Ardour - mein Bug, dein Bug?

hier dreht sich alles um midi-sequencing und harddiskrecording mit linux.
hier bist du also genau richtig, wenn du dich von programmen wie cubase, logic oder protools trennen willst...
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autoandimat
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von autoandimat »

stevie777 hat geschrieben:Nutzt Du AV Linux 4.01?
Nein, vielleicht hätte ich das besser machen sollen. :wink:
Ich hatte die Aufnahme mit aptosid (früher sidux) angefangen wobei nach dem letzten dist-upgrade auf die *.11er gegangen wurde. Das gab die Probleme.
Ich hatte das ganze noch mit meiner Arch-Install (ebenfalls *11er Version von Ardour) versucht und es gab die gleichen Ausfälle. Testweise habe ich mal ein paar ältere Aufnahmen, die bis zum Endmix völlig stabil durchliefen, für ein Pseudo-Remix eingelesen. Und auch hier beendet sich Ardour sobald ich ZynAdd oder Guitarix aufrufe und etwas länger teste.
Irgendwas stimmt da nicht. :hmm:
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metasymbol
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

zettberlin hat geschrieben:
stevie777 hat geschrieben:
autoandimat hat geschrieben: Bei dieser Aufnahme war es nur mono-EQ auf drei Clean-Rhythmus-Gitarren. Das müsste doch eigentlich glatt durchlaufen. :hmm:
...was nicht glatt durchläuft, merkst Du sofort. :D Dann macht nämlich Ardour einfach dicht :lol: :lol:
Bei drei Spuren mit MONO-EQ? :?:

Mal im Ernst: wenn Ardour auf einem aktuellen Rechner nicht mit wenigstens 40 Spuren und 2 Dutzend üblichen Plugins sauber läuft, stimmt was nicht.
So ähnlich sieht bei mir ein normales Projekt aus, nur das ich drei Dutzend Plugins benutze. So kann ich auf sehr viel externe Hardware verzichten wie Kompressoren, Gates, EQ, Limiter etc die zum Mixen in jeden Kanal kommen. Das ist völlig normal und allgemein üblich. Ich will mit den Plugins nichts verschleiern oder verschönern, sondern bestimmte Signale deutlicher machen, ich räume Frequenzgänge auf, nehme Schmutz weg, betone die für den Mix wichtige Charakteristik eines Instruments etc. Dazu kommen noch die Räumlichkeit unterstützende Plugins wie Reverb und Echo, die man sehr weise einsetzen muss, die aber unverzichtbar sind. Im Masteringkanal ist dann später ein Multibandkompressor das wichtigste Werkzeug, um den letzen Schliff in Bass, Mitten oder Höhenbereich zu geben, ein Limiter bläst den ganzen Mix dann noch auf. Ich rede hier von einer ganz normalen Demoproduktion für eine Hobbyband.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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autoandimat
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von autoandimat »

metasymbol hat geschrieben:Im Masteringkanal ist dann später ein Multibandkompressor das wichtigste Werkzeug, um den letzen Schliff in Bass, Mitten oder Höhenbereich zu geben, ein Limiter bläst den ganzen Mix dann noch auf. Ich rede hier von einer ganz normalen Demoproduktion für eine Hobbyband.
Ohje, das wäre für meine Verhältnisse schon overdressed. :lol: :mrgreen:
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

autoandimat hat geschrieben:
metasymbol hat geschrieben:Im Masteringkanal ist dann später ein Multibandkompressor das wichtigste Werkzeug, um den letzen Schliff in Bass, Mitten oder Höhenbereich zu geben, ein Limiter bläst den ganzen Mix dann noch auf. Ich rede hier von einer ganz normalen Demoproduktion für eine Hobbyband.
Ohje, das wäre für meine Verhältnisse schon overdressed. :lol: :mrgreen:
Deine Recordings hören sich trotzdem ganz gut an, mit so einem Lofi Charme. Aber meine Coproduzenten / Auftraggeber erwarten von mir ein zeitgemäßes Sounddesign wie sie es von anderen Produktionen gewohnt sind, Druck, Wärme, Durchsetzungskraft, Transparenz, Biss, luftig weiche Höhen, knackig satte Bässe.

