ungleichklang hat geschrieben:
Punkt 3) Habe Deine Hints befolgt und Renoise mal ausprobiert ... mit Trackern arbeiten ist mir zwar noch fremd, aber es läuft ziemlich stabil und erfüllt alles was ich (glaube ich) brauche. Weitertest ... sieht aber stark nach kaufen aus.
Ja, korrekt, "taktik" der Chefentwickler von Renoise hat mich nämlich "bestochen" mit einer NFR (Gratis Journalisten Lizenz - "Not For Resale"), in der Szene gute Reviews über Renoise abzugeben - was mir überhaupt nicht schwerfällt, den ich bin wahrlich überzeugt. Ich gehe da konform mit Peter Kirn von CDM, der sehr offen Linux, DIY, freie Software propagiert aber auch sehr realistisch ist als Musiker was die Möglichkeiten betrifft und selber OSX/Live Nutzer ist.
Peter Kirn von CDM hat geschrieben:Renoise is a reason to run Linux, and Linux a reason to run Renoise, if you hadn’t guessed that yet. No, seriously, you’ll enjoy it. (I always feel like it’s telling someone to go vegan. Linux can actually be fun. And you still get to eat bacon.)
Quelle CDM
Seit Renoise diesen Matrix View hat, kann sogar ich ziemlich produktiv damit arbeiten, Tracker waren nie meine Welt und andere "oldschool" Tracker sind auch nichts für mich. Einzig Renoise hat den Sprung nach 2010 geschafft und mich dazugebracht, ein wenig umzulernen. Für echte klassische Electronica, DnB, Ambient, Electro, House und alle Artverwandten hat sich Renoise für mich als inspirierendes Werkzeug entpuppt. Man arbeitet anders, aber garantiert nicht schlechter.
Und noch was: Nur weil ich hauptsächlich Mac nutze für Produktivität, heißt das nicht, das ich Linux ablehne oder für schlecht halte. Es ist, was ProAudio betrifft eine experimentelle Plattform und sollte auch so behandelt werden. Experimentelle Dinge können funktionieren oder auch nicht. Es ist toll wenn sie es tun, aber Linux ist und will keine Ersatz für Windows sein; Ein Mac/Hackintosh hingegen kann ein "Ersatz" für Windows sein, weil die (für mich) wesentlichen Dinge zuverlässig funktionieren. Und was heißt hier Ersatz, nach zwei Jahren OSX kommt mir Windows wie ein schlechter Ersatz vor.
Aber mit Renoise kann man auch als "Plugin Elektroniker"
endlich "stabil" mit Linux arbeiten, wenn man die relativ hohen Einstiegshürden nehmen kann - nämlich erstmal die Distro auf Audio zu optimieren und dann das neue Konzept eines Trackers sich zu eigen machen. Auch ein Renoise Anwender mit Plugins kommt nicht am RT Kernel vorbei, auch wenn sich die Audioengine mit niedriger Latenz direkt auf ALSA starten lässt. Wie gut die Performance von Renoise 2.6 ist, wenn noch JACK dazwischen ist, ist von sehr vielen Faktoren abhängig, ob das rund läuft. Am besten hat sich bei mir bewährt, wenn ich das Grundarrangement mit Renoise auf ALSA gemacht habe, das fertige Projekt dann im JACK Verbund zu öffnen und tunlichst zu vermeide, irgendwelche VST oder DSSI GUIs zu öffnen oder die Presets der Instrumente zu wechseln.
Extrem buggige Plugins, die den X Server lahmlegen, tun dies aber auch, wenn Renoise auf ALSA läuft. Diese Plugins schiebt man am besten nach /dev/null. An diesen X Runs ist einzig dieser völlig veraltete X Server schuld, der endlich ausgewechselt gehört. Auch Linux braucht eine grafische Anbindung, die mit den Anforderungen heutiger Anwendungen mitkommt. Auf einem "modernen" OS fängt der Grafikserver solche Bugs auf und beendet allerhöchstens das Plugin Host.
"Oh der böse metasymbol redet wieder den süßen dicken Pinguin schlecht, jetzt sagt er sogar das X11 veraltet ist wie gemein"