Der Traum vom Fliegen

hier soll alles rein, was zum thema linux und musikmachen gehört, aber nicht mit speziellen programmen, speziellen distributionen oder spezieller hardware zusammenhängt...
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Mitsch
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Der Traum vom Fliegen

Beitrag von Mitsch »

zettberlin hat geschrieben:ich habe mich nämlich um einen Vortrag beworben:
http://linuxuse.de/snd/Proposal-LAC2006-improved/
Hab Deine Idee mal kurz überflogen, und ich muss sagen, ich finde sie ausgezeichnet. Das ist genau das Thema, über das mal auf der LAC referiert werden muss, denn meines Erachtens ist die Idee "Distribution für Musiker" sehr viel radikaler umzusetzen, als das bisher - von egal welcher Multimedia-Distribution - angegangen wurde.

Ich polemisier das Ganze jetzt mal: Heute ist es doch so: Wenn sich schon jemand die Mühe macht, eine Distribution aus dem Boden zu stampfen, dann muss sie natürlich für möglichst viele geeignet sein. Das bedeutet, Du schmeißt möglichst viele Programme in den Topf, am besten noch ein OfficePaket, damit das Ding dann - bis auf die tollen Latenzzeiten - gar keinen Unterschied mehr zu jedem anderen Desktop-System hat, nehme "Gnome", weil das jeder bedienen kann und sülze die Leute von Ihrer neu erhaltenen Freiheit voll (, die größtenteils gar nicht verstehen, um was es eigentlich geht).

Ich sag: Scheiß auf die Freiheit! Scheiß auf all die tolle Auswahl! Spezialisierung ist Trumpf!

Ich weiß, das ist n hartes Brot für die Linux-Geeks: Wie? Ich soll den User in seiner freien Entfaltung einschränken? Na klar! "Der aufgeklärte User" ist nicht das Thema bei einer Mutlimedia-Distribution! Im Gegenteil: Der Durchschnitts-Musiker, der einen Computer bedient, will doch am liebsten gar nichts von seinem Computer oder von dem Betriebssystem, das er gerade benutzt, wissen! Beim Desktop mit Internet-Anschluß ist das etwas anderes, denn da geht es um alle möglichen Formen von Sicherheit, Software-Standarde, etc..., etc... und da hat man sich mit dem auseinanderzusetzen, was man sich und anderen antut. Aber bei einer Multimedia-Distro? Nö! Sonst wäre der gute Musiker vorm Rechner ja ein Informatiker geworden, oder?

Also: Nutzen wir doch mal die Freiheiten aus, die uns Linux und OpenSource gibt! Wie muss denn eine Oberfläche für einen Musikproduktionsrechner aussehen? Schon sehen wir: Nicht Gnome ist dort das Maß der Dinge, sondern FVWM! Dann richten wir mal brauchbare Runlevels ein: Einen für Recording, der wirklich alles ausschaltet, was gerade nicht gebraucht wird, einen für Recording übers Netzwerk, einen für die Internet-Nutzung und vielleicht einen Upgrade-Runlevel, in dem die ganze Software vollautomatisch auf den neuesten Stand gebracht wird. Das ganze wird natürlich nicht über die Konsole erledigt - Dazu machen wir uns ein paar Buttons ins Panel. Und dann, das wichtigste: Ich will was aufnehmen und habe genau ein Programm dafür, ich will was mit MIDI machen und habe genau ein Programm dafür (und im Hintergrund läuft schon längst Timidity mit den passenden Sounds, ohne, dass ich dafür einen Funger hätte Krumm machen müssen), ich will etwas abspielen und habe genau ein Programm dafür, etc..., etc...

Es ist überhauptnicht nötig, dass Linux immer wie Windows aussehen muss, damit Leute es bedienen können! Weniger ist mehr! Man muss sich doch einfach mal in so einen Musiker reinversetzen, der Linux ausprobieren will. Der wird doch einfach nur erschlagen von den ganzen Entscheidungen, von der ganzen Freiheit, die ein solches Linux bietet!

