Ich nutze ja die AV Beat Edition und darin ist ja auch Wine Asio installiert. Tatsächlich hatte ich noch zu Windowszeiten wirklich ziemlich viel Software GEKAUFT. U.a. sitze ich also auf zig Native Instruments CDs, die ich, weil im Musikalienbereich tätig, kostengünstig als NFR (not for resale)-Versionen bezogen habe. Sprich ich kann sie auch nicht weiter verkaufen....
Ich hab' mal geguckt, das meiste soll angeblich unter Wine laufen. Allerdings waren erste Experimente nicht wirklich von Erfolg gekrönt. zettberlin deutete ja auch schonmal an, dass Wine Asio der wirklich beste Weg wäre, Jack zum Absturz zu bringen.
Ist der beste Weg, mit Wine Asio klarzukommen also, es wegzuwerfen?
Wine Asio gleich wegwerfen?
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Re: Wine Asio gleich wegwerfen?
Zettberlin übertreibt und macht auch immer wieder ideologisch gefärbte Aussagen.
Als Drumfix zu seligen JackLab Zeiten WineAsio entdeckt hat und daraufhin weiterentwickelte, war ich sehr beeindruckt und hab das sehr viel genutzt. Mit Reaper als Host hatte ich eine gute Basis, um diverse VST Instrumente und Ampsimulatonen zu benutzen. Wir haben mit bis zu 6 Leuten gleichzeitig "am Rechner" gejammt, bei ganz guter Latenz (RME hardware) und relativ stabil. Es gibt zwar immer wieder xruns und diverse Nebeneffekte, aber im Grunde funktionierte es sehr gut. Nur: Das gleiche Setup mit einem Windowsrechner funktioniert noch besser. Da stellt sich automatisch die Frage nach dem Sinn: Warum soll man eine Windows Laufzeitumgebung auf Linux zum "geht so laufen" bringen, um was zu bewiesen? Gut es geht eine Menge - aber ich habe einfach erwartet das ich mit nativen Linux Apps Musik mache und heute geht das auch dank zB Renoise, von dem ich auch eine NFR Lizenz habe (Musikjournalist) ganz gut.
Mein Setup damals war: Reaper mit diversen Freeware Synths, Lounge Lizard (Epiano), GuitarRig, die Classic Plugins, die Fish Fillets sowie BFD als Natur-Drum Sampler. Damit bin ich auf Messen gewesen und sogar im Fernsehen und sogar Autoandimat hat mit mir und Jan an den Edrums mal ein abgerockt. Das war eigentlich ziemlich genial. Allerdings ließ sich mein Lieblingshost, Ableton Live nicht unter WineAsio betreiben und so hab ich mir lieber einen Mac gehackt, das schont am Ende sehr viele Nerven wegen hohen Benutzerkomfort und extremer Stabilität und verbessert die Latenz nochmal immens.
Auf dem Linux Rechner ist dank Renoise ein Instrument vorhanden, das sich ähnlich schnell und produktiv nutzen lässt wie Live, aber es braucht eine zweite Applikation für Audio, was ich aber dringend für Stimme und Gitarre/Bass brauche um Live zu Loopen. Das geht zwar mit einer zusätzlichen Instanz Sooperlooper, aber damit ist wieder die Büchse der Pandora geöffnet: Noch eine Ampsimulation davor (3 Apps) noch ein paar FX und Kompression für Stimme (4 Apps)... zuviele Apps für meinen Geschmack. und so fristet heute Linux mit Renoise ein Dasein für einsame Elektrofricklerstunden. WineAsio interessiert mich gar nicht mehr. Ich will nicht frickeln, sondern Musik machen, das ist schon schwer genug
Damals: Jan (Edrums), Andi (Leadgitarre) Michael (Basssynth und Rhythmgit) beim Krachmachen mittels WineAsio auf der Froscon, was sehr gut bei den Sidux Leuten ankam
Als Drumfix zu seligen JackLab Zeiten WineAsio entdeckt hat und daraufhin weiterentwickelte, war ich sehr beeindruckt und hab das sehr viel genutzt. Mit Reaper als Host hatte ich eine gute Basis, um diverse VST Instrumente und Ampsimulatonen zu benutzen. Wir haben mit bis zu 6 Leuten gleichzeitig "am Rechner" gejammt, bei ganz guter Latenz (RME hardware) und relativ stabil. Es gibt zwar immer wieder xruns und diverse Nebeneffekte, aber im Grunde funktionierte es sehr gut. Nur: Das gleiche Setup mit einem Windowsrechner funktioniert noch besser. Da stellt sich automatisch die Frage nach dem Sinn: Warum soll man eine Windows Laufzeitumgebung auf Linux zum "geht so laufen" bringen, um was zu bewiesen? Gut es geht eine Menge - aber ich habe einfach erwartet das ich mit nativen Linux Apps Musik mache und heute geht das auch dank zB Renoise, von dem ich auch eine NFR Lizenz habe (Musikjournalist) ganz gut.
