustsudio). Zufällig sind wir aber beide die Founder von Projekten, die sich speziell mit optimierung bestehender Distributionen beschäftigen und einen full preemt rt kernel für unabdingbar halten, wenn es echt heftig zur Sache gehen soll: Hier geht es nicht nur darum mit einem Micro ein paar wavspuren in Ardour aufzunehmen (zettberlins Anwendungsgebiet) sondern um komplexe Umgebungen "low latency" und stabil zu betreiben mit sehr vielen Apps.
Dana Olson weist immer wieder darauf hin, das RT-Patches nur dann nötig sind, wenn es mit dem normalen System nicht weitergeht und auch darauf, das sowohl das Patchen als auch der Betrieb des gepatchten Kerns eine komplizierte und Risikoreiche Operation ist, nach der zum Beispiel bestimmte Programme und Hardware nicht mehr funktionieren.
metasymbol hat geschrieben:
zettberlin hat aber seine "beschränkte" Sichtweise dermassen als die "einzig wahre" hingestellt, das ich es nicht mehr hinnehmen konnte,
Nein - ich habe meine realen Erfahrungen zur Diskussion gestellt und Antworten gesucht - Du warst nun mal der erste, der mir ein Beispiel für die Existenzberechtigung der RT-Patches liefern konnte - warum hätte ich wohl vorher meine eigenen Erfahrungen verleugnen sollen?
metasymbol hat geschrieben:
Ihm fehlen einfach die Erfahrungen mit diversen AudioDistributionen
Nein, ich habe sowohl Demudi als auch die Audiovariante von MDK (thac) installiert (gehabt) beide haben mich überhaupt nicht überzeugt (obwohl ich mit MDK meine ersten richtigen Audioproduktionen in Linux gemacht habe). Erst bin ich zurück zu Suse (weil ich mit der Entwicklungsumgebung dort gut zurechtkam und mir so alles neue selber bauen konnte). Jetzt bin ich bei Ubuntu Dapper und habe nur noch einen Bruchteil der Probleme, die ich mit allen anderen Distros bisher hatte und ein System in dem man arbeiten kann, wenn man nicht 6 komplexe Synthstimmen gleichzeitig im PC berechnen lassen muss.
metasymbol hat geschrieben:
und ich denke, jetzt ist bei ihm angekommen was "wir" wollen,
Ja, ist es und ich habe übrigens auch im thread dort ein dementsprechendes statement gemacht und hier im Wiki ein paar Sachen geändert.
metasymbol hat geschrieben:
und Artikel wie der obengenannte im ubuntuforum (frei übersetzt: "dapper ist optimal für Audio - was wollt ihr noch mit einem RT Kernel")
Sehr frei übersetzt - zu frei würde ich sagen ich habe den thread so genannt:
I do very well with the standard-kernel so what is RT-patching good for...
Das würde ich so übersetzen:
Ich komme sehr gut mit dem Standardkernel zurecht also wozu sind die RT-Patches gut....
Die Frage klingt sicher provokativ, ist aber durchaus ernst gemeint - ich bin einfach bei meinem Umgang mit Audio in Ubuntu noch nicht an Grenzen gestossen - trotzdem habe ich über einen RT-Kernel nachgedacht und habe nach Argumenten DAFÜR gesucht.
metasymbol hat geschrieben:
Ich denke damit relativiert sich auch die Ausage, inwieweit sich Ubuntu als Musikstudio eignet, auf eine Gruppe von Anwendern, die ähnliches wollen wie zettberlin.
Dem stimme ich zu: wer mit seinem PC im Studio eine CD mit einer Band aufnehmen will, die ohne viele Extrasynths etc aus dem PC auskommt und/oder Satndalonehardware bevorzugt/mitbringt, kommt mit Dapper Standard zurecht. Auch wer Synths vor allem als Soundgeneratoren beim Komponieren offline (also im editor) benutzt und damit mit hohen Latenzen leben kann, ist gut bedient.
Wer
alles herausholen will, muss sich die Mühe mit dem RT-Kernel machen.