Ubuntu Dapper Drake - übertrifft meine Erwartungen

hier geht es um alles, was mit speziellen audio-distributionen oder komplettpaketen wie agnula oder dem planet ccrma zusammenhängt ...
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metasymbol
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Beitrag von metasymbol »

Also gleicher Komputer, amd2200, envy24, 1GB ram, gleiches Jack Setup)
anstatt SUSE 10.0 JAD - siehe http://jacklab.net/phpBB2/viewtopic.php?t=26 (ziemlich weit unten)

Hier und jetzt:
Ubuntu 6.06 "out of the universe" Zynaddsubfx

Presets: (Alle auf MidiChan 1)

Layer 1 -Sequence2
Layer 2 -Impossible Dream1
Layer 3 -Analogpad1 :nono:
Layer 4 -StringsPad1 :nono:
Layer 5 -Wind :nono:
Layer 6 :nono:

System Effekt 1 Reverb (defaulteinstellungen)

Ab den dritten Layer bekommt man bei Akkordwechseln heftige xruns und Ausetzer, ab dem vierten layer sind die Ausetzer sehr heftig. Tausende xruns. Das heisst, die rt ist mehr als bescheiden, wenn echte Last kommt.

Das ist hier ein durchaus praxisbezogenes Beispiel und keine Konstruktion. So sehen die Setups heutiger Musiker aus ;) Von dem oben beschriebenen grösseren Beispiel sehe ich jetzt erstmal ab .
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:
Also der JAD Kernel für 10.0 ist kein selbstgebastelter Kram zum einen, zweitens gibt es sowas wie Grub und Partitionen (Ich hab auf dem einen Rechner hier 4 Systeme: Kubuntu, SUSE 10, SUSE 10.1 und XP Home) und ausserdem gibt es die möglichkeit auf einem System mehrere Kernel nebeneinander zu Installieren (initrd/vmlinuz-auch wieder mit Grub wählbar). Auf meinem SUSE 10.0 allerdings mach ich auch alle Büroarbeiten (Bin ja auch selbständig) - auch ich mag ein System für alles..
Zunächst: ich habe den jad-kernel nie als "selbstgebastelt" und schon gar nicht als "Kram" bezeichnet. Überhaupt habe ich nie ein schlechtes Wort über jad verloren - ich habe im Gegenteil Dich aufgemuntert, als Du nach dem Erstkontakt mit Ubuntu Deine ganze Arbeit als vertane Zeit eingestuft hast.

Warum ich jad bisher nie installiert habe hat 3 Gründe:

1.) ich habe sehr wenig Zeit und muss mich für eine Sache entscheiden, wenn ich mich mit Linuxaudio beschäftige.

2.) Das laufende Suse 9.3, das ich hatte, liess sich mit den jad-sachen nicht aufmöbeln

3.) Suse 10.0 hat mich nicht überzeugt, ich habe es auf einem alten Notebook, das hier als Server dient und es hat eine ganze Reihe Probleme, die auf weitere hinweisen - teilweise lösbare, andere, die kaum zu handeln sind (Multimedia nur aus fehlerhaften Packmanrepos, völlig verkorkster Umgang mit Scannern, vertrackte und fehlerhafte Routing/Firewall-Einstellungen etc etc.)

metasymbol hat geschrieben: Ein guter Performance Test ist der Zynaddsubfx Test: Subjektives Empfinden durch unbestechliche Benchmarks erstetzen.
Genau nach dieser Antwort hatte ich gesucht :)

Ich mache nicht sehr viel mit komplexen Synthsounds, ich bastle mehr an Wavefiles und nehme vom Mikro auf - daher kam ich bisher wohl nie an diese Grenze. Jedenfalls zeigt mir der von Dir beschriebene Test folgendes:

zynadd mit 8 Stimmen (diverse Wellenformen, sinus,rec,saw etc, keine Effekte, kein Sub/Pad-Synth)

jackd mit 1.45 ms (32/44100):
vereinzelte xruns bei schnell hintereinander gespielten Tönen, regelmässige xruns ab 3 Tönen, Kratzer ab 4.


jackd mit 5.8ms (128/44100):
einige xruns ab ca. 32 Tönen ...... - das sind dann nach Adam Riese 256 Stimmen - bei an sich schon absurden 28 Tönen (224 Stimmen) läuft Zynadd scheinbar völlig Fehlerfrei.

