Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Sommerloch ist vielleicht noch einmal Zeit, ein bisschen zu resümieren und zu philosophieren, wie sich das musikalische Leben mit Linux so auf das kreative Schaffen und die Existenz so ganz allgemein auswirkt. Vieles funktioniert ja erstaunlich gut, anderes ist und bleibt eine verdammte Wissenschaft für sich, die mitunter wirklich den letzten Nerv kosten kann:
Erstaunlich gut finde ich z.B. die Entwicklung von Guitarix. Man kann quasi dabei zusehen, wie das Programm Fortschritte macht. Regelmäßig kommt eine Verbesserung und man merkt deutlich, es wird super intensiv daran geschraubt und gearbeitet...
Ebenso gut finde ich die neue Version von AV Linux. Alles scheint super integriert zu sein, ich habe kein Gefuckel mit der Soundkarte, keine Einträge in irgendwelchen .conf oder weiß der GNU-Geier an was für Dateien man manchmal rummetzgern muss, bis mal alles so läuft, wie es soll. Es sind nette Demo-Versionen dabei, die man verwenden oder löschen kann, LXDE läuft bei mir deutlich stabiler als in der Vorversion und auch die Grub-Geschichte im Multiboot scheint irgendwie behoben (ich hab' jetzt nicht nochmal nach der Grub-Version geschaut, weil viel Streß, den ich hatte, offensichtlich von meinem M-Board herstammte). Dem großen schwarzen Loch der Video-Bearbeitung unter Linux tritt man mit einer Fülle von Programmen entgegen, die wahrscheinlich im Paket zu einem guten Ergebnis bei einer halbwegs stabilen Performance führen werden.
Ansonsten ist das, was die Nerven oft blank liegen lässt, das Gefummel mit Kleinigkeiten. Der passionierte Linux-Jünger liebt das Gehacke in der Konsole, der Windows-Migrant der mittleren Altersklasse wird sich nie wirklich daran gewöhnen und macht daraus einen copy & paste-Job. Ich denke, dagegen ist auch nix einzuwenden, findet man irgendwo im Wörldweitwepp die passenden Codefitzel, die es zu kopieren und einzufügen gilt.
Hier ist oft rate mal mit Rosenthal angesagt, weil manch mühsam ergoogeltes relevante Suchergebnis manchmal nur in englischer Sprache vorliegt. Ich habe z.B. die Installation meiner Soundkarte unter Ubuntu einer Vorlage aus dem italienischen Ubuntu-Forum entnommen. Ich hatte aber Glück, weil es jemanden gab, der bei der Übersetzung half. Lustig ist, dass meine Soundkarte unter AV Linux, wie auch unter Kubuntu sofort erkannt wird....
Ähnliche Späße habe ich zum Thema W-Lan-Sticks erleben dürfen. Im "Nickles Linux Report" habe ich gelesen, dass es mit diesen Sticks unter Linux eine ziemliche Lotterie ist. Ich konnte es kaum glauben, weil ich einfach nur einen alten Sitecom-Stick reingesteckt hab und der lief. Heute weiß ich den Segen dieses asbachuraltem W-Lan-Relikt wirklich zu schätzen, weil dieses Glück wiederfur mir danach nie wieder: 2 W-Lan-Sticks habe ich gekauft und gleich wieder umgetauscht, bis ich meinen D-Link, der bei mir monatelang in der Ecke lag endlich mit Ndiswrapper ans laufen brachte. Unter Kubuntu und Xubuntu. Da geht das innerhalb von wenigen Minuten. Unter AV Linux muss ich auch nach ca. 5 stündiger Fummelei zunächst erst einmal den Sitecom reinschieben. Danach geht auch der D-Link...
Und so hat man manchmal Hardware-Theater, deren Lösung für einen Neuling absolut unkalkulierbar viel Zeit rauben kann....
Ein wirklich faszinierendes Linux Mysterium ist daher für mich die teilweise zu vernehmende Kritik daran, das Gimp in Lucid Lynx nicht mehr vorinstalliert ist. Da gibt es scheinbar tatsächlich Linux-Spezies, denen es nicht zu doof ist, komplexeste Codierereien von Hand vorzunehmen, die Kompilieren, bis die Tastatur raucht und aus der selben Ecke liest man dann Beiträge, in denen bedauert wird, dass man Gimp nun mit zwei Mausklicken nachinstallieren muss...
Dann ist da noch die Geschichte mit den vielen Desktops, auf denen immer wieder andere Programme laufen oder manchmal eben auch nicht. Und oft scheint im Zweifel die einzig verbindliche Gemeinsamkeit, dass es eigentlich nur wenige Gemeinsamkeiten gibt. Und das, obwohl es unzählige Distributionen gibt, die eigentlich alle die selbe Software bereit stellen, nur ob es tatsächlich funktioniert, steht auf einem anderen Blatt.
Und so schraubt man immer wieder an Betriebssystemen rum, diskutiert über Kernel, Jack, Ardour, usw. und die Programme bleiben eigentlich immer dieselben und verändern sich im Großen und Ganzen nur wenig.
Mit Sicherheit liegt es daran, dass Audio- und Video-Bearbeitung unter Linux nicht wirklich weit verbreitet ist. So Open Office-Geschichten, Messenger und Webtools gibt's genug, die einen guten Job machen. Auch html-Gestaltung geht super unter Linux, solange man nicht auf die Idee kommt, Flash bauen zu wollen.
Es fehlt also immer irgendwie irgendwo irgendwas und mitunter wird in Linux Magazinen Software gefeiert, die tatsächlich das Beta-Stadium noch nicht verlassen hat...
Fazit 1: Mit Linux im Multimedia-Bereich ist man, wenn es gut läuft, ein bisschen ein Paradiesvogel, der interessant ist zu bestaunen. Wenn es schlecht läuft, sitzt man Stunden am Rechner mit Problemen und/oder Abstürzen bei Prozessen, die unter Windows/ Mac schon seit einem Jahrzehnt problemlos funktionieren.
Fazit 2: Linux ist derbe logisch. Das macht es manchmal so ungemein kryptisch und kompliziert.
I
Erstaunlich gut finde ich z.B. die Entwicklung von Guitarix. Man kann quasi dabei zusehen, wie das Programm Fortschritte macht. Regelmäßig kommt eine Verbesserung und man merkt deutlich, es wird super intensiv daran geschraubt und gearbeitet...
Ebenso gut finde ich die neue Version von AV Linux. Alles scheint super integriert zu sein, ich habe kein Gefuckel mit der Soundkarte, keine Einträge in irgendwelchen .conf oder weiß der GNU-Geier an was für Dateien man manchmal rummetzgern muss, bis mal alles so läuft, wie es soll. Es sind nette Demo-Versionen dabei, die man verwenden oder löschen kann, LXDE läuft bei mir deutlich stabiler als in der Vorversion und auch die Grub-Geschichte im Multiboot scheint irgendwie behoben (ich hab' jetzt nicht nochmal nach der Grub-Version geschaut, weil viel Streß, den ich hatte, offensichtlich von meinem M-Board herstammte). Dem großen schwarzen Loch der Video-Bearbeitung unter Linux tritt man mit einer Fülle von Programmen entgegen, die wahrscheinlich im Paket zu einem guten Ergebnis bei einer halbwegs stabilen Performance führen werden.
Ansonsten ist das, was die Nerven oft blank liegen lässt, das Gefummel mit Kleinigkeiten. Der passionierte Linux-Jünger liebt das Gehacke in der Konsole, der Windows-Migrant der mittleren Altersklasse wird sich nie wirklich daran gewöhnen und macht daraus einen copy & paste-Job. Ich denke, dagegen ist auch nix einzuwenden, findet man irgendwo im Wörldweitwepp die passenden Codefitzel, die es zu kopieren und einzufügen gilt.
Hier ist oft rate mal mit Rosenthal angesagt, weil manch mühsam ergoogeltes relevante Suchergebnis manchmal nur in englischer Sprache vorliegt. Ich habe z.B. die Installation meiner Soundkarte unter Ubuntu einer Vorlage aus dem italienischen Ubuntu-Forum entnommen. Ich hatte aber Glück, weil es jemanden gab, der bei der Übersetzung half. Lustig ist, dass meine Soundkarte unter AV Linux, wie auch unter Kubuntu sofort erkannt wird....
Ähnliche Späße habe ich zum Thema W-Lan-Sticks erleben dürfen. Im "Nickles Linux Report" habe ich gelesen, dass es mit diesen Sticks unter Linux eine ziemliche Lotterie ist. Ich konnte es kaum glauben, weil ich einfach nur einen alten Sitecom-Stick reingesteckt hab und der lief. Heute weiß ich den Segen dieses asbachuraltem W-Lan-Relikt wirklich zu schätzen, weil dieses Glück wiederfur mir danach nie wieder: 2 W-Lan-Sticks habe ich gekauft und gleich wieder umgetauscht, bis ich meinen D-Link, der bei mir monatelang in der Ecke lag endlich mit Ndiswrapper ans laufen brachte. Unter Kubuntu und Xubuntu. Da geht das innerhalb von wenigen Minuten. Unter AV Linux muss ich auch nach ca. 5 stündiger Fummelei zunächst erst einmal den Sitecom reinschieben. Danach geht auch der D-Link...
