Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Verfasst: Fr Dez 03, 2010 10:03 am
DAS stimmt nun einmal gar nicht und eigentlich weist Du das auch. Denn meine zugegeben ungeschätzte Meinung ist einfach die, dass vergleichsweise geballte Form der Spendenaufrufe bei Ardour genau diesen sozialen Aspekt in den Hintergrund drängt. Und ich lasse mich von niemanden beleidigen, auch von Dir nicht, brummer. Ich nutze nichts und niemanden aus, das ist eine Frechheit.brummer hat geschrieben: Gewinn-orientiert seid Ihr hier, denkt nur an euren eigenen Spaß, und wie Ihr Open Source am besten ausnützen könnt, das geht mir gewaltig auf die Eier. Open Source hat einen Sozialen Aspekt, der an euch (mit euch meine ich hier Steve und Meta) komplett vorbeigeht.
Ich habe mich sehr interessiert mit Linux-Audio beschäftigt, eben weil mir die Idee von freier Software vom Grundsatz her eigentlich wegweisend erscheint. Ich bin ein absoluter Ubuntu-Fan und nutze die freie Software nicht, weil ich keine Kaufsoftware hätte und oder mir keine Leisten könnte. Ich habe reichlich davon (Cubase SX, NI Reaktor 3-5.5/ Guitarrig 1-3/ Battery1+2/Vokator/B4/Intakt/Mouth, Reason2.5, Wavelab, Microsoft Office, Photoshop uvm.)
brummer, Du weist, dass ich durchaus auch in der Lage bin, lobende Worte für Linux zu finden. Es ist absolut albern, mich nun als alter Stänkerer hinstellen zu wollen Wenn ich allerdings Kritik anbringen möchte, will ich es tun können, genauso wie jedes Lob hier leicht zu platzieren ist!
Ehrlich gesagt, bin ich sehr verwundert, wie absolut unmöglich es ist, Kritik an der Spendenpolitik von Ardour zu äußern. Warum ist es offensichtlich so schwer zu ertragen, dass sie als "Schnorrerei" wahrgenommen werden kann? Vielleicht ist das ein Gedanke, der auch anderen beim Download des Programms durch den Kopf schießt, die ihre Meinung nicht äußern?
Leute, wie frei ist freie Software im einzelnen, wenn man nicht frei seine Meinung äußern kann?
Etwas wofür dieser "PD" nun wirklich nichts kann: Sein Name löst in mir mittlerweile so etwas wie eine allergische Reaktion aus. Es zeigt sich nämlich das gleiche Phänomen wie bei Bill Gates und Steve Jobs. Die Software und deren preisliche Gestaltung werden nur als so gut/so schlecht wahrgenommen, wie deren Image gut oder schlecht gepflegt ist.
Wenn in diesem Forum jemand Ardour sagt, wird "PD" verstanden. Das kann nicht richtig sein, weil Ardour schlichtweg nicht den gleichen Bekanntheitsgrad hat, wie Microsoft oder Mac. Die Annahme, wer Ardour "angreift", will womöglich nur einen gewissen "PD" beleidigen, führt also zwangsläufig auf die falsche Fährte.
Leute, es ist für mich einfach so gelaufen: Ich lade eine im Software-Center von Ubuntu freie Sequenzer-Software namens "Ardour" runter und fange an, mich mit ihr zu beschäftigen. Beim ersten Mixdown kommt ein Spendenaufruf und ich denke auch noch "Das ist ok, kann man machen". Nach einem Haufen Probleme u.a. mit Ardour, wird mir geraten, die Sources runterzuladen und zu kompilieren. Damit war ich als Linux-Neuling ein ganzes Wochenende beschäftigt. Und während dieses Wochenendes fühlte ich mich regelmäßig zum Spenden aufgerufen.
Ich habe alle mir möglichen Distris getestet. Das hat zur Folge, dass ich jedes Mal Ardour neu installieren musste und neu zum Spenden aufgerufen wurde. Das hat mich letztlich extrem genervt.
Und jetzt höre ich mir an, motz nicht so viel rum, benutz doch wieder Windows, wenn alles so scheiße ist.
Leute, ich habe wirklich eine Menge Zeit in Linux gesteckt, weil ich die Ideologie dahinter so erstrebenswert fand. Bevor Ardours Spendenmantra mich anfing zu nerven, hatte ich mich schon intensiv in die Software eingearbeitet, genau wie ich mich in eine Menge anderer Anwendungen unter Linux rein gearbeitet habe, nämlich weil ich die Ideologie und die sozialen Aspekte von Linux, GNU/GPL usw. für gut und richtig halte.
Ich habe versucht, mit Humor auf diesen "PD"-Kult zu reagieren, weil es anders überhaupt keinen Sinn zu machen scheint. Das Problem ist, lädt man das Programm im Software-Center von Ubuntu runter, steht da nix von "die Kult-Software der Linux-Ikone Paul Davis" Wenn ich die Reaktionen auf meine Spendenkritik hier lese, stelle ich fest, dass ich offensichtlich eine Software in der Annahme völlig falscher Tatsachen runter geladen habe.
Vielleicht sollte ich wirklich einmal Kontakt mit diesem "PD" aufnehmen und im Raten, Merchandise zu verkaufen. Z.B. PD-Shirts, PD-Bettwäsche, einen kleinen PD-Schrein usw. Damit ließe sich mit der Zeit vielleicht mehr verdienen und würde es irgendwann hoffentlich möglich machen, auf den anderen Spendenkram zu verzichten. Es wäre zumindest zum heutigen Stand der Dinge der ehrlichere Weg, das ideologisch eigentlich gar nicht freie Ardour zu finanzieren.
Aber was tippe ich hier eigentlich noch. Es ist eh reine zeitverschwendung.
Ach so brummer: ich will fair sein. Ich habe mein guitarix-Video und die Soundbeispiele heute gelöscht.Du musst Dich also nochmal um deine Website kümmern. Du wirst aber mit Sicherheit Material finden, das ideologisch reiner gefärbt und nicht so sehr von Eigennutz geprägt ist, wie meines.