Nun heisst das für mich einerseits, das der Dapperkernel durchaus eine Grenze hat, die bei Latenzen unter 5 ms auch im echten Betrieb erreicht wird, andererseits aber auch, das man damit durchaus objektiv gut arbeiten kann, wenn man Latenzen zwischen 5 und 8 ms hinnehmen kann.

Auch jeden Fall weiss ich jetzt, wozu der RT-Kernel gut ist und das es sich tatsächlich lohnt, sich die Mühe zu machen.

:)
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linuxchaos
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Beitrag von linuxchaos »

metasymbol hat geschrieben:Eigentlich sind die Unterschiede zwischen diversen Linuxdistributionen nicht sooo gross...
ja genau, den eindruck habe ich auch immer mehr. wir haben hier jetzt immer wieder festegestellt, das jeder mit einer andere distribution gute und schlechte erfahrunge geamcvht hat, als der andere...

und das muss auch nicht unbedingt am kernel liegen. ich hatte bei redhat/fedora mit zu vielen spuren irgendwann massig xruns und mit hdparm konnte ich dann nochmal gut was rausholen. jetzt bin ich bei debian gelandet und habe normalerweise keine probleme mit xruns, wenn welche kommen, bringt hdparm nix mehr. das liegt jetzt aber nicht daran, dass debian besser ist oder das hdparm bei debian schlechter (und auch nicht am kernel), sondern daran, dass die standart-festplatteneinstellungen bei debian eben erstmal anders sind...

also meiner meinung nach alles relativ egal. ich verwende debian u.a. deshalb, weil ich mit agnula einen fertigen kernel habe, an dem ich eben nichts mehr patchen muss, das geht mit fedora+ccrma und suse+jacklab aber wohl auch ...

man entscheidet sich also eher aus imagegründen für eine distribution (so wie die meisten raucher im blindtest auch die "falschen" marken wählen) 8-) .
ich verwende debian also, weil es die grösste und älteste dirstibution ist, die völlig unabhängig von einer grossen firma ist und das finde ich symphatisch - mehr nicht!

ist jetzt ein wenig übertrieben und ich verfalle ja auch immer mal wieder in diese diskussionen, aber eigentlich passen die garnicht zu uns hier :wink:

also lieber wieder mehr gedanken machen, wie es mit linuxaudio weiter bergauf geht.

grüsse l.chaos
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:
Layer 1 -Sequence2
Layer 2 -Impossible Dream1
Layer 3 -Analogpad1 :nono:
Layer 4 -StringsPad1 :nono:
Layer 5 -Wind :nono:
Layer 6 :nono:

System Effekt 1 Reverb (defaulteinstellungen)
.
Alles klar, jetzt bin ich überzeugt :)

Ich habe hier die gleichen Resultate (mir war zunächst nicht klar, das Du mit "Stimmen" "Instrumente" nennst. - habe mit softsynths nicht soo viel zu tun - siehe oben)
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Beitrag von metasymbol »

zettberlin hat geschrieben:
metasymbol hat geschrieben:
Layer 1 -Sequence2
Layer 2 -Impossible Dream1
Layer 3 -Analogpad1 :nono:
Layer 4 -StringsPad1 :nono:
Layer 5 -Wind :nono:
Layer 6 :nono:

System Effekt 1 Reverb (defaulteinstellungen)
.
Alles klar, jetzt bin ich überzeugt :)

Ich habe hier die gleichen Resultate (mir war zunächst nicht klar, das Du mit "Stimmen" "Instrumente" nennst. - habe mit softsynths nicht soo viel zu tun - siehe oben)
Ähem also ich spiele 3 + 1 Stimme also 4 Stimmen pro Layer. Bei einem echten RT Kernel dürften erst ab dem siebten Layer knackser auftreten.

An linuxchaos: Es ist doch gut das wir hier auch kontrovers diskutieren. zettberlin hatte bisher immer eine ganz andere Vorstellung von RT performance als diverse andere, mir war das heute mal wieder im ubuntuforum aufgefallen und ich dachte, ich führe diese Diskussion lieber hier und in deutsch. ist doch toll: Auch sowas bringt AudioLinux voran, weil wir uns besser verstehen. Sei sicher, einige wunderbare Dinge geschehen die nächste Zeit.
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:ist doch toll: Auch sowas bringt AudioLinux voran, weil wir uns besser verstehen. Sei sicher, einige wunderbare Dinge geschehen die nächste Zeit.
Absolut Deiner Meinung!!