Meine Aufgabe ist es, es so klingen zu lassen wie es klingen soll. Und wer bezahlt hat recht ;)
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von autoandimat »

Das kann ich durchaus nachvollziehen. Bei mir ist der Hauptfocus ja der, dass ich das was ich sonst auf meine Tascam kloppe möglichst durch Software ersetzt wird. Also hier fungiert die Software primär nur als Harddisk-Rekorder.
Hin und wieder behelfe ich mir schon mit Plugins - aber eher selten. Ich hab auch zu reinen Analog-Zeiten kaum "nachgeholfen". Das hat sich so im Laufe der Zeit ins Hirn gebrannt.
Man ist halt als Friese sehr sparsam. :mrgreen:
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von stevie777 »

metasymbol hat geschrieben: So ähnlich sieht bei mir ein normales Projekt aus, nur das ich drei Dutzend Plugins benutze. So kann ich auf sehr viel externe Hardware verzichten wie Kompressoren, Gates, EQ, Limiter etc die zum Mixen in jeden Kanal kommen. Das ist völlig normal und allgemein üblich. Ich will mit den Plugins nichts verschleiern oder verschönern, sondern bestimmte Signale deutlicher machen, ich räume Frequenzgänge auf, nehme Schmutz weg, betone die für den Mix wichtige Charakteristik eines Instruments etc. Dazu kommen noch die Räumlichkeit unterstützende Plugins wie Reverb und Echo, die man sehr weise einsetzen muss, die aber unverzichtbar sind. Im Masteringkanal ist dann später ein Multibandkompressor das wichtigste Werkzeug, um den letzen Schliff in Bass, Mitten oder Höhenbereich zu geben, ein Limiter bläst den ganzen Mix dann noch auf. Ich rede hier von einer ganz normalen Demoproduktion für eine Hobbyband.
Die Frage ist, ob Du all das mit Ardour machst, mit welchen Plugins konkret und wie oft es dann dabei abstürzt oder eben idealerweise auch nicht :lol:
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von nowhiskey »

tag

sehr oft hilft es einfach nach nem version upgrade das .ardour2 mal umzubenennen und vom neuem anzufangen.
es ist bekannt, dass ardour bei jeder neuen version zum teil auch neue shortcuts mitbringt. so wird dein altes keybindings verzeichniss unkompatibäl. probieren lohnt sich....

gruss,
doc
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metasymbol
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

stevie777 hat geschrieben: Die Frage ist, ob Du all das mit Ardour machst, mit welchen Plugins konkret und wie oft es dann dabei abstürzt oder eben idealerweise auch nicht :lol:
Ich habe solche Produktionen mit schon mit Ardour 0.99 versucht und bin daran teilweise grandios gescheitert. Es ist zwar schon einige Jahre her, aber es hatte sich als sehr schwierig erwiesen. Abstürze standen an der Tagesordnung, damals gab es auch noch keine professionellen LADSPAs. Ich konnte zwar einige brauchbare Mixe erstellen, aber insbesondere in Extrembereichen war das zum Teil sehr schwierig bis unmöglich für mich, ein aktuelles Sounddesign hinzukommen. Auch die zusätzliche Anreicherung mit Instrumenten / Percussion aus dem SoftwareSampler war kein Workflow für mich. Mir fehlte es konkret an externer Hardware, an Racks mit Kompressoren und Mehrbandigen EQs und Synths / Samplern. Dabei ziehe ich native (von der CPU berechnete) Software Geräte vor. Einen Computer als "reine Bandmaschine" zu nutzen erscheint mir als Verschwendung von Ressourcen.

2007, als es noch hieß, Ardour 3 mit Midiseq sei in den Startlöchern und LV2 sei ausgereift, gab ich dann die Idee auf mit Linux und Ardour einen professionellen Studioworkflow haben zu wollen. Die Zeit, die ich mit Workarounds verbracht hatte und die nötigen Anschaffungen im Bereich Studiohardware waren im Verhältnis zu teuer für mich. Bin ja nur ein kleiner Studioheckenpisser der überleben will. Heute schreibe ich zwar hier und da über Ardour, aber nur weil ich Geld dafür bekomme. Wenn ich Linux nutze, dann nur um Renoise zu betreiben.
es ist bekannt, dass ardour bei jeder neuen version zum teil auch neue shortcuts mitbringt. so wird dein altes keybindings verzeichniss unkompatibäl.
wenn ich das hier lese, dann denke ich...OH man, nach all den Jahren scheint Ardour immer noch keine zuverlässige Anwendung zu sein, oberflächlich gesehen zwar ganz OK, aber wenn es ans Eingemachte geht, verlässt er einen. 40 Spuren, 3 Dutzend native Geräte (Plugins) dazu noch ein paar virtuelle Instrumente - die Nerven habe ich nicht, sowas mit Ardour "zu versuchen". Mit Live oder Logic hingegen kann ich sicher sein das das glatt läuft, ohne Abstürze.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:
autoandimat hat geschrieben:
metasymbol hat geschrieben:Im Masteringkanal ist dann später ein Multibandkompressor das wichtigste Werkzeug, um den letzen Schliff in Bass, Mitten oder Höhenbereich zu geben, ein Limiter bläst den ganzen Mix dann noch auf. Ich rede hier von einer ganz normalen Demoproduktion für eine Hobbyband.
Ohje, das wäre für meine Verhältnisse schon overdressed. :lol: :mrgreen:
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Und ewig kämpfen die Titanen :twisted:

Nein, das ist kein "Lofi" -- es ist eine ganz normale Rockproduktion, die eben so klingen soll. Allenfalls könnte man sowas noch im Mastering auf die heute übliche Lautstärke bringen. Lofi ist im Anti-Folk üblich, wo auch heute noch gerne auf 4 Spuren-Kassettendeck aufgenommen wird und man als Produzent richtig Ärger bekommt, wenn man was gegen das Rauschen unternimmt.

Ich würde das auch als Überspanntheit bezeichnen. Für mich ist eine moderne Produktion erst mal vor allem HiFi: genau das aufnehmen, was die Musiker spielen und im Master genau so klingen lassen. Andererseits ist erlaubt, was gefällt -- wenn ein Musiker auf 40 Spuren arrangieren und das dann mit Dutzenden Plugins fett aufbrezeln will, sollte das auch gehen.

Nur eines steht fest: nichts steht fest.

Im 21ten Jahrhundert kann man niemanden mehr mit einem "ganz neuen, hypermodernen Sound" beeindrucken. Kids wollen Musik hören, als MP3 irgendwie mit Ohrsteckern und guter Sound für gehobene Hörerschichten ist vor allem interessanter Sound. Niemand, ich darf wiederholen: NIEMAND hört Musik so, wie technikverliebte Musikproduzenten Musik hören.

Hier mal ein paar Beispiele für meiner bescheidenen Ansicht nach herausragend produzierte neuere Platten:

PJ Harvey "A woman a man walked by"
Portishead "Third"
Joanna Newsome "Have one on me"
Rose Kemp "Unholy Majesty"
Qeens of the Stone Age "Era Vulgaris"
Erykah Badu "New AmErykah, Pt.2 (Return Of The Ankh)"
Converge "Axe to Fall"
Mastodon "Crack the Skye"
Mogwai "The Hawk is Howling"

Alles Platten, die *wirklich* gehört werden. Alles Platten, auf die alle stolz sein können, die mit ihnen zu tun haben....

metasymbol hat geschrieben: Meine Aufgabe ist es, es so klingen zu lassen wie es klingen soll. Und wer bezahlt hat recht ;)
Daran ist allerdings nichts zu deuteln. Wenn ein Kunde einen Sound will, muss man den haben oder passen.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

PJ Harvey "A woman a man walked by"
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Kenn ich gar nichts von. Was ist Anti-Folk? Paar Namen schon mal gehört, aber ich orientiere mich sowieso nicht an aktuellen Produktionen. Wenn es um Pop/Rock/Folk/Fusion geht, dann steh ich auf den Sound der großen Studios der 1970er. Diesen Sound kann man teilweise gut im Rechner hinkriegen, wenn man wie ich über Studioräumlichkeiten verfügt und ein paar ganz gute Mics und einiges an Erfahrung. Letztens hab ich allerdings ein Stück analog nachmischen/mastern lassen, was sich unbedingt lohnt. Wenn es elektronisch zur Sache geht, dann entwickle ich meine eigenen Soundvorstellungen. Aber technikverliebt? Aufbrezelen? Nein, es geht darum den Müll wegzuräumen und das musikalische Signal in das beste Licht zu rücken.
Daran ist allerdings nichts zu deuteln. Wenn ein Kunde einen Sound will, muss man den haben oder passen.
"Haben will" ist nicht richtig - den Sound rausholen, der dieses Stück, diese Band hat, ohne Mumpf, Mulm, Wolldecke oder Pumpen. Nicht die schlechteste, sondern die beste Seite zur Geltung bringen. Songdienlich produzieren. Natürlich drück ich meinen Stempel auf, aber warum nicht? Ich bin ja auch ein Künstler ;)
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von stevie777 »

zettberlin hat geschrieben:Nur eines steht fest: nichts steht fest.

