metasymbol hat geschrieben:Hi stevie777
Verzeih mir meinen OT Kommentar,
Ist überhaupt nicht OT - Wenn es offensichtliche Probleme mit einer Distribution eines UNIXoiden gibt, passt ein Hinweis auf einen anderen UNIXoiden durchaus.
metasymbol hat geschrieben:
Ich habe mich in eingehenden Tests gegen Ubuntu entschieden, weil die es nicht bringen im produktiven Multimedia Bereich. Was die liefern mit Ubutustudio etc ist einfach schlecht gemacht.
Ich denke inzwischen: OK, wenn Du mit buntu einsteigen willst, tu das aber erschrick nicht, wenns mal nicht weitergeht, sondern schau Dich nach Alternativen um. Sei überhaupt darauf vorbereitet, dass man ab und an wechseln sollte und binde Dich nicht an eine Distro/einen Desktop etc.
UbuntuStudio ist leider ein typisches Beispiel für den Einfluss von Marketing-Deppen in den Distros. Wenn ich die Blogeinträge von Jono Bacon lese, dreht sich mir der Magen um. Der Kollege ist Community-Manager bei buntu und als Entwickler hat er einige Jahre damit verbracht, eines der überflüssigsten Projekte im Linux-Audio-Bereich zu betreiben. Eigentlich ist Bacon zumindest früher mal ein cooler Typ gewesen, der Stallmans free software song als Grindcore-Version aufgenommen hat. Heute sind seine Verlautbarungen mit Formulierungen aus dem Handbuch des Werbeidioten gespickt, alles ist "exiting" und ständig werden irgenwelche überflüssigen Projekte für nutzlose GNOME-Dekorationen gefeiert, die durchgehend eine Tendenz haben, GNOME unter Ubuntu immer inkompatibler mit dem ganzen großen Rest des Linux Software Ökosystems zu machen.
Vor zwei Jahren erzählte ich einem leitenden Mitarbeiter von Canonical, dass ich bei 20 Ubuntu-Installationen nur in 2 Fällen nennenswerte Probleme lösen musste und dass alle anderen fast perfekt abgelaufen seien. Der junge Mann schaute mich mit einer Mischung aus Herablassung und Misstrauen an und behauptete, er habe in einer Woche 200 Installationen ohne ein einziges Problem gemacht.
Willkommen in der DDR! So ungefähr waren die Mitarbeiter des FDJ-Zentralrats geschult.
Das alles heißt aber nicht, dass all die Probleme mit Ubuntu, Suse et al schwerwiegend technischer Natur wären. Eigentlich ist ein erstaunlich brilliantes System(GNU/Linux) von ambitionierten, gelackten Marketingkonzepten und der damit verbundenen Inkompetenz und mangelnden Problembewusstsein überformt.
Fest steht: KDenlive funktioniert sehr gut und wenn es unter Ubuntu nicht funktioniert, dann weg mit Ubuntu und her mit Open Suse. Und wenn auch das nicht will, gibt es eben auch noch die Debian-Welt mit AV-Linux, Pure:Dyne und Sidux. Es gibt Fedora, Mandriva und ein Dutzend andere.
Ich wechsle zur Zeit ab und zu zwischen Kubuntu und Suse, und alles funktioniert.
Diese Distros sind austauschbar und ähneln sich letztlich so stark, dass der Umgewöhnungsaufwandt kaum ins Gewicht fällt. Sieht halt manches etwas anders aus, funktioniert aber im Kern ganz genauso.
metasymbol hat geschrieben:
Und Videobearbeitung auf Linux halte ich für nicht existent, zumindest was meine Ansprüche betrifft.
Was wären das denn für Ansprüche?
Wenn mein Kumpel Kanne, der Film studiert und bereits einige kleine Filme produziert hat (die in Kinos und Fernsehen gelaufen sind), neben mir sitzt und sagt, man können mit Cinelerra genauso arbeiten wie mit Final Cut Pro und er kann mit Open Movie Editor seinen Film prinzipiell genauso schneiden wie mit der 20.000E Workstation im Studio, dann weiß ich nicht, welche Ansprüche Du meinen könntest.
Was brauchst Du denn konkret?
Compositing? Motion-Tracking? 3d-Animation? Dann guck doch mal, ob Dir das Niveau von dem hier ungefähr reichen würde:
http://durian.blender.org/download/
Das einzige, was unter Linux fehlt ist brauchbares Encoding für Surround-Sound auf Consumer-Level.
Ich habe erst von ein paar Wochen einen Film plus Soundtrack für einen Fotografen gemacht, von dem ich weiß, dass er sehr, sehr genau weiß, was er will und dann sehr sehr genau darauf Wert legt, dass das dann auch ganz genau so gemacht wird und aussieht. Kein Probleme, schlanker Workflow und insgesamt 15 Minuten Setup-Aufwandt bei der Wahl des Ausgabeformats. Alles unter Linux mit Open Movie Editor und Ardour.
metasymbol hat geschrieben:
Nun gut man kann mit Linux Video Apps vielleicht das ein oder andere Urlaubsfilmchen schneiden und mit Titel versehen, mir geht es aber um "Spielfilmdimensionen"
Verzeih die harten Worte aber - wie man früher vielleicht zu vorlauten Teenagern gesagt hatte: Du redest, wie Du es verstehst.
Jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt hat, weiß, dass seit 10 Jahren fast jeder große Film unter Linux produziert wird. Und zwar nicht nur gerendert, sondern auch geschnitten, retouchiert und modelliert.
Davon abgesehen weiß auch jeder, der das Thema wirklich kennt, dass sich ein großer Spielfilm und ein Urlaubsvideo vor allem anderen durch die Bilder unterscheiden, die aus der der Kamera kommen. De Facto muss eine Video-Software vor allem professionelle Formate unterstützen und präzise funktionieren. Dabei ist KDenlive noch nicht einmal der Meister unter Linux. Funktionieren tut es aber durchaus.
metasymbol hat geschrieben:
Linux Soundkartengefummel und Abstürze kann ich mir nicht leisten.
Na gut, alle paar hundert Stunden kommt bei mir tatsächlich mal ein Absturz vor. Von einem Programm, bei einem Experiment. Ich will nicht behaupten, dass das alles so perfekt läuft, wie man es sich wünschen würde. Aber wenn bei jeder 2. 3. Session irgenwas ausfällt, ist definitiv mit dem Setup was faul oder es sind eben Programme in der Session, die nicht ausreichend intergriert sind. Deshalb benutze ich weder ArdourVST noch irgendwelche anderen WINE-abhängigen. Nicht, weil ich die evil finde, sondern weil sie nicht wirklich gut funktionieren. Und weil ich sie nicht benötige.
metasymbol hat geschrieben:
Die Anwender sind bereit für Linux und sogar bereit (zumindest ich), für stabile Apps zu zahlen!
[/quote]
Dem kann ich nur voll zustimmen. Rui Nuno Capela hat 5-6 Stunden pro Woche Zeit für Qtractor. Wenn er Vollzeit daran arbeiten soll, muss irgendwer ein normales Entwicklergehalt dauerhaft sicherstellen. Bei Ardour funktioniert das inzwischen einigermaßen undich für meinen Teil bin nicht nur bereit für Ardour zu bezahlen, ich habe das bereits getan