Ich habe keinerlei Probleme damit, das kontrovers diskutiert wird und ich finde es auch sehr erfreulich, wenn mir jemand eine neue Sicht auf ein Thema vermittelt.
Diese RT-Kernel / Dapper Standard - Geschichte hat mir wirklich zu Schaffen gemacht. Wenn die Sachen, die ich typischerweise mache 1a funktionieren, warum dann der Aufwand?
Jetzt weiss ich warum :D :D
Eine neue Erkenntnis ist mir allemal lieber als meine alte Meinung ;-)
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Beitrag von linuxchaos »

also ich wollte hier auch keine kontroversen diskussionen unterbinden. natürlich soll auch sowas mal diskutiert werden. das thema bietet jedoch auch die möglichkeit, sich jetzt wochenlang irgendwelche individuellen erfahrungen mit distributionen zu verstricken. dadurch kann die eigene lust zum drüber reden irgendwann sinken und es kann linux-neueinsteiger abschrecken (nach dem motto: oh nein, linux ist so kompliziert, da gibt es alleinen seitenlange diskussionen über die passende distribution)...

also wie gesagt: ruhig fleissig und kontrovers diskutieren, aber nie vergessen, welch kleinen stellenwert die distributiosnwahl eigentlich hat...

grüsse l.chaos
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Beitrag von metasymbol »

linuxchaos hat geschrieben:also ich wollte hier auch keine kontroversen diskussionen unterbinden. natürlich soll auch sowas mal diskutiert werden. das thema bietet jedoch auch die möglichkeit, sich jetzt wochenlang irgendwelche individuellen erfahrungen mit distributionen zu verstricken. dadurch kann die eigene lust zum drüber reden irgendwann sinken und es kann linux-neueinsteiger abschrecken (nach dem motto: oh nein, linux ist so kompliziert, da gibt es alleinen seitenlange diskussionen über die passende distribution)...

also wie gesagt: ruhig fleissig und kontrovers diskutieren, aber nie vergessen, welch kleinen stellenwert die distributiosnwahl eigentlich hat...

grüsse l.chaos
Es geht eigentlich gar nicht so sehr um Distributionsfragen, sondern um was sehr grundsätzliches: Was will ein Musiker mit einer Distribution? Und da gibt es geeignete und weniger geeignete,
-welche die die einen RT Kernel mitbringen und für den produzierenden Musiker optimiert sind, DeMuDi, Musix,
-welche die nach ein paar Eingriffen zum Musiksystem ausgebaut werden können, Fedora mit Planet CCRMA, SUSE mit JackLab und
-welche die zwar eine begrenzte Fähigkeit als Musiksystem mitbringen aber noch viele Eingriffe erfordern um wirklich optimal zu laufen, wie zB Ubuntu oder Gentoo.

Nun ist es so das zettberlins Massstab ein anderer ist als meiner oder Dana Olsons (ubuntustsudio). Zufällig sind wir aber beide die Founder von Projekten, die sich speziell mit optimierung bestehender Distributionen beschäftigen und einen full preemt rt kernel für unabdingbar halten, wenn es echt heftig zur Sache gehen soll: Hier geht es nicht nur darum mit einem Micro ein paar wavspuren in Ardour aufzunehmen (zettberlins Anwendungsgebiet) sondern um komplexe Umgebungen "low latency" und stabil zu betreiben mit sehr vielen Apps.

zettberlin hat aber seine "beschränkte" Sichtweise dermassen als die "einzig wahre" hingestellt, das ich es nicht mehr hinnehmen konnte, immerhin haben wir einige Berührungspunkte und ich denke wir werden in Zukunft noch viel miteinander zu tun haben. Ich wollte zettberlin beweisen, das wir nicht irgendwelche kranken "pimp my linux" Typen sind, sondern es durchaus Sinn macht, sein System auf AudioRT zu optimieren. Gleichzeitig möchte ihm zeigen das das alles garnicht sooo schlimm ist, wie er denkt und nicht mit einem Verlust an Stabilität einhergeht.

Ihm fehlen einfach die Erfahrungen mit diversen AudioDistributionen und ich denke, jetzt ist bei ihm angekommen was "wir" wollen, und Artikel wie der obengenannte im ubuntuforum (frei übersetzt: "dapper ist optimal für Audio - was wollt ihr noch mit einem RT Kernel") aufgrund dieses Missverständnisses beruhen. Das ist jetzt wohl aber geklärt.