Wenn ich nur etwas fitter auf dem Gebiet wäre! Ich habe, seit ich mir eine richtig fette RME rausgelassen habe, die Idee, eine Linux-Distribution aufzubauen, die nichts anderes kann, als für ein Live-Konzert einen Digital-Mischer zu ersetzen. Der Hammer ist der: Dank Linux - oder sollte ich besser sagen, dank X-Windows-System - ist es ohne Probleme möglich, das Multicore einzusparen und dabei sogar noch den Sound zu verbessern! Allein: Ich weiss einfach nicht, wo man da anfangen soll, wenn man eine Distro selber machen will...

Also, ich hoffe, ich habe genug provokantes geschrieben, um hier mal ne fette Diskussion loszutreten! Oder seit Ihr meiner Meinung? Dann schildert - mit allem Hintergrundwissen, dass Ihr von Linux habt - doch mal Euer Traum-OS fürs Musikmachen!

Schöne Träume!
Mitsch
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corresponder
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Beitrag von corresponder »

hi,

meiner meinung nach brauchst du das rad nicht neu erfinden.
bring dich in eine schon existente linuxdistribution ein,
die sich auf sound spezialisiert hat.

gruss

c.
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linuxchaos
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Beitrag von linuxchaos »

stimmt schon vieles, was du schreibst, aber ich würde mich auch dem corresponder anschliessen, dass man sich eher bei ner existierende ditribution reinhängt. ich z.b. würde agnula unterstützen, wenn ich mehr zeit und ahnung hätte, weil ich finde, dass die echt auf dem richtigen weg sind.
und da gab es im übrigen auch mal die diskussion in der mailing-list, eine ganz abgespeckte agnula-version zu machen bzw. beim installationsvorgang eine abfrage zu machen: klein oder klickie
so muss man dann auch garkeine freiheit einschränken...

und ne ganz andere idee: rein theoretisch ist es schon heute möglich, sich das mini-kleine net-install-iso von debian zu besorgen, da die apt-sourcen von agnula einzutragen und es so zum mini-audio-system zu machen.
ich bin damals allerdings daran gescheitert :oops: da könnte man ne anleitung für schreiben und fertig ist die audio-distribution...

grüsse l.chaos
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Beitrag von zettberlin »

corresponder hat geschrieben:hi,

meiner meinung nach brauchst du das rad nicht neu erfinden.
bring dich in eine schon existente linuxdistribution ein,
die sich auf sound spezialisiert hat.

gruss

c.
Es ist wirklich erstaunlich, wie wirksam bestimmte Reizbegriffe sind: ich habe in dem Proposal meines Erachtens nach überdeutlich darauf hingewiesen, das ich eben KEINE NEUE AUDIO-DISTRO will - sondern:
  • [* einmal : ein Set von Skripten und Voreinstellungen, die die Benutzbarkeit bereits existierender Distros verbessern sollen]

    [* zum anderen: einen kompletten Computer (aus Blech undBauteilen und Kabeln und so ;-) , auf dem die besagten Skripte und Voreinstellungen einschalt und los -fähig per Hand eingerichtet sind.]
Eine neue Audiodistro halte ich für nicht erforderlich, auch übersteigt dergleichen meie Ressourcen erheblich, dann die Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied - gerade zum Musikmachen muss die Qualität und Zuverlässigkeit durchgehend sein.