Und so hat man manchmal Hardware-Theater, deren Lösung für einen Neuling absolut unkalkulierbar viel Zeit rauben kann....
Ein wirklich faszinierendes Linux Mysterium ist daher für mich die teilweise zu vernehmende Kritik daran, das Gimp in Lucid Lynx nicht mehr vorinstalliert ist. Da gibt es scheinbar tatsächlich Linux-Spezies, denen es nicht zu doof ist, komplexeste Codierereien von Hand vorzunehmen, die Kompilieren, bis die Tastatur raucht und aus der selben Ecke liest man dann Beiträge, in denen bedauert wird, dass man Gimp nun mit zwei Mausklicken nachinstallieren muss...
Dann ist da noch die Geschichte mit den vielen Desktops, auf denen immer wieder andere Programme laufen oder manchmal eben auch nicht. Und oft scheint im Zweifel die einzig verbindliche Gemeinsamkeit, dass es eigentlich nur wenige Gemeinsamkeiten gibt. Und das, obwohl es unzählige Distributionen gibt, die eigentlich alle die selbe Software bereit stellen, nur ob es tatsächlich funktioniert, steht auf einem anderen Blatt.
Und so schraubt man immer wieder an Betriebssystemen rum, diskutiert über Kernel, Jack, Ardour, usw. und die Programme bleiben eigentlich immer dieselben und verändern sich im Großen und Ganzen nur wenig.
Mit Sicherheit liegt es daran, dass Audio- und Video-Bearbeitung unter Linux nicht wirklich weit verbreitet ist. So Open Office-Geschichten, Messenger und Webtools gibt's genug, die einen guten Job machen. Auch html-Gestaltung geht super unter Linux, solange man nicht auf die Idee kommt, Flash bauen zu wollen.
Es fehlt also immer irgendwie irgendwo irgendwas und mitunter wird in Linux Magazinen Software gefeiert, die tatsächlich das Beta-Stadium noch nicht verlassen hat...
Fazit 1: Mit Linux im Multimedia-Bereich ist man, wenn es gut läuft, ein bisschen ein Paradiesvogel, der interessant ist zu bestaunen. Wenn es schlecht läuft, sitzt man Stunden am Rechner mit Problemen und/oder Abstürzen bei Prozessen, die unter Windows/ Mac schon seit einem Jahrzehnt problemlos funktionieren.
Fazit 2: Linux ist derbe logisch. Das macht es manchmal so ungemein kryptisch und kompliziert.
I
- autoandimat
- Power User
- Beiträge: 232
- Registriert: Di Mai 18, 2010 10:42 pm
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Ich habe ja insgeheim immer den Verdacht dass es von vielen (natürlich nicht allen) Entwicklern so gewollt ist. Linux soll kompliziert sein und sich somit vom sogenannten Mainstream abheben.
Zumindest ist das mein subjektiver Eindruck.
Die allergrösste Schwäche sind leider viele Communities in denen ich meine Vermutung immer wieder bestätigt sehe:
Der Umgangston ist zum Teil derart unglücklich dass er sogar User nahezu in die Flucht schlägt.
Und das schlimme ist, dass diejenigen es selber nicht merken, da denen scheinbar jegliche Spiegelneuronen und das nötige Einfühlungsvermögen fehlen um diesen Tatbestand zu erfassen.
Dafür gibt es keine Lösung da die Bereitschaft eine Kritik diesbezüglich anzunehmen erfahrungsgemäss bei null bis minus zehn liegt – und eben auch die Fähigkeit das Problem überhaupt erst zu erkennen.
Die alte Leier nur in kryptischen Einzeilern zu antworten ist vollkommen abelutscht und eine eigene interne Nerd-Sprache. Diese wird auch ausschliesslich von selbigen als kommunikativ und informativ wahrgenommen.
Die übrigen 99,8% der Menschen schreckt das einfach nur ab zumal sie oft nicht in der Lage sind das geschriebene zu verstehen.
Verweise auf Google oder „Lies die manpage“-Antworten sind das schlimmste was man machen kann:
Zieht man die einfache Logik heran diktiert sie einem, dass man genau bei Google ca. 9 Seiten mit Google-Verweisen findet damit auf der 10ten Seite eine, in aller Regel völlig veraltete, Antwort kommt.
Denn /mnt heisst jetzt /media - /media/hda hiess plötzlich /media/sda um dann von /media/disk abgelöst zu werden damit es in nem halben Jahr dann /media/sata3 heisst. Binnen weniger Minuten stimmt kein einziges Wiki mehr und die netten Google-Verweise sind wertlos.
Mal ehrlich: wenn Linux für den Endanwender einfach wäre, würde für viele Nerds das komplette Weltbild zusammenbrechen.
Das ist der Faktor bei Linux der mich immer am allermeisten gestört hat.
Dass es auch ganz anders geht beweist dieses audio4linux-Forum und auch das AV-Linux-Forum – zum Glück.
Aus den meisten anderen Linux-Communities halte ich mich mittlerweile weitestgehend raus. Letzlich unter anderem natürlich auch deswegen, weil ein Multimedia Support in nötigem Umfang oft ausgeschlossen wird.
Letzterer Umstand ist ein weiterer Faktor der Linux für Musiker schwer macht. Die ohnehin mikrokleine Anzahl aktiver Musikanten bekommt hiermit auch noch zusätzlich Knüppel vor die Füsse um effektiv mitwirken zu können.
Auch wenn es aus Sicht der Distributoren nachvollziehbar ist, es macht die Sache nicht unbedingt einfach.
Mit der Komplexität von Linux gebe ich dir recht. Es gibt kaum langfristig fixierte Standards.
Eine xorg.conf kann schon nächste Woche ganz anders heissen oder gar völlig wegfallen.
Das demotiviert mich oft die Zeit aufzubringen, mich in etwas intensiv rein zu arbeiten. Denn wenn es gravierende Änderungen gibt war alle Arbeit umsonst und es geht wieder von vorne los.
Das ganze wirkt auf mich oft wie ein Gentle Giant-Konzert. Man wird pro Minute mit mindestens 45 Rhythmus- und Taktwechseln erschlagen und wenn der Hörer ein verständnisloses Gesicht macht, sagt der Musikprofessor: „Was? Du weisst nicht wie man nen ##9er Akkord über nem 21/16tel Takt spielt? Pah, schauste halt bei Google...“ - ok, ist etwas überspitzt dargestellt.
Ich gehe mittlerweile wie folgt vor:
1.Ich setze mir bei Problemen ein Zeit-Limit. Wenn ich innerhalb dessen keine Lösung erreiche gebe ich auf.
2.Ich nutze die Distributionsvielfalt. Wenn ich mit Sidux etwas nicht hinbekomme nehme ich halt Kanotix, SuSE oder sonst was.
3.Wenn alle Stricke reissen muss ich halt was kaufen. Im Videoschnitt-Bereich bekam ich bis heute nix zufriedenstellendes unter Linux hin und habe mir dann Sony-Vegas gekauft. Ich schaue zwar immer wieder was sich so entwickelt aber bisher hab ich unter Linux einfach diesbezüglich nicht viel zu Wege bringen können. Wer es kann: alle Achtung!
Genug gemeckert. Ich werde bestimmt nen Rüffel bekommen.
Für mich als Audio-Anwender ist Linux eine gute Sache. Zugegebenermassen nutze ich bis auf Guitarix und Yoshimi nur selten virtuelle Klangerzeugung.
Insofern bin ich mit Ardour&Co. wirklich super bedient.
Ich bin kein Open-Source-Purist und ich wohne auch nicht in meinem Rechner. Dennoch ist es schon bemerkenswert was überhaupt in diesem Sektor möglich ist und ich zeige auch immer gerne was ich damit mache.
Wenn Programme gut laufen hab ich auch viel kostenloses Futter für meinen Spieltrieb.
Es gibt ja auch Entwickler wie brummer, wo man viel Idealismus sieht und auch berücksichtigt wird dass der Musiker auch etwas einfach zu bedienendes haben möchte.
Das ganze hat noch klasse Ergebnisse und sowas motiviert dann doch gewaltig.
Mein Fazit: Für meine Anwendungsbereiche im Audio-Sektor ist Linux ideal, im Video-Bereich nicht. Ich denke immer dass man das ganze vom Grundkonzept her unterstützen sollte. Das versuche ich in dem Sinne, dass ich die Dinge die ich mit Linux mache zeige. Ich glaube dass ein potenziell Interessierter gerne etwas hören und sehen möchte um eine mögliche Einschätzung zu bekommen.