Ich denke damit relativiert sich auch die Ausage, inwieweit sich Ubuntu als Musikstudio eignet, auf eine Gruppe von Anwendern, die ähnliches wollen wie zettberlin.
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Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben: -welche die zwar eine begrenzte Fähigkeit als Musiksystem mitbringen aber noch viele Eingriffe erfordern um wirklich optimal zu laufen, wie zB Ubuntu oder Gentoo.
Ubuntu ist die erste Linuxdistro, mit der man out of the Box mit allen wichtigen Audioprogs für Linux arbeiten kann. Wenn die Situation, die Du im Zynaddbenchmark beschreibst, gefordert wird, stösst Ubuntu an eine Grenze - bis dahin gibt es aber einen sehr brauchbaren Headroom. Ich kann die 6 Stimmen übrigens auch verwenden: wenn ich mit 11ms Latenz leben kann, lassen sich alle 6 Patches im Test mit Akkorden von drei und vier Tönen flüssig spielen.
Das ist nicht das Maximum für Linux, soviel erkenne ich gerne an (und ehrlich gesagt, kratzt es mich durchaus, das ich so eine Leistung nicht auch bei 2,5ms schon haben kann ;-) ) aber das ändert nichts daran, das man mit so einem System sehr gut und produktiv arbeiten kann. Wer softsynth nur selten oder nicht sehr intensiv benutzt, wird die Grenze kaum erreichen. Obwohl man nicht vergessen sollte, das auch Effekte CPU-Last erzeugen und wer in Ardour viel mit FX macht, wird sicherlich auch irgendwann in einen Bereich vorstossen, in dem es mit Ubuntu nicht weitergeht.

Bis dahin hat man ein System, das von Grund auf professionell gestaltet ist, in dem man die meisten Hardwarekombinationen nutzen kann, in dem vmware und andere kommerzielle Progs funktionieren und das man bedenkenlos über den Paketmanager erweitern und updaten kann - ohne befürchten zu müssen, das es Konflikte mit dem eigenen Kernel gibt.
metasymbol hat geschrieben: Nun ist es so das zettberlins Massstab ein anderer ist als meiner oder Dana Olsons (ubuntustsudio). Zufällig sind wir aber beide die Founder von Projekten, die sich speziell mit optimierung bestehender Distributionen beschäftigen und einen full preemt rt kernel für unabdingbar halten, wenn es echt heftig zur Sache gehen soll: Hier geht es nicht nur darum mit einem Micro ein paar wavspuren in Ardour aufzunehmen (zettberlins Anwendungsgebiet) sondern um komplexe Umgebungen "low latency" und stabil zu betreiben mit sehr vielen Apps.
Dana Olson weist immer wieder darauf hin, das RT-Patches nur dann nötig sind, wenn es mit dem normalen System nicht weitergeht und auch darauf, das sowohl das Patchen als auch der Betrieb des gepatchten Kerns eine komplizierte und Risikoreiche Operation ist, nach der zum Beispiel bestimmte Programme und Hardware nicht mehr funktionieren.

metasymbol hat geschrieben: zettberlin hat aber seine "beschränkte" Sichtweise dermassen als die "einzig wahre" hingestellt, das ich es nicht mehr hinnehmen konnte,
Nein - ich habe meine realen Erfahrungen zur Diskussion gestellt und Antworten gesucht - Du warst nun mal der erste, der mir ein Beispiel für die Existenzberechtigung der RT-Patches liefern konnte - warum hätte ich wohl vorher meine eigenen Erfahrungen verleugnen sollen?
metasymbol hat geschrieben: Ihm fehlen einfach die Erfahrungen mit diversen AudioDistributionen
Nein, ich habe sowohl Demudi als auch die Audiovariante von MDK (thac) installiert (gehabt) beide haben mich überhaupt nicht überzeugt (obwohl ich mit MDK meine ersten richtigen Audioproduktionen in Linux gemacht habe). Erst bin ich zurück zu Suse (weil ich mit der Entwicklungsumgebung dort gut zurechtkam und mir so alles neue selber bauen konnte). Jetzt bin ich bei Ubuntu Dapper und habe nur noch einen Bruchteil der Probleme, die ich mit allen anderen Distros bisher hatte und ein System in dem man arbeiten kann, wenn man nicht 6 komplexe Synthstimmen gleichzeitig im PC berechnen lassen muss.
metasymbol hat geschrieben: und ich denke, jetzt ist bei ihm angekommen was "wir" wollen,
Ja, ist es und ich habe übrigens auch im thread dort ein dementsprechendes statement gemacht und hier im Wiki ein paar Sachen geändert.
metasymbol hat geschrieben: und Artikel wie der obengenannte im ubuntuforum (frei übersetzt: "dapper ist optimal für Audio - was wollt ihr noch mit einem RT Kernel")
Sehr frei übersetzt - zu frei würde ich sagen ich habe den thread so genannt:

I do very well with the standard-kernel so what is RT-patching good for...