An diesem Punkt beginne ich nun Mitsch recht zu geben, er weiss sicher als PA-Verleiher, wie Sound-Leute drauf sind. Deren Fehlertoleranzen sind ausgesprochen gering - ich habe selbst oft genug Sound für Bands von Grindcore bis Afrojazz gemacht. Wenn 10 minuten vor dem Konzert eine unerfahrene aber sehr selbstbewusste Sängerin am Mixer steht und mit sehr sehr ernster Miene sagt "Ich kann mich nicht hören - kannst Du bitte das Mikrofon richtig einstellen !!!" - Dann ist das nicht der Moment, um Probleme mit dem Harddiskrecording via Kommandozeilen-Parameter zu lösen.
:twisted: :twisted:
Trotzdem liegt auch hier ein Missverständnis vor:
Programme, die bloss installiert sind, stören Audiojobs überhaupt nicht - ein System mit 10 Gig installierten Progs inklusive OO, Java, KDE, GNOME, Cinelerra, Tex, kompletter Entwicklungsumgebung etc etc etc kann genauso "schlank" laufen wie eine Minimalinstallation: wichtig ist, was in den Speicher kommt und was es dort tut (eine Recordingstation braucht ganz sicher keinen laufenden Druckerdaemon - prinzipiell auch keine Netzwerkdienste).

Die Auswahl des gewünschten Setups kann am Bootprompt und ausserdem/zusätzlich durch Steuerskripte, die im laufenden Betrieb aufgerufen werden, erfolgen.

Wichtig ist bei allem: alles, was Linux kann, soll da sein - ein Musiker/Soundfritze soll aber schon durch blosses Einschalten ein System bekommen, das genau das tut, was er/sie davon erwarten darf.
Ich denke, UBUNTU ist eine gute Basis für so ein Setup, xfce4 bietet genau das, was für den Hack der Bedienerschnittstelle erforderlich ist und wenn Leute wie wir für einen regen Erfahrungsaustausch im Internet sorgen, kann das ganze (auch für uns !) eine allgemeinen Fortschritt für Linuxaudio bringen.
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sonicwarrior
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Beitrag von sonicwarrior »

zettberlin hat geschrieben: [* zum anderen: einen kompletten Computer (aus Blech undBauteilen und Kabeln und so ;-) , auf dem die besagten Skripte und Voreinstellungen einschalt und los -fähig per Hand eingerichtet sind.
Einschalten und los geht's, das wär's echt mal.

Gibt schliesslich diverse Firmen, die Windoof Rechner vorkonfiguriert für den Musikanwender liefern. Sicherlich auch ein Grund für den Erfolg in dem Bereich.
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Beitrag von zettberlin »

sonicwarrior hat geschrieben:
Einschalten und los geht's, das wär's echt mal.
Ich hab ´ hier einen Laptop, bei dem das schon ziemlich gut geht und mein Hauptrechner ist prinzipiell auch genau das: ein vollwertiger DesktopPC mit einschaltbarer Musikumgebung.

Die nächsten Schritte zum Glück für alle sind:

1.) Linuxtaugliche Hardware zusammenstellen und für ca. EUR 500,- kaufen und zusammenbauen lassen.

2.) Das Ganze von Grund auf nach den Erfahrungen auf Laptop und PC-Prototyp aufsetzen und einrichten.

Ich hoffe, das Geld für die Teile bis Mai aufbringen zu können, dann würde ich Anfang Juni eine kleine "Geburtstags"-party für den ersten richtigen Prototypen anberaumen (in Berlin).

sonicwarrior hat geschrieben: Gibt schliesslich diverse Firmen, die Windoof Rechner vorkonfiguriert für den Musikanwender liefern. Sicherlich auch ein Grund für den Erfolg in dem Bereich.
Ich weiss bisher nur von Protools (Workstation - teuer) und von Steinberg (Laptops und PCs mit NUENDO und/oder CUBASE und optimierter Hardware - auch nicht sehr billig.)