Grundsätzlich macht das auch viel Spass.
Aber ich bin weit davon entfernt Linux grundsätzlich als Mass aller Dinge zu sehen. Es fordert dem Anwender schon einiges an Kenntnissen ab. Neueinsteiger finden in vielen Communities nur schwer brauchbare Hilfe.
Ich glaube dass Linux ein enormes Potenzial hat. Nur steht es sich aufgrund rasanter Radikal-Entwicklung oft selber im Weg, wenn es darum geht eine Plattform für den unbedarften Endanwender zu bieten, welcher eher eine produktive Erwartung im Hauptfocus hat.
Es wäre einfach unehrlich wenn ich diese Kritikpunkte verschweigen täte.
Zumindest ist das mein subjektiver Eindruck.
Die allergrösste Schwäche sind leider viele Communities in denen ich meine Vermutung immer wieder bestätigt sehe:
Der Umgangston ist zum Teil derart unglücklich dass er sogar User nahezu in die Flucht schlägt.
Und das schlimme ist, dass diejenigen es selber nicht merken, da denen scheinbar jegliche Spiegelneuronen und das nötige Einfühlungsvermögen fehlen um diesen Tatbestand zu erfassen.
Dafür gibt es keine Lösung da die Bereitschaft eine Kritik diesbezüglich anzunehmen erfahrungsgemäss bei null bis minus zehn liegt – und eben auch die Fähigkeit das Problem überhaupt erst zu erkennen.
Die alte Leier nur in kryptischen Einzeilern zu antworten ist vollkommen abelutscht und eine eigene interne Nerd-Sprache. Diese wird auch ausschliesslich von selbigen als kommunikativ und informativ wahrgenommen.
Die übrigen 99,8% der Menschen schreckt das einfach nur ab zumal sie oft nicht in der Lage sind das geschriebene zu verstehen.
Verweise auf Google oder „Lies die manpage“-Antworten sind das schlimmste was man machen kann:
Zieht man die einfache Logik heran diktiert sie einem, dass man genau bei Google ca. 9 Seiten mit Google-Verweisen findet damit auf der 10ten Seite eine, in aller Regel völlig veraltete, Antwort kommt.
Denn /mnt heisst jetzt /media - /media/hda hiess plötzlich /media/sda um dann von /media/disk abgelöst zu werden damit es in nem halben Jahr dann /media/sata3 heisst. Binnen weniger Minuten stimmt kein einziges Wiki mehr und die netten Google-Verweise sind wertlos.
Mal ehrlich: wenn Linux für den Endanwender einfach wäre, würde für viele Nerds das komplette Weltbild zusammenbrechen.
Das ist der Faktor bei Linux der mich immer am allermeisten gestört hat.
Dass es auch ganz anders geht beweist dieses audio4linux-Forum und auch das AV-Linux-Forum – zum Glück.
Aus den meisten anderen Linux-Communities halte ich mich mittlerweile weitestgehend raus. Letzlich unter anderem natürlich auch deswegen, weil ein Multimedia Support in nötigem Umfang oft ausgeschlossen wird.
Letzterer Umstand ist ein weiterer Faktor der Linux für Musiker schwer macht. Die ohnehin mikrokleine Anzahl aktiver Musikanten bekommt hiermit auch noch zusätzlich Knüppel vor die Füsse um effektiv mitwirken zu können.
Auch wenn es aus Sicht der Distributoren nachvollziehbar ist, es macht die Sache nicht unbedingt einfach.
Mit der Komplexität von Linux gebe ich dir recht. Es gibt kaum langfristig fixierte Standards.
Eine xorg.conf kann schon nächste Woche ganz anders heissen oder gar völlig wegfallen.
Das demotiviert mich oft die Zeit aufzubringen, mich in etwas intensiv rein zu arbeiten. Denn wenn es gravierende Änderungen gibt war alle Arbeit umsonst und es geht wieder von vorne los.
Das ganze wirkt auf mich oft wie ein Gentle Giant-Konzert. Man wird pro Minute mit mindestens 45 Rhythmus- und Taktwechseln erschlagen und wenn der Hörer ein verständnisloses Gesicht macht, sagt der Musikprofessor: „Was? Du weisst nicht wie man nen ##9er Akkord über nem 21/16tel Takt spielt? Pah, schauste halt bei Google...“ - ok, ist etwas überspitzt dargestellt.
Ich gehe mittlerweile wie folgt vor:
1.Ich setze mir bei Problemen ein Zeit-Limit. Wenn ich innerhalb dessen keine Lösung erreiche gebe ich auf.
2.Ich nutze die Distributionsvielfalt. Wenn ich mit Sidux etwas nicht hinbekomme nehme ich halt Kanotix, SuSE oder sonst was.
3.Wenn alle Stricke reissen muss ich halt was kaufen. Im Videoschnitt-Bereich bekam ich bis heute nix zufriedenstellendes unter Linux hin und habe mir dann Sony-Vegas gekauft. Ich schaue zwar immer wieder was sich so entwickelt aber bisher hab ich unter Linux einfach diesbezüglich nicht viel zu Wege bringen können. Wer es kann: alle Achtung!
Genug gemeckert. Ich werde bestimmt nen Rüffel bekommen.
Für mich als Audio-Anwender ist Linux eine gute Sache. Zugegebenermassen nutze ich bis auf Guitarix und Yoshimi nur selten virtuelle Klangerzeugung.
Insofern bin ich mit Ardour&Co. wirklich super bedient.
Ich bin kein Open-Source-Purist und ich wohne auch nicht in meinem Rechner. Dennoch ist es schon bemerkenswert was überhaupt in diesem Sektor möglich ist und ich zeige auch immer gerne was ich damit mache.
Wenn Programme gut laufen hab ich auch viel kostenloses Futter für meinen Spieltrieb.
Es gibt ja auch Entwickler wie brummer, wo man viel Idealismus sieht und auch berücksichtigt wird dass der Musiker auch etwas einfach zu bedienendes haben möchte.
Das ganze hat noch klasse Ergebnisse und sowas motiviert dann doch gewaltig.
Mein Fazit: Für meine Anwendungsbereiche im Audio-Sektor ist Linux ideal, im Video-Bereich nicht. Ich denke immer dass man das ganze vom Grundkonzept her unterstützen sollte. Das versuche ich in dem Sinne, dass ich die Dinge die ich mit Linux mache zeige. Ich glaube dass ein potenziell Interessierter gerne etwas hören und sehen möchte um eine mögliche Einschätzung zu bekommen.
Grundsätzlich macht das auch viel Spass.
Aber ich bin weit davon entfernt Linux grundsätzlich als Mass aller Dinge zu sehen. Es fordert dem Anwender schon einiges an Kenntnissen ab. Neueinsteiger finden in vielen Communities nur schwer brauchbare Hilfe.
Ich glaube dass Linux ein enormes Potenzial hat. Nur steht es sich aufgrund rasanter Radikal-Entwicklung oft selber im Weg, wenn es darum geht eine Plattform für den unbedarften Endanwender zu bieten, welcher eher eine produktive Erwartung im Hauptfocus hat.
Es wäre einfach unehrlich wenn ich diese Kritikpunkte verschweigen täte.
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Mir fällt ein, dass ich noch etwas aus der Linuxelt vergessen habe, dass ich wirklich uneingeschränkt megagut finde und in das sich sogar meine Frau verliebt hat: den Ubuntu Netbook Remix. Das Ding ist definitiv ein überaus glücklicher Wurf. Installieren und Spaß haben ist da die Devise. Klar, da macht keiner Musik drauf und damit wird auch kein Video geschnitten.
Aber auf dem Netbook ist es wirklich der Shit und es gab definitiv noch NIE ein Problem damit. Kein ernstes jedenfalls
Aber auf dem Netbook ist es wirklich der Shit und es gab definitiv noch NIE ein Problem damit. Kein ernstes jedenfalls
-
- Power User
- Beiträge: 1233
- Registriert: Di Jul 06, 2004 11:47 pm
- Wohnort: Berlin
- Kontaktdaten:
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Guitarix rules!stevie777 hat geschrieben:
Erstaunlich gut finde ich z.B. die Entwicklung von Guitarix. Man kann quasi dabei zusehen, wie das Programm Fortschritte macht. Regelmäßig kommt eine Verbesserung und man merkt deutlich, es wird super intensiv daran geschraubt und gearbeitet...
Das ist ein wirklich vorbildliches Projekt. Brummer ist King dieses Jahr.