Das würde ich so übersetzen:

Ich komme sehr gut mit dem Standardkernel zurecht also wozu sind die RT-Patches gut....

Die Frage klingt sicher provokativ, ist aber durchaus ernst gemeint - ich bin einfach bei meinem Umgang mit Audio in Ubuntu noch nicht an Grenzen gestossen - trotzdem habe ich über einen RT-Kernel nachgedacht und habe nach Argumenten DAFÜR gesucht.
metasymbol hat geschrieben: Ich denke damit relativiert sich auch die Ausage, inwieweit sich Ubuntu als Musikstudio eignet, auf eine Gruppe von Anwendern, die ähnliches wollen wie zettberlin.
Dem stimme ich zu: wer mit seinem PC im Studio eine CD mit einer Band aufnehmen will, die ohne viele Extrasynths etc aus dem PC auskommt und/oder Satndalonehardware bevorzugt/mitbringt, kommt mit Dapper Standard zurecht. Auch wer Synths vor allem als Soundgeneratoren beim Komponieren offline (also im editor) benutzt und damit mit hohen Latenzen leben kann, ist gut bedient.
Wer alles herausholen will, muss sich die Mühe mit dem RT-Kernel machen.
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Beitrag von Mitsch »

zettberlin hat geschrieben: Wer alles herausholen will, muss sich die Mühe mit dem RT-Kernel machen.
Wemm ich das aber richtig verstanden habe, ist für diese Lücke ubuntustudio zuständig, ähnlich wie - so stelle ich es mir vor - "Planet CCRMA" für Fedora. Ich bin nach wie vor auf der Suche nach einer brauchbaren 64bit-Distro für Audio. 64Studio tritt irgendwie auf der Stelle, aber es scheint bisher keine Alternative zu geben. Allerdings gibt es den Dapper ja schon offiziell für 64bit. Als ich diesen Thread gesehen habe, dachte ich schon: Mann, das wäre die Lösung. Ubuntu ist ja auch sonst eine recht brauchbare Distro. Falls über ubuntustudio 64bit-taugliche Ergänzungen zu kriegen wären, wären die Tage von 64Studio auf meinem Rechner gezählt...
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Beitrag von linuxchaos »

Mitsch hat geschrieben:64Studio tritt irgendwie auf der Stelle,...
sehr schade, der vortrag über studio64 auf der lac klang für mich eigentlich ganz vielversprechend.
wenn ich das richtig in erinnerung habe, war eines der probleme, die auf der lac angesprochen wurden, das magelnde feedback. die entwickler haben nur ihren eigenen privat-rechner und keine(n) weiteren testrechner.
regelmässiges feedback von z.b. dir könnte also massiv dazu beitragen, dass es vorangeht...

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Beitrag von metasymbol »

Mitsch hat geschrieben: Wemm ich das aber richtig verstanden habe, ist für diese Lücke ubuntustudio zuständig, ähnlich wie - so stelle ich es mir vor - "Planet CCRMA" für Fedora.
Oder wie JackLab für SUSE. Es hat lange gedauert bis wir jemanden (Appleonkel) gefunden haben, der es wagt, den SUSE Standardkernel mit rt-full-preemt zu patchen, ohne dabei allzuviele Treiber draufgehen zu lassen und die Standardfeatures zu erhalten.
Und genau auch da liegt das Problem bei ubuntustudio: Es hat sich noch niemand gefunden der diesen Hack wagt. Kernels wie die von SUSE oder Ubuntu haben oft bis zu 60 patches und sind dabei fast undokumentiert, schwer nachzuvollziehen für dritte. Drücken wir also ubuntustudio die Daumen das sie ihren Kernelhacker finden.
64Studio tritt irgendwie auf der Stelle,...
Ich denke alle Versuche, eine 64bit AudioDistribution zu entwickeln werden die nächsten Jahre auf der Stelle treten: es gibt nämlich kaum Entwickler, die Code für 64bit optimieren und was die Treiberunterstützung betrifft ist noch vieles in Argen.

64Studio hab ich mal ausprobiert, aber das scheitert, wie die meisten Debians an meiner matrox550 PCIe / DualTFTs - Nach der Installation bleibt alles schwarz.