Im 21ten Jahrhundert kann man niemanden mehr mit einem "ganz neuen, hypermodernen Sound" beeindrucken. Kids wollen Musik hören, als MP3 irgendwie mit Ohrsteckern und guter Sound für gehobene Hörerschichten ist vor allem interessanter Sound. Niemand, ich darf wiederholen: NIEMAND hört Musik so, wie technikverliebte Musikproduzenten Musik hören.

Hier mal ein paar Beispiele für meiner bescheidenen Ansicht nach herausragend produzierte neuere Platten:

PJ Harvey "A woman a man walked by"
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Alles Platten, die *wirklich* gehört werden. Alles Platten, auf die alle stolz sein können, die mit ihnen zu tun haben....
Ich gehe mal davon aus, dass keine der genannten Produktionen mit Ardour unter Linux gemacht wurde. Von daher sollten wir meiner Meinung nach zunächst aufhören, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Außer wir fangen damit an, die Tracks zu analysieren, die mit dem Zeug gemacht wurden, mit dem wir herum frickeln. Dann vergleicht man es mit ein paar Songs z.B. der oben genannten Produktionen. Anders kommt man zu keinem halbwegs objektiven Vergleich.

Die Frage momentan ist doch, bekommt man die Abstürze bei Ardour in den Griff oder nicht? Kann man damit wirklich professionell arbeiten? Dann möchte ich eine Produktion hören, die mit 50 Spuren und tonnenweise LASPA- und LV2-Plugins gemacht wurden und wissen, wie oft das Programm neu gestartet wurde....so käme man an dieser Stelle auch mal weiter.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

stevie777 hat geschrieben:
Ich gehe mal davon aus, dass keine der genannten Produktionen mit Ardour unter Linux gemacht wurde. Von daher sollten wir meiner Meinung nach zunächst aufhören, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Außer wir fangen damit an, die Tracks zu analysieren, die mit dem Zeug gemacht wurden, mit dem wir herum frickeln. Dann vergleicht man es mit ein paar Songs z.B. der oben genannten Produktionen. Anders kommt man zu keinem halbwegs objektiven Vergleich.
Das ist typisch zettberlin, wenn es um pragmatische Produzentenrealität geht kommt er immer mit seiner "Mangel als Kunstform" Argumentation und dem verklären von schlechten Recordings als Nonplusultra. Das ist die Meinung eines Mannes, der noch nie im Leben von Produktionsbudget seinen Lebensunterhalt bestreiten musste.
stevie777 hat geschrieben: Die Frage momentan ist doch, bekommt man die Abstürze bei Ardour in den Griff oder nicht? Kann man damit wirklich professionell arbeiten? Dann möchte ich eine Produktion hören, die mit 50 Spuren und tonnenweise LASPA- und LV2-Plugins gemacht wurden und wissen, wie oft das Programm neu gestartet wurde....so käme man an dieser Stelle auch mal weiter.
Es wird sicher jemanden geben, der das kann, aber ich nicht, meine Nerven sind zu schwach und meine finanzielle Lage erlaubt keine DatenGAUs, wie ich es damals mit Ardour erlebt habe (zB Stücke die sich nicht mehr öffnen lassen). Leider kenne ich auch keine Studios, die dermassen massiv mit Ardour arbeiten, entsprechend auch keine "amtlichen" Produktionen. Erster Anlaufpunkt dafür wäre mal ardour.org. Man muss da mal rumfragen.

Der Mensch bei dem ich letzt Analog summieren und mastern hab lassen, wäre ein Kandidat für Ardour, weil er den Rechner nur als Bandmaschine nutzt. Er hat sich bewusst dagegen entschieden mangels Hardwareunterstützung für Linux.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von zettberlin »

stevie777 hat geschrieben:
...
Dann möchte ich eine Produktion hören, die mit 50 Spuren und tonnenweise LASPA- und LV2-Plugins gemacht wurden und wissen, wie oft das Programm neu gestartet wurde....so käme man an dieser Stelle auch mal weiter.
Die Beschreibung passt fast 1:1 auf das hier:

http://lapoc.de/demos/lapoc-sos-ashita-141008.ogg

allerdings hatte Ardour da noch keine LV2-Unterstützung.