Nein.stevie777 hat geschrieben:
Ansonsten ist das, was die Nerven oft blank liegen lässt, das Gefummel mit Kleinigkeiten. Der passionierte Linux-Jünger liebt das Gehacke in der Konsole,
Hier spricht ein passionierter, eingefleischter, unbelehrbarer GNU/Linux-Zelot: ich hasse das Gefrickel.
Die Konsolenhackerei hat viele Vorteile, wenn es um Server geht oder wenn einem die Klick-Progs langweilig werden oder schlicht prinzipbedingt nicht können, was auf der Konsole geht.
Beispiel: Mein neues Taschentelefon hat ein etwas größeres Touch-Display aber für Symbian gibt es keine wirklich gute PDF/Textdatei Readerprogs. Das einzige, mit dem man wirklich bequem E-Books lesen kann, ist die HTML-Ansicht.
Was tun, wenn man endlich mal seine Dune-PDFs unterwegs lesen will?
pdftohtml -noframes -nomerge ../dune/_ebook_pdf____dune___all_8_boo/frank_herbert___dune_2___du.pdf frank_herbert_dune_messiah.html
das dauert inklusive man-page von pdftohtml(das ich noch nie vorher benutzt hatte) ca. 2 Minuten.
Ansonsten: wenn es ein Rechtsklickmenü "Umwandeln in HTML" für PDFs in Dolphin gäbe, was meinst Du, hätte ich verwendet?
Ich benutze öfter einen O2-GSM-Stick. Der funktioniert seit 2 Jahren mit dem GNOME-Network-Manager-Applet ohne Probleme und mit dem KDE Knetworkmanager letztlich gar nicht.stevie777 hat geschrieben: Ähnliche Späße habe ich zum Thema W-Lan-Sticks erleben dürfen.
Also mache ich ein Script, das unter KDE erst knetworkmanager killt und dann nmapplet startet.
Funktioniert sehr gut.
Und trotzdem ist das ein Armutszeugnis für Suse, Ubuntu und KDE - es ist läppisch, dass eine Funktion, die auf der schwierigen Low-Level-Ebene offensichtlich gut funktioniert, auf dem Desktop versagt. Und solche Qualitätsprobleme werden in der Szene viel zu sehr toleriert. Es ist grotesk, wenn ein Team, das die modernste, raffinierteste und komplexeste Desktopoberfläche der Welt zusammenbekommt, an einer simplen Fernbedienung für eine vollständig funktionstüchtige Basisapplikation(network-manager) versagt.
Nicht, dass auf der anderen Seite vom Zaun alles viel solider wäre: eine halbe Stunde unter MacOSX und ich renne schreiend zu meinem KDE4 zurück, zu meinen kruden Workarounds und den seltsamen, überflüssigen Minibugs....
Es gibt nur einen Desktop: Xorg.stevie777 hat geschrieben:
Dann ist da noch die Geschichte mit den vielen Desktops, auf denen immer wieder andere Programme laufen oder manchmal eben auch nicht. Und oft scheint im Zweifel die einzig verbindliche Gemeinsamkeit, dass es eigentlich nur wenige Gemeinsamkeiten gibt. Und das, obwohl es unzählige Distributionen gibt, die eigentlich alle die selbe Software bereit stellen, nur ob es tatsächlich funktioniert, steht auf einem anderen Blatt.
Die Bedienoberflächen mögen sich unterscheiden aber ob ein relevantes Programm funktioniert oder nicht, hängt nicht von der Oberfläche ab, von der man es startet. Und wenn doch, ist das eine sehr schlechte, überflüssige Oberfläche, die man durch eine der anderen ersetzen sollte.
Ich halte das ganzen "KDE vs. GNOME aber richtig cool ist nur Fluxbox" - Gezänk für pubertär. Die Programme, die mich interessieren, kann ich auf jedem Desktop laufen lassen und es spricht nicht viel dagegen, in Fluxbox Dolphin zu benutzen. Ich bevorzuge KDE aber GNOME hat auch seine Stärken - Geschmacksache eben.
Ein führender Kernelentwickler (den Namen kann die Redaktion leicht herausfinden, hat aber gerade keine Lust...) hat in einem thread zu Echtzeitproblemen mal durchblicken lassen, dass er diese so genannten "pro-audio" Dinge (Originalton:"whatever that means") höchst seltsam findet und dass das alles gut und schön sein mag aber nur berücksichtigt werden kann, wenn es praktisch allen anderen Zielen der Linux-Kernelentwickler nicht im Weg herumsteht.stevie777 hat geschrieben: Fazit 1: Mit Linux im Multimedia-Bereich ist man, wenn es gut läuft, ein bisschen ein Paradiesvogel, der interessant ist zu bestaunen. Wenn es schlecht läuft, sitzt man Stunden am Rechner mit Problemen und/oder Abstürzen bei Prozessen, die unter Windows/ Mac schon seit einem Jahrzehnt problemlos funktionieren.
Machen wir uns nichts vor: der Fakt, dass Linux ohne vollwertige, selbstverständliche Unterstützung für Echtzeit-DSP-Software auf dem Allerweltsdesktop niemals ein MacOSX oder Window wirklich vollwertig ebenbürtiges System sein wird, ist bei denen, die Linux zu einem System mit vollwertiger, selbstverständlicher Unterstützung für Echtzeit-DSP-Software machen können, noch nicht angekommen.
Und die GNU-Evangelisten, angefangen bei Stallman persönlich, reiten auf nichts als den Quellcodes und deren Lizenz herum. Was die Software im laufenden Betrieb den Endnutzer/innen dann tatsächlich ganz praktisch an Freiheiten und Möglichkeiten zugänglich macht, ist Nebensache.
Verstehen wir uns nicht falsch: Lizenzen und Quellcodes sind in der Tat entscheidend wichtig. Aber für mich bedeutet GNU eben auch, dass auch Nutzerinnen und Nutzer, die Software nicht vor dem Kompilieren selbst anpassen können, Zugang zu all den Möglichkeiten haben sollten, die die freien Programmierer in langer, harter Arbeit geschaffen haben. Die gängigen Distributoren setzen aber darauf, dass sie ein perfekt automatisch funktionierendes System schaffen können, das "für alle" von selbst "genau das Richtige" bietet. Die gleiche ekelhafte, idiotische Arroganz, die die Welt von Jobs und Ballmer so abstoßend macht.
Wir wollen hoffen, dass es besser werden wird.
nostrum fungitur
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Leider stockt der Entwicklungsprozess von Linux im Audiobereich scheinbar an dem eigentlich markwirtschaftlichen, kommerziellen Gesetz von Angebot und Nachfrage. Scheinbar wird in der Linuxwelt zu selten nach den so genannten Pro Audio Dingen nachgefragt. Anders kann ich die Antwort "whatever it means" nicht interpretieren. Man müsste also vielleicht zunächst für ein größeres Interesse sorgen und werben, werben, werben...zettberlin hat geschrieben: Ein führender Kernelentwickler (den Namen kann die Redaktion leicht herausfinden, hat aber gerade keine Lust...) hat in einem thread zu Echtzeitproblemen mal durchblicken lassen, dass er diese so genannten "pro-audio" Dinge (Originalton:"whatever that means") höchst seltsam findet und dass das alles gut und schön sein mag aber nur berücksichtigt werden kann, wenn es praktisch allen anderen Zielen der Linux-Kernelentwickler nicht im Weg herumsteht.
Und da muss man dann genau überlegen, wofür man eigentlich wirbt. Ich denke, der "GNU-Spirit" ist da schon ein sehr wesentlicher Aspekt - irgendwo mit muss der immer wieder auftretende Frickelkram ja wett gemacht werden, sonst tut sich das wahrscheinlich kaum einer an, der wirklich mehr oder weniger ausschließlich Anwender ist.
Allerdings ist Linux ja auch nicht generell frei von kommerziellen Interessen. GNU/GPL beinhaltet ein wirklich erstrebenswertes Ideal - Offene Quellcodes, für jedermann zugängliche Software usw. Trotzdem wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass Software, die zwar frei verfügbar, aber letztlich doch relativ flächendeckend kommerziell nutzbar ist (und sei es nur im Support-Bereich) besser gepflegt scheint, als Pro Audio Anwendungen mit vergleichsweise wenigen Nutzern (, die vielleicht auch deswegen wenige sind, weil es manchmal Frickelkram ist).
Marktwirtschaft, Wettbewerb und all diese Dinge sind offensichtlich doch überall.
- autoandimat
- Power User
- Beiträge: 232
- Registriert: Di Mai 18, 2010 10:42 pm
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Naja, wenn man zu Grunde legt wieviele Desktop-Rechner es gibt, ist nur eine sehr kleine Anzahl von Linux-PCs dabei. Von diesen ist nur eine minimale Randgruppe an Audiorecording interessiert.stevie777 hat geschrieben:Scheinbar wird in der Linuxwelt zu selten nach den so genannten Pro Audio Dingen nachgefragt. Anders kann ich die Antwort "whatever it means" nicht interpretieren.