Mein Setup damals war: Reaper mit diversen Freeware Synths, Lounge Lizard (Epiano), GuitarRig, die Classic Plugins, die Fish Fillets sowie BFD als Natur-Drum Sampler. Damit bin ich auf Messen gewesen und sogar im Fernsehen und sogar Autoandimat hat mit mir und Jan an den Edrums mal ein abgerockt. Das war eigentlich ziemlich genial. Allerdings ließ sich mein Lieblingshost, Ableton Live nicht unter WineAsio betreiben und so hab ich mir lieber einen Mac gehackt, das schont am Ende sehr viele Nerven wegen hohen Benutzerkomfort und extremer Stabilität und verbessert die Latenz nochmal immens.
Auf dem Linux Rechner ist dank Renoise ein Instrument vorhanden, das sich ähnlich schnell und produktiv nutzen lässt wie Live, aber es braucht eine zweite Applikation für Audio, was ich aber dringend für Stimme und Gitarre/Bass brauche um Live zu Loopen. Das geht zwar mit einer zusätzlichen Instanz Sooperlooper, aber damit ist wieder die Büchse der Pandora geöffnet: Noch eine Ampsimulation davor (3 Apps) noch ein paar FX und Kompression für Stimme (4 Apps)... zuviele Apps für meinen Geschmack. und so fristet heute Linux mit Renoise ein Dasein für einsame Elektrofricklerstunden. WineAsio interessiert mich gar nicht mehr. Ich will nicht frickeln, sondern Musik machen, das ist schon schwer genug
Damals: Jan (Edrums), Andi (Leadgitarre) Michael (Basssynth und Rhythmgit) beim Krachmachen mittels WineAsio auf der Froscon, was sehr gut bei den Sidux Leuten ankam
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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Re: Wine Asio gleich wegwerfen?
Das ist nicht ganz falsch gesagt. Ich will darum gern meine Aussagen ein bisschen relativieren. Wine Asio ist nicht das wirkliche Problem. Vielmehr fand ich es recht eindrucksvoll, wie leistungsfähig und stabil es die Audioengine von Guitarrig, Reaper und anderen an Jack weiterleitet.metasymbol hat geschrieben:Zettberlin übertreibt und macht auch immer wieder ideologisch gefärbte Aussagen.
Dummerweise haben aber de meisten Anwendungen nicht nur eine Audioengine sondern zum Beispiel auch eine grafische Oberfläche bzw ein Frontend. Das läuft dann ganz normal mit Wine und das heißt, es läuft wohl nicht immer sehr gut. Beispiele:
Reaper unter Jacklab angebunden via WineAsio unter GNOME als Desktop.
Wechseln des Desktops und Starten von ZynaddsubFX (nur Starten, nicht benutzen) Lässt den Laden crashen.
Grafische Oberflächen von VST-Effekten erzeugen gerne mal Geisterfenster, lassen sich nicht vergrößern/verkleinern und gehen ein, wenn man sie auf einen anderen Desktop zieht.
Generell verursachen Windows-Exen via Wine deutlich spürbare Prozessorlast. Notepad++(ein simpler Texteditor, der unter Windows in 1 Sekunde startet), braucht fast eine Minute zum Start und stürzt gerne ab, wenn man ein bisschen in seinen Menüs herumwühlt.
In lmms via VEstige gestartete VST-Synths/Effekte brauchen ewig, ihre Oberfläche aufzubauen und lassen den Lüfter durchheulen. Selbst die Rumpelrausch-Veteranen, die ich mit Win98 mit 128 MBRam auf einem 700Megaherz-Prozessor gut nutzen konnte, ziehen richtig Leistung.
Aber das sind meine Erfahrungen und ich verbrauche nicht sehr viel Zeit damit, Software zu testen, die schnell den Eindruck macht, als würde sie nicht produktiv nutzbar sein.
Meine Empfehlung: einfach mal testen. Die eigentliche Leistung von Wine Asio ist sehr gut und wenn man die Software an sich vorsichtig benutzt, kann man wahrscheinlich eine ganze Reihe Programme zumindest für Spezialjobs durchaus benutzen.
Fest steht allerdings, dass Wine spürbar mehr Leistungsreserven anfordert als KDE4.