Ausserdem habe ich mir 2-3 Multimediakisten angesehen, die ich einigermassen halbherzig umgesetzt und schlecht ausgestattet fand - wenn Ihr mehr wisst, immer zu her mit den Links zu Konkurrenz ;-)
"98 % Marktbeherrschung sind 2 % zu wenig." (David Thielen, Microsoft corp.):twisted:
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Beitrag von linuxchaos »

zettberlin hat geschrieben:...dann würde ich Anfang Juni eine kleine "Geburtstags"-party für den ersten richtigen Prototypen anberaumen (in Berlin).
:lall: :cancan: hey das klingt gut :jive:

grüsse l.chaos
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sonicwarrior
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Beitrag von sonicwarrior »

zettberlin hat geschrieben: Ich weiss bisher nur von Protools (Workstation - teuer) und von Steinberg (Laptops und PCs mit NUENDO und/oder CUBASE und optimierter Hardware - auch nicht sehr billig.)
Ich dachte an die Carillion PCs, die gab's mal bei Thomann, jetzt anscheinend nur direkt in USA oder UK.
Oder die Teile von Musikcomputer.de (Pepperbox).

Selber habe ich aber keine Erfahrungen mit den Teilen, mein letzter (aktueller) Compi ist von mir selber zusammen gebastelt und das war anscheinend nicht so prall, weil ich zu wenig Ahnung hatte.
Z.B. Via KT-133 Chipsatz. :roll:
So richtig leise ist der ausserdem auch nich.
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Beitrag von zettberlin »

OK - Carillions kosten wenigstens das anderthalbfache von dem, was mir vorschwebt und zwar ohne Soundsoftware (warum spielen die Leute nicht wenigsten Audacity drauf ??) bei den Pepper-Gräten ist für 700 noch nicht mal eine Audiokarte dabei.

Klar würde ich auch gerne mal ein 19"-Gerät mit Wasserkühlung für 3000,- anbieten, zunächst würde ich aber erst mal versuchen, einen richtig gut gehenden SoundPC für 700,- mit einer amtlichen Softwarezusammenstellung und guter Soundkarte anzubieten...
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Beitrag von sonicwarrior »

Bin mal gespannt. :)

Wollte mir eh dieses Jahr noch nen neuen Rechner holen
und da käme das genau richtig.
Wasserkühlung muss er ja nich haben, aber wesentlich leiser
als normale ALDI-Rechner sollte er schon sein.
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Mitsch
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Beitrag von Mitsch »

zettberlin hat geschrieben:Es ist wirklich erstaunlich, wie wirksam bestimmte Reizbegriffe sind: ich habe in dem Proposal meines Erachtens nach überdeutlich darauf hingewiesen, das ich eben KEINE NEUE AUDIO-DISTRO will [...]
Programme, die bloss installiert sind, stören Audiojobs überhaupt nicht - ein System mit 10 Gig installierten Progs inklusive OO, Java, KDE, GNOME, Cinelerra, Tex, kompletter Entwicklungsumgebung etc etc etc kann genauso "schlank" laufen wie eine Minimalinstallation: wichtig ist, was in den Speicher kommt und was es dort tut.
Gut, o.k.! Also doch viele, viele verschiedene Programme installieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich eine Audio-Distribution erheblich von einer Desktop-Distro unterscheiden kann und sogar muss. Und im Falle von Linux ist das genau die Stärke, die ein Mac OS oder ein Windows niemals bieten kann, da diese Betriebssysteme sich nicht so "einfach" an bestimmte, spezielle Anforderungen anpassen lassen. Da vermisse ich einfach ein paar radikale Ansätze in der Community...

Eine Idee statt Deinen Scripten während des Hochfahrens: Bei Linux hast Du ja die Möglichkeit, mehrere User an einem Computer arbeiten zu lassen, also, ich meine: Verschiedene Logins für verschiedene User. Eine Multimedia-Workstation braucht das in der Regel nicht. Stattdessen wär's doch cool statt verschiedene User verschiedene Setups einzurichten, also z.B.: Heute brauch ich den Rechner für einen DJ-Job. Ich tippe ein - User: "DJ" und mein Passwort (und das Passwort ist immer dasselbe für alle Setups). Es öffnet sich die Oberfläche, Jack startet, TerminatorX startet, die Ein- und Ausgänge werden vollautomatisch geroutet, eventuell brauch ich Jack-Rack, der mir eine aktive Frequenzweiche simuliert, damit ich gleich zwei Endstufen ansteuern kann, fertig. An einem anderen Tag hab ich ne Recording-Session mit einer Band, ich tipp ein "Recording", Passwort, alles öffnet und konfiguriert sich automatisch. Kleinigkeiten kann ich dann immernoch ändern, wenn's nicht dafür taugt. Etc... ich denke, Du weißt, was ich meine.
Ich weiß jetzt zwar nicht, ob das sonderlich Praktikabel ist, aber das könnte vielleicht hinhauen.