Von diesen wiederum gibt ein Grossteil auf weil er mit der Komplexität nicht klar kommt oder von Nerds virtuell verjagt wurde.
Das ist wirklich nur ein verschwindender Randbereich, wenn auch mit einem riesigen Potenzial.
Ich finde den Open-Source-Gedanken an sich eine gute Sache und auch definitiv unterstützenswert.
Dennoch kann ich auch die Gegenseite verstehen, dass ein Entwickler sein Wissen und seine Arbeit nicht verschenken möchte.
Schliesslich erwarte ich ja auch nicht im nächsten Schnell-Imbiss einen McFree oder einen Open Whopper zu bekommen.
Ich denke auch nicht dass der Desktop-Endanwender wirklich im Hauptfocus der ganzen Sache steht, höchstens im Office-Bereich. Da hat man als Minimal-Randgruppe der Audio-Anwender natürlich noch schlechtere Karten.
Dennoch ist es natürlich schon eine feine Sache, dass es die Möglichkeit gibt mit Open-Source viel machen zu können und ich halte es in jedem Falle für sinnvoll das zu unterstützen.
- Mitsch
- Power User
- Beiträge: 1226
- Registriert: Mo Feb 20, 2006 11:17 am
- Wohnort: Ludwigsburg
- Kontaktdaten:
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Naja, da zahlst Du ja auch nicht nur für die Zubereitung...autoandimat hat geschrieben:Schliesslich erwarte ich ja auch nicht im nächsten Schnell-Imbiss einen McFree oder einen Open Whopper zu bekommen.
Tja, das mit der Bezahlung ist irgendwie schon ein Problem. Eine Lösung lautet "bedingungsloses Grundeinkommen" - aber das wird sich mit einer FDP in der Regierung wohl kaum verwirklichen lassen. Noch dazu bringt es natürlich relativ wenig, wenn sich nur ein Staat zu so etwas durchringen kann - OpenSource und FreeSoftware wollen ja Gobal benutzt und hergestellt werden... Eine andere Lösung ist Flattr bzw. generell so social-payment-Modelle. Haken daran ist, dass man da mal wieder ein Paypal-Konto braucht - und ich will nicht zu Paypal, die sind mir einfach zu schräg. Dennoch wundert mich, dass so wenige Software-Projekte Flattr einführen.
Grüße!
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen tatsächlich die Lösung für alle und alles ist - ich hatte z.B. so manchen Linux-Datenmüll auf dem Rechner, für den ich nicht so einfach bedingungslos zahlen wollte Auch wenn ich Tage damit zubringe, unter Linux irgendwas vernünftig zum Laufen zu bekommen, ist das alleine mein Problem und fände es wirklich gruselig, dafür eventuell über ein bedingungsloses Grundeinkommen irgendwie schon ein Stück weit entlohnt zu werden. Zumindest dann, wenn ich nicht ansonsten irgendwie produktiv für die Allgemeinheit bin, die mich in diesem Falle mit Geld beglückt.
Das mit der Spenderei für Open Source Software finde ich absolut in Ordnung, solange es wirklich freiwillig bleibt. Ardour z.B. übertreibt es meiner Meinung nach ein wenig mit dem "Werben" für Spenden. Beim ersten Export eines Songs wird man gleich auf seine Spendenfreudigkeit geprüft, auf der Website wird einem beim Download eine Spende von 45$ vorgeschlagen, während darunter in einem Laufband die Preise für die Vollversionen anderer Audio-Sequenzer in einem Laufband unter die Nase gehalten werden. Frei nach dem Motte: 45$ sind eigentlich noch viel zu wenig. Auf der Support-Seite ist dann der Ardour Finanzstatus eingeblendet und darunter kann man dann gleich monatlich seinen Obulus leisten, weil das monatliche Finanzierungsziel quasi nie erreicht wird. Und da lässt man offen, wie sich das eigentlich errechnet....
ich meine, ich muss mich im Vorfeld entscheiden: Will ich eine Entlohnung für meine Dienstleistung oder verschenke ich Sie? Als Musiker lebe ich schon lange damit, dass mir die Preise für meine Musik vom Markt diktiert werden. Während andere teilweise mit Songs Millionen verdient werden, die für mich Ohrenkrebs erzeugen, bleibt mir nur die Arbeit im Musikalienhandel oder als Gitarrenlehrer, um überhaupt in irgendeiner Art und Weise im Umfeld von Musik mein Einkommen zu erwirtschaften.
Entscheide ich mich für ein Spendenmodell, sollte ich wahrscheinlich tunlichst dafür sorgen, irgendwo anders noch meine Brötchen zu verdienen, damit ich meinen Usern nicht ständig eine Minusrechnung unter die Nase halten muss. Und im Falle von Ardour ist man doch auf der Mac-Plattform rein kommerziell unterwegs oder liege ich da falsch?
Das mit der Spenderei für Open Source Software finde ich absolut in Ordnung, solange es wirklich freiwillig bleibt. Ardour z.B. übertreibt es meiner Meinung nach ein wenig mit dem "Werben" für Spenden. Beim ersten Export eines Songs wird man gleich auf seine Spendenfreudigkeit geprüft, auf der Website wird einem beim Download eine Spende von 45$ vorgeschlagen, während darunter in einem Laufband die Preise für die Vollversionen anderer Audio-Sequenzer in einem Laufband unter die Nase gehalten werden. Frei nach dem Motte: 45$ sind eigentlich noch viel zu wenig. Auf der Support-Seite ist dann der Ardour Finanzstatus eingeblendet und darunter kann man dann gleich monatlich seinen Obulus leisten, weil das monatliche Finanzierungsziel quasi nie erreicht wird. Und da lässt man offen, wie sich das eigentlich errechnet....
ich meine, ich muss mich im Vorfeld entscheiden: Will ich eine Entlohnung für meine Dienstleistung oder verschenke ich Sie? Als Musiker lebe ich schon lange damit, dass mir die Preise für meine Musik vom Markt diktiert werden. Während andere teilweise mit Songs Millionen verdient werden, die für mich Ohrenkrebs erzeugen, bleibt mir nur die Arbeit im Musikalienhandel oder als Gitarrenlehrer, um überhaupt in irgendeiner Art und Weise im Umfeld von Musik mein Einkommen zu erwirtschaften.
Entscheide ich mich für ein Spendenmodell, sollte ich wahrscheinlich tunlichst dafür sorgen, irgendwo anders noch meine Brötchen zu verdienen, damit ich meinen Usern nicht ständig eine Minusrechnung unter die Nase halten muss. Und im Falle von Ardour ist man doch auf der Mac-Plattform rein kommerziell unterwegs oder liege ich da falsch?
- metasymbol
- Power User
- Beiträge: 639
- Registriert: Fr Jan 28, 2005 2:26 pm
- Wohnort: Fishtown
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Leute, ihr bringt mich immer wieder ins erstaunen! Hier wird ja tatsächlich weiterhin auf hohen Niveau konstruktive Kritik geübt. Danke stevie777 für deine Beiträge, es tut so gut, das so zu lesen, weil als ich zu diesen Erkenntnissen in den Jahren 2005 - 2007 gekommen bin, da war alles genauso nur ich wurde dafür gehasst wenn ich das öffentlich breit getreten habe von Linux Fanatikern! Es hat sich nichts verändert, Ardour hat kein Midi und RT Audio ist immer noch suspekt! Die Distributoren denken weiterhin nur in Server und Büro Schemen. Multimedia ist und bleibt ein Hobby für eine winzige Minderheit. Aber: Bei mir läuft ein zuverlässiger kleiner AV Linux Rechner, der sich gut in meine inzwischen auf zwei Macs angewachsene IT einpasst: Mit Renoise 2.6 beta (u.a. mit LV2 Support und der freien LUA Scriptsprache um komplexe Fernbedienungen zu realisieren) bietet mir Linux selbst auf dem Netbook eine geniale und stabile Ergänzung für meine Musiksetups.
Und mehr als Renoise mit einigen kommerziellen Plugins läuft auch nicht auf dem Rechner. Ich will Linux nicht als Universallösung, sondern um Nischen zu füllen, für spezielle Einsatzgebiete. Linux kann und soll meine Macs nicht ersetzen. Mit der Strategie fahr ich sorgenfrei, Abstürze kann ich in keinem Gebiet feststellen. Selbst das openSource VJ Programm was ich benutze, CoGe, läuft stabil und lässt sich durch die von Apple gratis gelieferten Quartz Composer unendlich erweitern. OSX ist für den multimedialen Einsatz sowas von optimiert, das hat mich alles so überzeugt, das nachdem ich jetzt zwei Jahre mit Hackint0sh arbeite ich mir sogar ein gebrauchtes Apple MacBook gekauft habe, was genialst läuft für Musik.