Auf meiner 64bit Maschine werkelt eben solange ein 32bit System - der "Geschwindigkeitsnachteil" dürfte im esoterischen Bereich legen.
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Beitrag von Mitsch »

linuxchaos hat geschrieben:
Mitsch hat geschrieben:64Studio tritt irgendwie auf der Stelle,...
sehr schade, der vortrag über studio64 auf der lac klang für mich eigentlich ganz vielversprechend.
wenn ich das richtig in erinnerung habe, war eines der probleme, die auf der lac angesprochen wurden, das magelnde feedback. die entwickler haben nur ihren eigenen privat-rechner und keine(n) weiteren testrechner.
regelmässiges feedback von z.b. dir könnte also massiv dazu beitragen, dass es vorangeht...
Was mich eben wundert: 64Studio basiert auf Debian Testing und auch Unstable. Trotzdem muss man sich beispielsweise noch mit Gnome 2.10 (mit den damals üblichen Problemen in der Sessionverwaltung) herumschlagen und mein Lieblings-Installationsprogramm aptitude lässt sich aufgrund fehlender Libraries (bzw. Abhängigkeitsproblemen) nicht installieren. An die 70 Programmpakete stehen in der Warteschleife für das Upgrade - und das schon seit ein paar Monaten. Zuerst hieß es, alles dauert ein wenig länger, weil die 64bit-Version von Debain erst noch ins offizielle Testing eingepflegt werden soll. Das ist nun auch schon einen Monat her. Keine großen Änderungen.
Meine Probleme mit 64Studio berichte ich wirklich immer, wenn einer auftritt. Auch habe ich ein Upgrade auf Gnome 2.14 angemahnt, weil es viele derzeitige Probleme beheben könnte. Klar kann ich als User Fehler berichten, dass das Repository auf einem aktuellen Stand gehalten wird, ist aber nicht meine Aufgabe.
Natürlich haben die von 64Studio sicherlich Ihre Gründe dafür, dass es so ist, wie es ist. Debian Testing und Ubuntu Dapper sind aber, was Audio-Anwendungen angeht, wahrscheinlich auf einem sehr ähnlichen Stand wie 64Studio. Folglich juckt's mich schon in den Fingern, auf eine der genannten Kandidaten zu wechseln - erst recht wenn Dapper schon ganz gut mit Audio funktioniert. (Ich weiß - kein vergleich zu einem echten rt-system, aber wer weiß ob ich das a) wirklich brauche und b) ob der Kernel von Ubuntu nicht von Haus aus irgendwann noch besser für Audio taugt.)
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Beitrag von linuxchaos »

Mitsch hat geschrieben:Meine Probleme mit 64Studio berichte ich wirklich immer, wenn einer auftritt.
sehr schön - dann gehörst du wohl zu den positiven ausnahmen :wink:

wahrscheinlich dauert es einfach noch etwas ...

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Beitrag von metasymbol »

erst recht wenn Dapper schon ganz gut mit Audio funktioniert. (Ich weiß - kein vergleich zu einem echten rt-system, aber wer weiß ob ich das a) wirklich brauche und b) ob der Kernel von Ubuntu nicht von Haus aus irgendwann noch besser für Audio taugt.)
Dapper funktioniert schon nicht schlecht, aber ganz gut ist was anderes.

-Es ist tatsächlich nur ein drittel der Leistung eines optimierten Systems möglich
-Apps wie MusE und Rosegarden scheitern an der realtimeclock
-alsa-sequenzer muss als modul extra geladen werden

Also muss man, wenn man MusE oder Rosegarden nutzen will den kernel neukompilieren, und die rtc korrigieren (siehe auch Antwort Nr 20
Dana Olson merkt dazu an das man bei der Gelegenheit gleich rt-preemt reinpatchen könnte ;). Für Menschen, die keine Lust haben auf selbstkompilieren haben werde ich einen vorkompilierten vanilla Kernel mit allen fixes (snd-seq wird eingebunden, rtc richtig, rt-lsm und rt patch)- wenn alles gutgeht - demnächst für ubuntu zum Download zur Verfügung stellen.

Auf das offizielle ProAudio für ubuntu würde ich jetzt nicht unbedingt warten, das kann dauern, auch wenn es im Plan für das nächste Release steht, so an 288. Stelle... Ich find leider den Link nicht. Aber Mark Shuttleworth wird seinem Gutmenschenimage gerecht und hat ubuntustudio zumindest angehört.
Zuletzt geändert von metasymbol am Sa Jul 01, 2006 11:50 am, insgesamt 1-mal geändert.
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