Einen andere Sache, die das manuelle Konfigurieren meiner oben genannten Idee umgehen würde, wäre ein funktionierendes Session-Management. Bisher habe ich es nicht geschafft, Gnome dazu zu bringen, nach dem Starten genau so auszusehen, wie beim letzten Logout. Und dann ist da noch die Sache mit LASH, das sich anscheinend nicht richtig durchsetzen kann. Beide in Kombination wären echte Killer-Anwendungen für jeden Musiker. So brauche ich jedes mal viel Zeit, mein altes Setup wieder herzustellen. Oder bin ich über eine gewisse Entwicklung noch nicht aufgeklärt?

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Beitrag von Mitsch »

linuxchaos hat geschrieben:und ne ganz andere idee: rein theoretisch ist es schon heute möglich, sich das mini-kleine net-install-iso von debian zu besorgen, da die apt-sourcen von agnula einzutragen und es so zum mini-audio-system zu machen.
ich bin damals allerdings daran gescheitert :oops: da könnte man ne anleitung für schreiben und fertig ist die audio-distribution...
Apropos DeMuDi bzw. Debian. Irgendwo gab's ein Paket bzw. Script, das Dir aus Deiner gerade laufenden Distro (mit all den installierten Paketen) eine Live-CD anfertigt. Weiß jemand, wie das Paket heißt? Oder habe ich das geträumt?
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Beitrag von zettberlin »

Mitsch hat geschrieben: Gut, o.k.! Also doch viele, viele verschiedene Programme installieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich eine Audio-Distribution erheblich von einer Desktop-Distro unterscheiden kann und sogar muss.
Ja, indem Audioerfordernisse Priorität haben - besonders bei der Kernelkonfiguration und bei der Einrichtung der involvierten Programme (Programme, die mit Jack nicht klar kommen, dürfen keinen Sound ausgeben und/oder müssen via jacklaunch o.ä. gestartet werden etc.) Was übrigens die meisten Distributoren gar nicht gern hören: die grundsätzlichen Programme, die in den verschiedenen Distros verwendet werden, sind bei allen nahezu gleich, nur eben verschieden eingerichtet und präsentiert.

Mitsch hat geschrieben: Verschiedene Logins für verschiedene User.
Eine Multimedia-Workstation braucht das in der Regel nicht. Stattdessen wär's doch cool statt verschiedene User verschiedene Setups einzurichten, also z.B.: Heute brauch ich den Rechner für einen DJ-Job. Ich tippe ein - User: "DJ" und mein Passwort (und das... ).
Das geht leider nicht so einfach, weil Jack mit wechselnden Nutzern schlecht zurecht kommt. Auch wäre das sicher nicht sehr elegant, weil man sämtliche Konfig-files und vor allem auch Templates, Voreinstellungen und Projektdateien für jeden einzelnen user einzeln speichern und/oder eine höchst komplizierte gemeinsame Nutzung organisieren müsste.
Mitsch hat geschrieben: Es öffnet sich die Oberfläche, Jack startet, TerminatorX startet, die Ein- und Ausgänge werden vollautomatisch geroutet, eventuell brauch ich Jack-Rack, der mir eine aktive Frequenzweiche simuliert, damit ich gleich zwei Endstufen ansteuern kann, fertig. An einem anderen Tag hab ich ne Recording-Session mit einer Band, ich tipp ein "Recording", Passwort, alles öffnet und konfiguriert sich automatisch. Kleinigkeiten kann ich dann immernoch ändern, wenn's nicht dafür taugt. Etc... ich denke, Du weißt, was ich meine.
Genau das habe ich u.a. vor, der "Audio-Nutzer" (die Nutzerin) soll die Möglichkeit haben, mit einem Mausklick ein Setup von xfce aufzurufen, das exakt das enthält, was für einen bestimmten Job gebraucht wird. Am besten realisiern lässt sich das mit Skripten, die Programme und Dienste nach Bedarf starten, verbinden und beenden. Das sollte eigentlich ohne grosse Probleme möglich sein.