Seitdem ich davon runter bin, alles mit Linux machen zu wollen, hat das frickeln sich auf ein Minimum beschänkt, aber ich bin Froh, das ich es kann. Da hat der eine Mac ein kleines Grafisches Problem gehabt und ich konnte den nicht mehr bedienen. Von einem anderen Mac mich über Terminal ssh eingeloggt, geschaut ob noch alles geht und den dann mit "sudo shutdown -h now" ordentlich runtergefahren.
Seit Linux bin ich ein "mündiger" Computerbenutzer. Ich habe mich an die Unix Handhabe gewöhnt.Ich kann Programme kompilieren, mich ohne grafische Oberfläche im System bewegen und Dinge verändern. Linux ist ein Unix für alle und das bildet weiter. Ich kann jetzt dem kommerziellen Unix OSX als Poweruser begegnen.
Freiheit ist das, was du daraus machst.
Oder man kauft sich die Harrison Variante "Mixbus", die noch wertvolle Kanalzüge eingebaut hat für ca 60 Euro. Ardour wird allerdings ist auch auf Mac eher als Exot für die seltene Spezialanwendung "reines Audiorecording" gesehen und selten benutzt, es gibt eine so große Anzahl konkurrierende DAW Software, die nicht teuer ist. Teuer ist sowieso kein Argument: Seit ich mit Mac arbeite, habe ich mehr Aufträge (als Produzent und freischaffender Künstler) und kann mir einiges "leisten" - jeden Cent den ich einsetze für amtliche Software kommt direkt zurück in meine Kasse.
Ob Profi oder nicht, am Ende entscheidet das was man machen will über den Einsatz von Software. Wenn du sagst, Linux sei eine Leidenschaft, die leiden schafft", schaffst du dir das Leiden selber. Linux ist keine Weltrevolution und eignet sich kaum dafür, bestimmte Ideale von einer besseren Gesellschaft zu verwirklichen. Die heutige Linuxentwicklung ist rein am Profit orientiert, das was Kohle bringt (zb android) wird gehypt. Ich bin froh das es Firmen gibt wie DiscoDSP, LinuxDSP, Loomer und Renoise, die Linux im "unprofitablen" Audiobereich hochhalten.
Eigentlich ist dies alles tausend mal gesagt.
Achso: "OS Plattformen" ist sowieso Schnee von gestern: http://www.soundation.com/ http://www.hobnox.com/noxtools.902.html -> dahin entwickelt sich der Kram am Ende. Gerade die Hobnox Audiotools zeigen, das Modular nicht gleich hässlich sein muss und ich mich wirklich frage, das wenn man so was im Browser hinkriegt warum sowas ähnliches nicht schon längst für Linux "nativ und lokal" verfügbar ist: Ganz einfach, da besteht von seitens der Entwickler kein Interesse.
Und mehr als Renoise mit einigen kommerziellen Plugins läuft auch nicht auf dem Rechner. Ich will Linux nicht als Universallösung, sondern um Nischen zu füllen, für spezielle Einsatzgebiete. Linux kann und soll meine Macs nicht ersetzen. Mit der Strategie fahr ich sorgenfrei, Abstürze kann ich in keinem Gebiet feststellen. Selbst das openSource VJ Programm was ich benutze, CoGe, läuft stabil und lässt sich durch die von Apple gratis gelieferten Quartz Composer unendlich erweitern. OSX ist für den multimedialen Einsatz sowas von optimiert, das hat mich alles so überzeugt, das nachdem ich jetzt zwei Jahre mit Hackint0sh arbeite ich mir sogar ein gebrauchtes Apple MacBook gekauft habe, was genialst läuft für Musik.
Seitdem ich davon runter bin, alles mit Linux machen zu wollen, hat das frickeln sich auf ein Minimum beschänkt, aber ich bin Froh, das ich es kann. Da hat der eine Mac ein kleines Grafisches Problem gehabt und ich konnte den nicht mehr bedienen. Von einem anderen Mac mich über Terminal ssh eingeloggt, geschaut ob noch alles geht und den dann mit "sudo shutdown -h now" ordentlich runtergefahren.
Seit Linux bin ich ein "mündiger" Computerbenutzer. Ich habe mich an die Unix Handhabe gewöhnt.Ich kann Programme kompilieren, mich ohne grafische Oberfläche im System bewegen und Dinge verändern. Linux ist ein Unix für alle und das bildet weiter. Ich kann jetzt dem kommerziellen Unix OSX als Poweruser begegnen.
Freiheit ist das, was du daraus machst.
Um das vollständige Binary mit "AU Plugin Status Speichern" zu erhalten, muss man mindestens 1$ an ardour.org spenden. Man kann sich aber mittels "Macports" den Quelltext kompilieren mit "AU Plugin Status Speichern" (Aber wenn man dann das Binary zb als torrent verteilt wird man von Paul gejagt und niedergestreckt werden).Und im Falle von Ardour ist man doch auf der Mac-Plattform rein kommerziell unterwegs oder liege ich da falsch?
Oder man kauft sich die Harrison Variante "Mixbus", die noch wertvolle Kanalzüge eingebaut hat für ca 60 Euro. Ardour wird allerdings ist auch auf Mac eher als Exot für die seltene Spezialanwendung "reines Audiorecording" gesehen und selten benutzt, es gibt eine so große Anzahl konkurrierende DAW Software, die nicht teuer ist. Teuer ist sowieso kein Argument: Seit ich mit Mac arbeite, habe ich mehr Aufträge (als Produzent und freischaffender Künstler) und kann mir einiges "leisten" - jeden Cent den ich einsetze für amtliche Software kommt direkt zurück in meine Kasse.
Ob Profi oder nicht, am Ende entscheidet das was man machen will über den Einsatz von Software. Wenn du sagst, Linux sei eine Leidenschaft, die leiden schafft", schaffst du dir das Leiden selber. Linux ist keine Weltrevolution und eignet sich kaum dafür, bestimmte Ideale von einer besseren Gesellschaft zu verwirklichen. Die heutige Linuxentwicklung ist rein am Profit orientiert, das was Kohle bringt (zb android) wird gehypt. Ich bin froh das es Firmen gibt wie DiscoDSP, LinuxDSP, Loomer und Renoise, die Linux im "unprofitablen" Audiobereich hochhalten.
Eigentlich ist dies alles tausend mal gesagt.
Achso: "OS Plattformen" ist sowieso Schnee von gestern: http://www.soundation.com/ http://www.hobnox.com/noxtools.902.html -> dahin entwickelt sich der Kram am Ende. Gerade die Hobnox Audiotools zeigen, das Modular nicht gleich hässlich sein muss und ich mich wirklich frage, das wenn man so was im Browser hinkriegt warum sowas ähnliches nicht schon längst für Linux "nativ und lokal" verfügbar ist: Ganz einfach, da besteht von seitens der Entwickler kein Interesse.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
@metasymbol
Nun, auch meine Oma sagte schon im Bergischen Plattdütsch: "Et jibt kein schlimmer Leid, als watt man sich selbst andeit." Mir machte Linux anfangs ein wenig mehr Spaß, als ich noch Windows auf dem Rechner hatte und ich nicht so sehr auf mein Ubuntu angewiesen war. Und obendrein sind da deutlich weniger Probleme aufgetreten - wahrscheinlich aber auch, weil ich kaum Multimedia-Programme unter Linux genutzt hatte. Aber gerade weil alles andere ja so gut lief, konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es werden kann, besonders, wenn es um Videoschnitt geht ...und entschied mich, auf Windoofs verzichten zu wollen....
Naja, man lernt aus dem Erfahrungen und wächst mit seinen Aufgaben.
Trotzdem gibt es bei Linux manchmal wirklich den Wahnsinn in Tüten. Heute habe ich z.B. noch mal Open Suse installiert und konnte folgende, eigentlich unfassbare virtuelle Grausamkeit feststellen: ich habe mir zunächst auf der Live-CD angeschaut, ob das Ganze überhaupt für mich taugt. Dabei habe ich die Anforderungen wirklich niedrig angesetzt: Es soll einfach zunächst nur mit meinem W-Lan funktionieren und eigentlich nicht viel mehr. Und das klappte mit der Live-CD auch genauso, wie ich es von meinem Kubuntu gewohnt bin. Unten rechts ist das Pannel, man klickt drauf, wählt das W-Lan, gibt den Key ein und ist fertig damit. KDE bleibt eben doch KDE...
