metasymbol hat geschrieben:
Nur ein Arrangment mit 6 Softsynths, 2Samplern, 2 Sequenzern, Jack-Rack und womöglich noch VST kram - na da geht selbst mein fetter Superrechner viel leichter in die Knie als bspw mit etwas vergleichbaren in eXT auf Windows.
Ich finde es bemerkenswert, das ein derartiger overkill bei Dir überhaupt stabil und nutzbar läuft
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In Ubuntukreisen lese ich öfter, das sich Leute fragen, warum sie ihr System überhaupt patchen sollen, wo es doch out of the box schon so gut läuft - die verweise ich dann zuweilen auf Dein Zynadd-Benchmark, mit dem Du mich auch überzeugt hast, das ein normales Linux für Audio Grenzen hat...
Und trotzdem:
ich kenne nur wenig gute Musik, die mit 6 Softsynths, 2 Samplern und dutzenden FX gleichzeitig arrangiert ist und die wird dann normalerweise grösstenteils mit Hardwaresynths und Musikern aufgenommen und nicht vollständig in *einem* Computer erzeugt.
In der Tat hätte man die meisten guten Platten der letzten 4-5 Jahre (Killing Joke, PJ Harvey, Viovod, Johnny Cash, Tool, Sigur Ros etc etc etc) ohne weiteres mit Ardour, ams, Zynadd und ein paar LADSPA-Effekten produzieren können - weil bei solchen Produktionen immer noch Instrumente und Stimmen aufgenommen und gemixt werden. Im Rechner erzeugte Sounds spielen sicherlich eine wichtige Rolle und werden auch bei einigen dominierend benutzt aber letzlich kann man wenigstens 80 Prozent der relevanten Musikproduktionen auch ganz ohne Softsynths und Software-Effekte abwickeln.
metasymbol hat geschrieben: Ich will auch mal wieder richtig Musik ausarbeiten und nicht immer nur Fragmente zusammensammeln.
Ich seh das halt nicht mit dem verklärten Blick eines experimental- elektronikers, (obwohl ich das auch sein kann) sondern mir gehts um den ganz normalen Musiker wie mein zB Kumpel Sören (Mit dem ich auch auf der LAC war), der mir auf seine Art vielmehr zeigt was auf Linux nicht geht. Unbeschwertes, intuitives kreativsein mit virtuellen Instrumenten etc jedenfalls stösst oft an derbe Grenzen.
Es ist wohl so, das bestimmte Methoden zum Musikmachen mit Linuxaudio nicht funktionieren. Das sind ganz bestimmte Methoden, die sicher von vielen bevorzugt werden aber es sind nicht die einzigen und es sind auch nicht die, die überwiegend eingesetzt werden, wenn professionell Musik produziert wird. Ich denke nicht, das viele Musikproduktionen die Möglichkeiten von z.B. Cubase SX auch nur zu 20% auslasten würden - normalerweise werden Dinge getan, die mit ARDOUR alleine zu machen sind und in einigen Fällen werden wohl noch ein paar Effekte eingesetzt, sicher gibt es viele Platten, auf denen VST-Synths zu hören sind aber eher selten mit 6 komplexen Sounds gleichzeitig...
metasymbol hat geschrieben:
Und das finde ich wichtig, das das auch irgendwann mit Linux leicht geht wie jetzt schon mit Mac oder Windows Apps. Und dafür setze ich mich massiv ein.
Da stimme ich Dir vollständig zu, ich finde es auch ausgesprochen erfreulich, wenn gute kommerzielle Software zu anständigen Preisen für Linux verfügbar wird - aber das heisst nicht, das man mit Linux nicht schon jetzt die meisten musikalischen Stile (und ganz sicher nicht nur "experimentelle Elektronik") produzieren könnte:
http://www.nquit.com/bleed
http://www.emvg.net/esa/shesnotahumanbeing.ogg
http://www.cs.bath.ac.uk/~jmn20/Noah_final.ogg
Das sind einfach 3 sehr unterschiedliche Stücke von hunderten, die jetzt schon produzierbar sind (und zwar auch schon mit höchst unterschiedlichen Methoden), Du wirst auch sicher Dana Olsons Band RIVIR kennen - die haben sogar einige sehr beachtliche Sachen nur mit Audacity gemacht...