Das Programm ist während der ganzen Produktion (also in ca. 20 Sessions, insgesamt etwa 60 Stunden) nicht ein Mal abgestürzt. Das lief auf 64Studio Electric auf einem 64bit-Singlecore AMD-Rechner und einem AMDTurion-Notebook von MSI.
Ich kann mal nachsehen, wie viele Plugins beim Endmix dabei waren. Ich schätze mal 10 verschiedene in etwa 35-40 Instanzen.

Wir hatten noch ein fetteres Projekt, in dem an einer Stelle alleine 24 Gitarren-Kanäle plus Bass/Drums etc zu hören sind. Das ist allerdings ein Coversong -- kann ich nich vorspielen...
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von metasymbol »

zettberlin hat geschrieben:
stevie777 hat geschrieben:
...
Dann möchte ich eine Produktion hören, die mit 50 Spuren und tonnenweise LASPA- und LV2-Plugins gemacht wurden und wissen, wie oft das Programm neu gestartet wurde....so käme man an dieser Stelle auch mal weiter.
Die Beschreibung passt fast 1:1 auf das hier:

http://lapoc.de/demos/lapoc-sos-ashita-141008.ogg
.
Boah, leider nehm ich nicht genug Drogen, um den Song länger als 2 Minuten anhören zu können. Weniger ist manchmal mehr. Und amtlich klingt es nicht. Unausgewogen, undifferenziert, verwaschen, nach billigen Ampsimu Algos - reines Chaos. War da überhaupt ein Musiker bei, der ein Instrument spielen konnte? Naja, als "Avantgarde" könnte man es durchgehen lassen.
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Re: Ardour - mein Bug, dein Bug?

Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:
stevie777 hat geschrieben:
Ich gehe mal davon aus, dass keine der genannten Produktionen mit Ardour unter Linux gemacht wurde. Von daher sollten wir meiner Meinung nach zunächst aufhören, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Außer wir fangen damit an, die Tracks zu analysieren, die mit dem Zeug gemacht wurden, mit dem wir herum frickeln. Dann vergleicht man es mit ein paar Songs z.B. der oben genannten Produktionen. Anders kommt man zu keinem halbwegs objektiven Vergleich.
Das ist typisch zettberlin, wenn es um pragmatische Produzentenrealität geht...
...
Das ist die Meinung eines Mannes, der noch nie im Leben von Produktionsbudget seinen Lebensunterhalt bestreiten musste.
Mir kommen gleich die Tränen...

Wenn die pragmatische Realität des Independent-Produzenten ohne Industrieaufträge so anstrengend ist, mach doch was anderes. :twisted:
Ich würde mir den Stress definitiv nicht antun. Ich mache lieber Musik, ohne nur davon leben zu müssen. Wenn mir etwas gefällt und ich weiß, dass ich es machen kann, mache ich es, wenn nicht muss ich nicht.
metasymbol hat geschrieben: ...kommt er immer mit seiner "Mangel als Kunstform" Argumentation und dem verklären von schlechten Recordings als Nonplusultra.
Was meinst Du denn mit "schlechten Recordings"?
Alle oben genannten Platten stellen in ihrem Genre in der Tat das Nonplusultra. Keine dieser Platten ist nur auf einem PC produziert. Alle hätte man durchaus auf Ardour machen können. Weil sie Ihre Qualitäten vor allem aus den Fähigkeiten der beteiligten Musiker beziehen.

Ich denke, dass bei den meisten genannten ein Protoolssystem mit im Spiel war, besonders bei Erykah Baduh würde die Produktion auf Linux sicher deutlich länger und aufwändiger ausfallen als mit Unterstützung von Protools und Plugins. Kommerziell gesehen wäre es sicher nicht sinnvoll, so eine Platte nur mit Linux zu machen.

Die oben genannten Platten hätten allerdings die gleichen Musiker in der gleichen Qualität auch mit Linux machen können. Zumindest außer bei Erykah Baduh und Portishead dürfte übrigens auf keiner der genannten Platten ein Synth-Plugin zu hören sein - die Oberliga nimmt nach wie vor richtige Instrumente mit Mikros auf.

Dass Du nicht mal die Queens of the Stoneage-Platte und Portishead 3 kennst, schockiert mich ein bisschen -- beide sind essentiell, das ist Konsens unter Leuten, die sich für Musik interessieren.
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