Als ich allerdings mit der Installation durch war, war das Pannel verschwunden. Kein W-Lan mehr, kein Internet mehr. Irgendwie wurde das W-Lan also scheinbar nicht mit installiert und ich fand im Yast auch keinen Weg, es unter den Netzwerkeinstellungen nach zu installieren. Jetzt kann man argumentieren, unter Suse funktioniert eben alles ein wenig anders. Aber wozu bitte ist denn dann eine Live-CD da? Man sollte doch wenigstens erwarten können, das, was man da live tatsächlich auch sieht, nach der Installation auch genauso tatsächlich zur Verfügung zu haben.
Tja, und weil ich nicht noch mehr frickeln will, als ich es eh schon tue, habe ich Suse auch gleich wieder von der Platte geputzt. Mit sowas ärgere ich mich definitiv nicht mehr lange rum. Wahrscheinlich hätte ich das nach ein paar Stündchen Fummelei hin bekommen und mich danach mit meinem Grafikkartentreiber in die Haare gekriegt
Vielleicht bin ich auch manchmal einfach zu schwach begabt für die hohe Kunst der Linuxianer
Nun, auch meine Oma sagte schon im Bergischen Plattdütsch: "Et jibt kein schlimmer Leid, als watt man sich selbst andeit." Mir machte Linux anfangs ein wenig mehr Spaß, als ich noch Windows auf dem Rechner hatte und ich nicht so sehr auf mein Ubuntu angewiesen war. Und obendrein sind da deutlich weniger Probleme aufgetreten - wahrscheinlich aber auch, weil ich kaum Multimedia-Programme unter Linux genutzt hatte. Aber gerade weil alles andere ja so gut lief, konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es werden kann, besonders, wenn es um Videoschnitt geht ...und entschied mich, auf Windoofs verzichten zu wollen....
Naja, man lernt aus dem Erfahrungen und wächst mit seinen Aufgaben.
Trotzdem gibt es bei Linux manchmal wirklich den Wahnsinn in Tüten. Heute habe ich z.B. noch mal Open Suse installiert und konnte folgende, eigentlich unfassbare virtuelle Grausamkeit feststellen: ich habe mir zunächst auf der Live-CD angeschaut, ob das Ganze überhaupt für mich taugt. Dabei habe ich die Anforderungen wirklich niedrig angesetzt: Es soll einfach zunächst nur mit meinem W-Lan funktionieren und eigentlich nicht viel mehr. Und das klappte mit der Live-CD auch genauso, wie ich es von meinem Kubuntu gewohnt bin. Unten rechts ist das Pannel, man klickt drauf, wählt das W-Lan, gibt den Key ein und ist fertig damit. KDE bleibt eben doch KDE...
Als ich allerdings mit der Installation durch war, war das Pannel verschwunden. Kein W-Lan mehr, kein Internet mehr. Irgendwie wurde das W-Lan also scheinbar nicht mit installiert und ich fand im Yast auch keinen Weg, es unter den Netzwerkeinstellungen nach zu installieren. Jetzt kann man argumentieren, unter Suse funktioniert eben alles ein wenig anders. Aber wozu bitte ist denn dann eine Live-CD da? Man sollte doch wenigstens erwarten können, das, was man da live tatsächlich auch sieht, nach der Installation auch genauso tatsächlich zur Verfügung zu haben.
Tja, und weil ich nicht noch mehr frickeln will, als ich es eh schon tue, habe ich Suse auch gleich wieder von der Platte geputzt. Mit sowas ärgere ich mich definitiv nicht mehr lange rum. Wahrscheinlich hätte ich das nach ein paar Stündchen Fummelei hin bekommen und mich danach mit meinem Grafikkartentreiber in die Haare gekriegt
Vielleicht bin ich auch manchmal einfach zu schwach begabt für die hohe Kunst der Linuxianer
- autoandimat
- Power User
- Beiträge: 232
- Registriert: Di Mai 18, 2010 10:42 pm
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Nicht nur du, ich glaube wir sind langsam einfach zu alt.stevie777 hat geschrieben:Vielleicht bin ich auch manchmal einfach zu schwach begabt für die hohe Kunst der Linuxianer
Solche Anekdoten gab es schon immer mal. Ich kann mich noch gut an Kanotix CDs erinnern. Im Live-Betrieb war sofort eine Internetverbindung über den Router da und alles lief. Nach der HD-Install war es weg und man musste mit "netcardconfig" im Nachhinein das ganze hinfummeln. Ähnlich lief es auch bei Gentoo-Live CDs.
Ich sehe die Live-CD mittlerweile als guten Hinweis ob meine Hardware unterstützt wird. Alles was im Live-Betrieb geht muss sich auch nach der Install wieder hinbiegen lassen.
Linux ist schon in gewisser Weise ein Abenteuerland. Im Grunde macht es Spass - aber manchmal muss man seinem Ärger schon Luft machen.
Ich hab bei mir immer festgestellt dass ich mit zunehmenden Jahren einen immer kleiner werden Geduldsfaden entwickel, vor allem wenn ich mich in etwas reingearbeitet hatte und eine Radikal-Entwicklung das Kartenhaus wieder komplett umwirft.
Aber irgendwie maust der Kater dann doch immer weiter.
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
...nun, noch zwei, drei Live-CDs weiter habe ich wohl auch unendlich ähnlicher Erfahrungen sammeln dürfen Heute bin ich schon bei der dritten und gerade brenne ich die
mandriva-linux-one-2010-spring-KDE4-europe1-americas-cdrom-i586.iso
UND DANACH LÄUFT DARAUF MEIN HEISSGELIEBTES KDENLIVE PERFEKT
mandriva-linux-one-2010-spring-KDE4-europe1-americas-cdrom-i586.iso
UND DANACH LÄUFT DARAUF MEIN HEISSGELIEBTES KDENLIVE PERFEKT
- autoandimat
- Power User
- Beiträge: 232
- Registriert: Di Mai 18, 2010 10:42 pm
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Wow, nicht schlecht!
Ich hab das Mandriva-ISO auch mal ausprobiert, zumindest erstmal im Live-Betrieb. Man erlebt doch noch Überraschungen.
Die Nvidia-Treiber wurden beim hochfahren automatisch on-the-fly gleich draufgebügelt. Zwar wurde der falsche Treiber eingebunden, es machte sich aber nur dadurch bemerkbar dass der zweite Monitor nur im Clone-Mode und nicht im Twinview lief.
Das konnte per einfachem Mausklick im Menü sofort behoben werden, dann kam ein automatischer Neustart vom X-Server und Twinview war da.
Es war auch sofort on-the-fly Flash drauf.
Im Grunde ist das einfacher als bei Windows wo man das ja auch alles im Nachhinein drauf basteln muss. Windows ist von der Einrichtung ja auch kompliziert, nur die Wege und die Folge-Wartung sind nicht ganz so so steinig.
Das ganze ist auch recht ansehnlich gemacht: nette Bildschirmschoner-Diaschau (für jeden Monitor extern), voreingestellte Ordner für Musik, Videos usw. Klar, das sind Kleinigkeiten. Die haben aber für den einfachen Endanwender oft eine (wenn auch nur psychologische) Bedeutung welche oft unterschätzt wird.
KDE4 finde ich persönlich immer noch gruselig. Allein das Einrichten der Task-Leiste ist (vor allem im Twinview) aus meiner Sicht völlig unintuitiv und unübersichtlich. Aber im Zuge dass Debian Sqeeze vor der Tür steht muss auch ich mich wohl gezwungenermassen irgendwie damit arrangieren.
Derzeit bin ich mit meinem AV-Linux super zufrieden. Ich weiss auch noch nicht wie Mandriva nach der HD-Install aussieht, wie das Paketquellen-System funktioniert usw. Wenn das alles ok ist kann ich mir durchaus vorstellen das auch mal zu installieren.
Auch unter Mandriva wird man sicherlich mit den linux-typischen Gemeinheiten konfrontiert werden aber ich finde es von Grund auf erstmal eine ansprechende Sache die ein Stück weit essenzielles gleich mit bringt.
Da schliesst sich der Kreis zur Leidenschaft die Leiden schafft:
Ich sehe, es ist durchaus möglich eine am Endanwender orientierte Linux-Distribution auf die Beine zu stellen mit denen er gleich loslegen kann ohne erst die Grafiktreiber-Installation mit Skripten oder komplexen Handbuchanleitungen bewerkstelligen zu müssen, mit irgend nem *.conf-Gefrickel zwangskonfrontiert zu werden um sich dann Flash durch kompliziertes Hand-Anlegen zu erkämpfen.
Warum ist das bei den meisten Distris immer alles so ein Drama? Haben die andere rechtliche Grundlagen? Hat das distributionsabhängige technische Gründe? Sprechen die bewusst nur eine elitäre Zielgruppe an? Oder steht die konsequente Abtrennung von Open Source zu Closed Source konzeptionell im Hauptfocus? Fragen über Fragen...
Ich hab das Mandriva-ISO auch mal ausprobiert, zumindest erstmal im Live-Betrieb. Man erlebt doch noch Überraschungen.