Man kann die Sachen durchaus benutzen, wenn man stabile Realtime bei kurzer Latenz nicht unbedingt braucht(für offlinesachen wie Sounddesign/Mastering) oder sehr viel Reservern hat oder ein Setup findet, das zufriedenstellend funktioniert.metasymbol hat geschrieben: Da stellt sich automatisch die Frage nach dem Sinn: Warum soll man eine Windows Laufzeitumgebung auf Linux zum "geht so laufen" bringen, um was zu bewiesen?
metasymbol hat geschrieben: Mein Setup damals war: Reaper mit diversen Freeware Synths, Lounge Lizard (Epiano), GuitarRig, die Classic Plugins, die Fish Fillets sowie BFD als Natur-Drum Sampler. Damit bin ich auf Messen gewesen ...
Aber den ganzen Umfang von Live bekommt man zumindest mit vergleichbarem Workflow nicht unter Linux. Mit Seq24 und einem Effekt/Synthhost wie Qtracktor kann man ähnlich arbeiten aber nicht 1:1 genauso. Vor allem fehlt die eingebaute Granularsynthese für die Audioloops. Oder geht das mit Renoise?metasymbol hat geschrieben: Auf dem Linux Rechner ist dank Renoise ein Instrument vorhanden, das sich ähnlich schnell und produktiv nutzen lässt wie Live,
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Re: Wine Asio gleich wegwerfen?
Aber den ganzen Umfang von Live bekommt man zumindest mit vergleichbarem Workflow nicht unter Linux. Mit Seq24 und einem Effekt/Synthhost wie Qtracktor kann man ähnlich arbeiten aber nicht 1:1 genauso. Vor allem fehlt die eingebaute Granularsynthese für die Audioloops. Oder geht das mit Renoise?
Der Satz zuende gebracht. Renoise ist als Tracker nur sehr begrenzt für Audioaufnahmen geeigenet, aber es geht, es gibt sogar einen Trick Live Loops zu tracken, was mir aber am Ende zu kompliziert ist. Höhere Audio Stretching und Granularsynthesefunktionen hat Renoise nicht. Es lässt sich nicht mal ein Drumloop "mal eben" an das Projekttempo anpassen. Nein, Ableton Live ist für meine Art Musik zu performen und zu produzieren absolut nicht zu ersetzen momentan. Aber mit Renoise kann ich zumindest den elektronischen Teil sehr gut realisieren.aber es braucht eine zweite Applikation für Audio, was ich aber dringend für Stimme und Gitarre/Bass brauche um Live zu Loopen.
Noch was zum Topic: Von EnergyXT2, das auch jedem Behringer Produkt beiliegt wird gesagt das die Windows Version mit WineAsio betrieben stabiler läuft als die native Linux Version. Für eine mikroskopische Nische auch ein Grund, warum man WineAsio nicht wegwirft. Im überigen war ich mit WineAsio dazu übergegangen, mir bestimmte Einstellungen von Plugins als Presets zu speichern und nur noch selten das Ressourcen-hungrige GUI aufzurufen. Sobald zum Beispiel das GUI von GuitarRig geschlossen war, hörten die Xruns/Knackser auf. Das Host Reaper verursacht selber kaum/keinen grafischen Overhead.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
Re: Wine Asio gleich wegwerfen?
Für meinen Geschmack ist das ein Hauptproblem mit NI Plugins: sie fressen tierisch viel Leistung. Darum habe ich zu Schluss kaum upgegradet. 1GB für Guitar Rig ist eindeutig zuviel. Ich schätze mal unter Wine ASIO würde die Mindestanforderung + ein bisschen mehr fällig. sehe ich das richtig?
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Re: Wine Asio gleich wegwerfen?
Also auf meinem "Mac" frisst GR4 (Standalone CoreAudio) mal gerade 80 -100 MB Ram je nach Preset. Ich finde NI Plugins eigentlich ganz OK von der Performance und Zuverlässigkeit, aber für WineAsio nur mit Einschränkungen.stevie777 hat geschrieben:Für meinen Geschmack ist das ein Hauptproblem mit NI Plugins: sie fressen tierisch viel Leistung. Darum habe ich zu Schluss kaum upgegradet. 1GB für Guitar Rig ist eindeutig zuviel. Ich schätze mal unter Wine ASIO würde die Mindestanforderung + ein bisschen mehr fällig. sehe ich das richtig?
Es ist immer schlecht, Emulationen oder Wrapper zu benutzen, die klauen von der Natur der Dinge her Performance. Es ist allerhöchstes eine Notlösung, aber sicher nicht für den alltäglichen Workflow des anspruchsvollen Produzenten und Musiker. Diese sollten immer die am besten unterstützten Schnittstellen benutzen: LV2 für Linux finde ich sieht wirklich vielversprechend aus. Aber es fehlt noch einiges und auch die OSX Unterstützung muss besser werden damit mehr LV2 Plugins entwickelt oder portiert werden. Das dauert alles noch meiner Erfahrung nach ein paar Jahre, bis wir mit halbwegs da sind wo heute AU oder VST ist auf den nativen Plattformen.
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