hier ein erstes Beipiel (law0.1.tar.gz):
http://www.linuxuse.de/snd/gnusounds/index.htm

Ich würde mich freuen, wenn Ihr das Teil mal testen könntet ;-)

Mitsch hat geschrieben:Und dann ist da noch die Sache mit LASH, das sich anscheinend nicht richtig durchsetzen kann.
LASH wäre allerdings eine sehr geniale Angelegenheit, wenn es denn wirklich vollständig funktionieren würde, dafür sind aber viele Programme zu unterschiedlich, was das Verhalten und den Umgang miteinander angeht - ein automatischer Daemon ist da eigentlich nach wie vor zum Scheitern verurteilt.
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zettberlin hat geschrieben: LASH wäre allerdings eine sehr geniale Angelegenheit, wenn es denn wirklich vollständig funktionieren würde, dafür sind aber viele Programme zu unterschiedlich, was das Verhalten und den Umgang miteinander angeht - ein automatischer Daemon ist da eigentlich nach wie vor zum Scheitern verurteilt.
Klingt, als hättest Du da selbst einen Idee?!
Zum einen finde ich, dass man auch im Audio-Bereich diese Modularität, dieses UNIX-typische "eine Anwendung, eine Funktion", erhalten sollte - die einzelnen Programme, wie z.B. "Hydrogen" oder verschiedene Softsynths, sind ja - wie wir alle wissen - super genial. Anderseits geht der Trend aber auch bei Linux dazu, eine große Anwendung, die alles vereint, zu erfinden, siehe M.U.S.E., Rosegarden, etc... Die gehen dann auch eigene Wege in Sachen "Integration von Softsynths" und "Sessionmanagement". Das ist eigentlich traurig, aber so lange es kein funktionierendes LASH gibt, eigentlich nur logisch.
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zettberlin hat geschrieben:
Mitsch hat geschrieben: Verschiedene Logins für verschiedene User.
Eine Multimedia-Workstation braucht das in der Regel nicht. Stattdessen wär's doch cool statt verschiedene User verschiedene Setups einzurichten, also z.B.: Heute brauch ich den Rechner für einen DJ-Job. Ich tippe ein - User: "DJ" und mein Passwort (und das... ).
Das geht leider nicht so einfach, weil Jack mit wechselnden Nutzern schlecht zurecht kommt. Auch wäre das sicher nicht sehr elegant, weil man sämtliche Konfig-files und vor allem auch Templates, Voreinstellungen und Projektdateien für jeden einzelnen user einzeln speichern und/oder eine höchst komplizierte gemeinsame Nutzung organisieren müsste.
Andere Idee: Bei gdm, kdm, wdm und sicherlich auch anderen Display Managern gibt es doch immer auch die Möglichkeit, verschiedene Sessions auszuwählen. Normalerweise bezieht sich das auf verschiedene Desktop-Environments oder Fenster-Manager. Aber es gibt doch auch die Möglichkeit, z.B. eine Failsave-Gnome-Session zu starten, oder einfach nur ein Terminal-Fenster. Wäre es nicht möglich, auf diese Weise diverse Setups abzuspeichern? Dann wären verschiedene User wieder möglich, allein: Das Einstellen und Abspeichern stell ich mir für einen Laien schwierig vor. An welcher Datei müsste man denn da drehen? Weiß das zufällig wer?
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