Die Nvidia-Treiber wurden beim hochfahren automatisch on-the-fly gleich draufgebügelt. Zwar wurde der falsche Treiber eingebunden, es machte sich aber nur dadurch bemerkbar dass der zweite Monitor nur im Clone-Mode und nicht im Twinview lief.
Das konnte per einfachem Mausklick im Menü sofort behoben werden, dann kam ein automatischer Neustart vom X-Server und Twinview war da.
Es war auch sofort on-the-fly Flash drauf.
Im Grunde ist das einfacher als bei Windows wo man das ja auch alles im Nachhinein drauf basteln muss. Windows ist von der Einrichtung ja auch kompliziert, nur die Wege und die Folge-Wartung sind nicht ganz so so steinig.
Das ganze ist auch recht ansehnlich gemacht: nette Bildschirmschoner-Diaschau (für jeden Monitor extern), voreingestellte Ordner für Musik, Videos usw. Klar, das sind Kleinigkeiten. Die haben aber für den einfachen Endanwender oft eine (wenn auch nur psychologische) Bedeutung welche oft unterschätzt wird.
KDE4 finde ich persönlich immer noch gruselig. Allein das Einrichten der Task-Leiste ist (vor allem im Twinview) aus meiner Sicht völlig unintuitiv und unübersichtlich. Aber im Zuge dass Debian Sqeeze vor der Tür steht muss auch ich mich wohl gezwungenermassen irgendwie damit arrangieren.
Derzeit bin ich mit meinem AV-Linux super zufrieden. Ich weiss auch noch nicht wie Mandriva nach der HD-Install aussieht, wie das Paketquellen-System funktioniert usw. Wenn das alles ok ist kann ich mir durchaus vorstellen das auch mal zu installieren.
Auch unter Mandriva wird man sicherlich mit den linux-typischen Gemeinheiten konfrontiert werden aber ich finde es von Grund auf erstmal eine ansprechende Sache die ein Stück weit essenzielles gleich mit bringt.
Da schliesst sich der Kreis zur Leidenschaft die Leiden schafft:
Ich sehe, es ist durchaus möglich eine am Endanwender orientierte Linux-Distribution auf die Beine zu stellen mit denen er gleich loslegen kann ohne erst die Grafiktreiber-Installation mit Skripten oder komplexen Handbuchanleitungen bewerkstelligen zu müssen, mit irgend nem *.conf-Gefrickel zwangskonfrontiert zu werden um sich dann Flash durch kompliziertes Hand-Anlegen zu erkämpfen.
Warum ist das bei den meisten Distris immer alles so ein Drama? Haben die andere rechtliche Grundlagen? Hat das distributionsabhängige technische Gründe? Sprechen die bewusst nur eine elitäre Zielgruppe an? Oder steht die konsequente Abtrennung von Open Source zu Closed Source konzeptionell im Hauptfocus? Fragen über Fragen...
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Du hast schon recht - AV Linux ist momentan mit Sicherheit die Anwender-freundlichste Lösung. CD rein, testen, installieren, fertig. Mit der Mandriva Live-CD habe ich gar nicht lange rum gemacht. Für mich ist immer gibt immer den Ausschlag, ob mein W-Lan Stick erkannt wird. Zu 70% ist das der Fall und mir ist das Gefummel viel zu nervig, mit 'nem Laptop daneben zu sitzen, damit ich nach googlen kann, wie ich jetzt eine Web-Verbindung herstelle.
Ich habe mich dann noch einmal an Suse gemacht und hatte dann auch gleich auf eine Frage diese Foren-Begegnung der speziellen Art. "Ist ja nicht böse gemeint, aber haste mal die Sufu des Forums genutzt?" Ich frage mich, warum so jemand dann nicht lieber einfach gar nicht antwortet, als einem den Oberlehrmeister-Tipp zu geben, doch bitte die Suchfunktion zu nutzen... Natürlich kann ich auch gerne erst einmal die komplette Suse-Dokumentation lesen, bis ich dann endlich mal die Laufwerke eingebunden habe und meine Daten nicht mehr über eine externe Festplatte in meinem Multiboot hin und her schieben muss...
Ich glaube, wir unterschätzen das Potential, das Linux-Audio haben könnte gewaltig. Es wird immer schwieriger für viele professionelle Musiker, mit der Mucke ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das wird unsere Kultur mit der Zeit nachhaltig ändern und die Suche nach günstigen, vielleicht sogar kostenlosen Produktionsmöglichkeiten hat schon lange begonnen. Es könnte wie mit so vielem in der Musikszene laufen. Irgendein halbwegs großer Name fängt damit an und die anderen ziehen mit....
Aber dazu bedarf es einer intuitiven Arbeitsumgebung auf dem Rechner und da steckt bei Linux, wie wir ja alle wissen, ein wenig der Wurm drin.
Ich habe mich dann noch einmal an Suse gemacht und hatte dann auch gleich auf eine Frage diese Foren-Begegnung der speziellen Art. "Ist ja nicht böse gemeint, aber haste mal die Sufu des Forums genutzt?" Ich frage mich, warum so jemand dann nicht lieber einfach gar nicht antwortet, als einem den Oberlehrmeister-Tipp zu geben, doch bitte die Suchfunktion zu nutzen... Natürlich kann ich auch gerne erst einmal die komplette Suse-Dokumentation lesen, bis ich dann endlich mal die Laufwerke eingebunden habe und meine Daten nicht mehr über eine externe Festplatte in meinem Multiboot hin und her schieben muss...
Ich glaube, wir unterschätzen das Potential, das Linux-Audio haben könnte gewaltig. Es wird immer schwieriger für viele professionelle Musiker, mit der Mucke ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das wird unsere Kultur mit der Zeit nachhaltig ändern und die Suche nach günstigen, vielleicht sogar kostenlosen Produktionsmöglichkeiten hat schon lange begonnen. Es könnte wie mit so vielem in der Musikszene laufen. Irgendein halbwegs großer Name fängt damit an und die anderen ziehen mit....
Aber dazu bedarf es einer intuitiven Arbeitsumgebung auf dem Rechner und da steckt bei Linux, wie wir ja alle wissen, ein wenig der Wurm drin.
- autoandimat
- Power User
- Beiträge: 232
- Registriert: Di Mai 18, 2010 10:42 pm
Re: Linux: Eine Leidenschaft, die Leiden schaft?
Da haste doch noch Glück gehabt – also für Nerd-Verhältnisse ist die Antwort noch überaus freundlich und vor allem nahezu ausschmückend ausführlich formuliert.stevie777 hat geschrieben:Ich habe mich dann noch einmal an Suse gemacht und hatte dann auch gleich auf eine Frage diese Foren-Begegnung der speziellen Art. "Ist ja nicht böse gemeint, aber haste mal die Sufu des Forums genutzt?"
Im Ernst, ich persönlich empfinde solche Antworten auch nicht gerade als sonderlich hilfreich. Zumal du mit der Suchfunktion immer das Risiko eingehst auf eine völlig veraltete Erklärung zu stossen, welche auf dem jetzigen Stand gar nicht mehr umsetzbar ist.
Wie du schon sagst: wenn die keinen Bock haben sollten die besser gar nicht antworten.
Anfangs waren das ja auch nur ein paar vereinzelnde Kandidaten. Mittlerweile wimmelt es in Linux-Communities davon.
Ich denke dass sich eine unverhältnismässig grössere Gruppe an lernbereiten Neueinsteigern auftun würde, wenn diese Nerds in puncto Hochnäsigkeit mal mal einen Gang zurück schalten würden.
Ja, leider. So ein bisschen Lernbereitschaft ist ja an sich nicht schlecht. Es sollte aber in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen. Also wenn sich das ganze zum alltagsfüllenden Zeitfresser aufpumpt wäre ich mittlerweile auch nicht mehr bereit dazu, da ich auch breitgefächerte andere Interessen habe.stevie777 hat geschrieben:Aber dazu bedarf es einer intuitiven Arbeitsumgebung auf dem Rechner und da steckt bei Linux, wie wir ja alle wissen, ein wenig der Wurm drin.
Ich bin durchaus auch manchmal froh, dass ich ein Linux-System in den Grundzügen ohne Grafik im init3-Modus bedienen kann. Es sollte aber keine Voraussetzung sein.
Von daher hab ich für mich die Lösung mit den Zeitlimits gewählt. Wenn man nicht ein wenig aufpasst kommt man sonst in eine (wenn auch vergleichsweise weniger schädliche) Spielhallen-Mentalität: „...dieses eine Spiel mache ich noch, dann gehe ich aber wirklich nach Hause“.
Seit ich mir dahin gehend selber konsequent Grenzen setze ist Linux für mich eine Leidenschaft die Spass macht – aber zugegebenermassen eben auch nur eine Leidenschaft unter vielen.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste